- Schwalm (Eder)
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Schwalm Schwalm in Alsfeld
Daten Gewässerkennzahl DE: 4288 Lage Vogelsbergkreis und Schwalm-Eder-Kreis, Hessen, Deutschland Flusssystem Weser Abfluss über Eder → Fulda → Weser → Nordsee Quellgebiet am Nordrand des Vogelsbergs
50° 37′ 20″ N, 9° 14′ 0″ O50.6222222222229.2333333333333500Quellhöhe ca. 500 m ü. NN Mündung In die Eder bei Felsberg-Altenburg 51.1179166666679.4068055555556158Koordinaten: 51° 7′ 5″ N, 9° 24′ 25″ O
51° 7′ 5″ N, 9° 24′ 25″ O51.1179166666679.4068055555556158Mündungshöhe 158 m ü. NN Höhenunterschied ca. 342 m Länge 97,1 km[1] Einzugsgebiet 1.298,783 km²[1] Abflussmenge[1] MNQ: 2,623 m³/s
MQ: 9,045 m³/sRechte Nebenflüsse Grenff, Efze, s.u. Linke Nebenflüsse Antrift, Wiera, Gilsa, Urff, s.u. Mittelstädte Borken Kleinstädte Alsfeld, Schwalmstadt Gemeinden Schwalmtal, Schrecksbach, Willingshausen, Neuental, Bad Zwesten, Wabern Schwalm im Hochwasserrückhaltebecken Treysa-Ziegenhain
Zugefrorene Schwalm im Winter bei Loshausen
Schwalm bei Zella
Wehr an der Schwalm
Die Schwalm (von althochdeutsch: „Sualme“, Nebel, Dampf- bzw. Schwalbenwasser) ist der Hauptzufluss der Eder in Hessen (Deutschland), der sie orografisch rechtsseitig bzw. von Süden kommend erreicht. Mit 97,1 km[1] Fließstrecke ist sie der längste ausschließlich in Hessen verlaufende Fluss.
Die im Nordteil des Mittelgebirges Vogelsberg entspringende Schwalm durchfließt das oberhessische Hügelland, erreicht dann die zwischen Vogelsberg, Knüll und Kellerwald gelegene nach ihr benannte Niederungslandschaft Schwalm bei Schwalmstadt und mündet in der westhessischen Senke bei Altenburg in den Fulda-Zufluss Eder.
Inhaltsverzeichnis
Verlauf
Die Schwalm entspringt im mittelhessischen Vogelsbergkreis am Nordrand des Vogelsbergs. Ihre Quelle befindet sich etwa 4 km südsüdwestlich von Storndorf (zu Schwalmtal gehörend) zwischen Meiches (zu Lautertal) im Osten, Helpershain (zu Ulrichstein) im Süden und Köddingen (zu Feldatal) im Westen − drei Ortschaften, welche die Schwalm nicht durchfließt. Sie liegt rund 2,2 km nordwestlich vom Totenköppel (559,6 m ü. NN) bzw. 0,5 km nördlich vom Tannenköppel (ca. 525 m ü. NN) auf etwa 500 m ü. NN. Der Waldweg „Fohlenstall-Schneise“ führt nahe der Quelle vorbei, an der in einen Felsblock gedübelte, schmiedeeiserne Lettern wissen lassen: „Schwalmquelle“.
Von ihrem Ursprung verliert die Schwalm schnell an Höhe und durchfließt in nördlicher Richtung anfangs die Gemeinde Schwalmtal, wobei sie zuerst dessen Ortsteil Storndorf durchläuft. Danach durchfließt sie die Alsfelder Mulde (265 m ü. NN) im oberhessischen Hügelland.
Etwas weiter flussabwärts erreicht die Schwalm, die überwiegend in nördlicher Richtung verläuft, den nordhessischen Schwalm-Eder-Kreis, wo sie als ersten Ort Schrecksbach durchfließt. Zwischen Loshausen (zu Willingshausen) und Treysa (zu Schwalmstadt) verläuft sie durch die Niederungslandschaft Schwalm. Östlich erhebt sich der Knüll, nordwestlich der Kellerwald. In diesem Gebiet, in dem auch das Hochwasserrückhaltebecken Treysa-Ziegenhain liegt, gabelt sich der Fluss bei Ziegenhain in die „Alte Schwalm“ und in einen Mühlgraben.
Danach fließt die Schwalm − den Kellerwald direkt östlich passierend − durch den Löwensteiner Grund mit Bad Zwesten und passiert an dessen Nordostausgang zwischen Kerstenhausen und Kleinenglis durch die Schwalmpforte. Anschließend verläuft sie etwas nördlich an der Kernstadt von Borken vorbei, wobei sie den nördlich gelegenen Stadtteil Gombeth und − jeweils im Süden befindlich − den kleinen Gombether See und danach den Singliser See mit dem Stadtteil Singlis passiert. Hiernach fließt sie südöstlich an Wabern vorbei.
Zwischen den Ortschaften Rhünda und Altenburg (Stadtteile von Felsberg) mündet die Schwalm auf 158 m ü. NN direkt unterhalb der Burgruine Altenburg in die von Westen kommende Eder.
Kurioses zur Schwalmquelle
Die südsüdwestlich von Storndorf gelegene „Schwalmquelle“ ist verschiedenen Angaben zufolge umstritten, weil eine weitere Bachquelle als Anfang der Schwalm genannt wird: Diese Quelle liegt südwestlich von Wallenrod (zu Lauterbach) bzw. 1075 m südwestlich des Pfingstbergs auf rund 495 m ü. NN, wobei das aus diesem Ursprung resultierende, 8,5 km lange Fließgewässer „Bach von Wallenrod“ heißt und wesentlich kürzer ist als der quellnahe Oberlaufabschnitt der Schwalm, die bis zur Einmündung vom „Bach von Wallenrod“ 12,2 km lang ist. Zudem mündet in den quellnahen Oberlaufbereich der Schwalm in Storndorf, bis wohin die Schwalm erst 5,5 km lang ist, der 8,2 km lange Wannbach.
Einzugsgebiet und Zuflüsse
Das Einzugsgebiet der Schwalm umfasst rund 1300 km². Der Mittelwasserabfluss (MQ) am Schwalm-Pegel Uttershausen (9,4 km oberhalb der Mündung, AEO: 986 km²) beträgt 7.77 m³/s[2]. An diesem Punkt ist unter anderem die Efze noch nicht eingeflossen – der extrapolierte Gesamt-MQ der Schwalm beträgt gut 9 m³/s[1]. Dieser entspricht einer eher geringen Abflussspende (Mq) von um 6 m³/km²·s.
Gespeist wird die Schwalm im Oberlauf vor allem durch Nebenflüsse vom Vogelsberg (linksseitig vor allem über die Antrift). Weiter schwalmabwärts (= nördlich) folgen von links als entwässerte Höhenzüge Nördliches Vogelsberg-Vorland (Wiera), Gilserberger Höhen (Gilsa) und Kellerwald (Urff), während von rechts der Knüll und seine Ausläufer (insbesondere über Grenff und Efze) entwässert werden.
Folgende Nebenflüsse haben ein Einzugsgebiet von mehr als 10 km²:[1]
Name
Lage
Länge
[km]
Einzugs-
gebiet
[km²]Abfluss
(MQ)
[l/s][3]Mündungs
höhe
[m. ü. NN]Orte
am Bachlauf /
MündungsortDGKZ
[4]Wannbach rechts 8,2 18,8 353 Storndorf 4288-112 Bach von Wallenrod rechts 8,5 26,4 300 Wallenrod, Brauerschwend, Renzendorf 4288-114 Krebsbach links 8,1 14,6 244 Alsfeld 4288-116 Eifa rechts 11,0 27,4 240 Eifa 4288-12 Erlenbach links 9,4 19,0 232 Leusel, Reibertenrod, Schwabenrod, Münch-Leusel 4288-14 Berfa rechts 20,0 42,2 218 226 Berfa, Elbenrod, Hattendorf, unterhalb Heidelbachs 4288-16 Bodenbach rechts 8,4 14,3 82 224 Immichenhain, Schrecksbach 4288-18 Antrift links 38,6 115,3 607 214 Strebendorf, Romrod, Billertshausen, Angenrod, Seibelsdorf, Ruhlkirchen, Bernsburg, Willingshausen, Merzhausen, Zella 4288-42 Grenff rechts 22,0 86,4 711 214 Görzhain, Nausis, Neukirchen, Rückershausen, Riebelsdorf, Loshausen 4288-32 Steina[5] rechts 13,9 20,5 167 213 Steina 4288-332 Grenzebach rechts 13,3 18,9 135 210 Seigertshausen, Obergrenzebach, Niedergrenzebach, Ziegenhain 4288-334 Wiera links 14,8 87,8 590 207 Neustadt, Wiera, Treysa 4288-36 Katzenbach links 7,4 12,5 82 206 Sachsenhausen, oberhalb Rommershausens 4288-372 Gers rechts 10,3 23,7 117 203 Schönborn, Rörshain, unterh. Allendorfs 4288-38 Gilsa links 20,9 93,6 757 197 Gilserberg, Densberg, Jesberg, Gilsa, Bischhausen 4288-4 Urff links 20,1 41,7 495 192 Oberurff-Schiffelborn, Niederurff 4288-6 Wälzebach links 9,0 19,5 156 189 Braunau, Bad Zwesten 4288-72 Olmes rechts 11,1 48,1 208 174 Nassenerfurth, Trockenerfurth, Borken 4288-76 Lembach rechts 6,4 11,4 32 167 Freudenthal, Lembach, Lendorf 4288-78 Efze rechts 38,2 220,5 1481 163 Lager Schwarzenborn, Grebenhagen, Appenfeld, Wallenstein, Völkershain, Remsfeld, Homberg, Caßdorf, Mühlhausen, Berge, Hebel 4288-8 Riedwiesengraben links 12,2 24,4 93 160 Wabern, Harle 4288-94 Rhünda rechts 13,0 31,9 194 159 Dickershausen, Sipperhausen, Ostheim, Rhünda 4288-96 Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e f Gewässerkartendienst des Hessischen Ministeriums für Umwelt, Energie, Landwirtschaft und Verbraucherschutz
- ↑ Gewässersteckbrief Fulda
- ↑ Einige der Abflusswerte kleinerer Nebenbäche sind inzwischen nicht mehr im referenzierten Gewässerdienst verfügbar!
- ↑ Der besseren Sortierbarkeit sind nach 4288 − Schwalm − je Bindestriche eingefügt.
- ↑ Tatsächliches Einzugsgebiet etwas größer, da der unterste Mündungslauf der Schwalm zugerechnet wird!
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