Altes Technisches Rathaus (München)

Altes Technisches Rathaus (München)
Altes Technisches Rathaus

Das Alte Technische Rathaus, amtliche Bezeichnung Städtisches Hochhaus, ist ein kommunales Dienstgebäude der Stadtverwaltung München und heute Sitz des Referates für Stadtplanung und Bauordnung der Landeshauptstadt München. Es ist das älteste Hochhaus Münchens und wird von alteingesessenen Münchnern immer noch als "Das Hochhaus" bezeichnet, obwohl es inzwischen mehr und vor allem höhere Hochhäuser gibt.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Das Alte Technische Rathaus (Blumenstraße 28b) befindet sich in der historischen Altstadt südlich des Sendlinger Tores am Altstadtring / Blumenstraße, Einmündung "An der Hauptfeuerwache".

Geschichte

Die technischen Abteilungen der Stadtverwaltung München gewannen insbesondere nach dem Ersten Weltkrieg an Bedeutung; das bedeutete auch einen Zuwachs an Fachleuten und einen erhöhten Raumbedarf. Im Rahmen eines Wettbewerbes für die Bebauung des städtischen Grundstückes zwischen Blumenstraße und Unterer Anger, der 1919 ausgelobt wurde, entstand die Idee, alle technischen Abteilungen in einem Gebäude zu konzentrieren. Im Zuge dieses Wettbewerbes setzte eine intensive Diskussion um einen Hochhausbau in der Münchner Innenstadt ein. Diese Diskussion fand seinen Abschluss im Beschluss des Stadtrates vom 1. Februar 1921, der den Bau von Hochhäusern grundsätzlich erlaubte, sofern die Entwürfe das lokale Umfeld besonders berücksichtigt und das Hochhaus niedriger als die Türme der Frauenkirche (99 m) ist.

Im Rahmen des Wettbewerbes von 1919 erreichte Hermann Leitenstorfer für seinen Entwurf des Technischen Rathauses den ersten Preis. Leitenstorfer erhöhte seinen Entwurf für das städtische Verwaltungsgebäude um vier auf zwölf Stockwerke. Das nun mehr als Hochhaus einzustufende Gebäude bestimmte das Preisgericht 1928 zur Ausführung, da es seiner Meinung nach eine "willkommene Dominante im Stadtbild schaffen" werde.

1928 erfolgte die Grundsteinlegung, bereits 1929 konnte das Hochhaus seiner Bestimmung übergeben werden. Zusammen mit dem 1924 begonnenen Nachbargebäude bildet das Alte Technische Rathaus eine organisatorische und bauliche, aber keine architektonische Einheit.

Bald benötigten aber die technischen Abteilungen der Stadtverwaltung mehr Räume, so dass weitere Dienststellen außerhalb des Alten Technischen Rathauses errichtet wurden. Erst mit der Eröffnung des Technischen Rathauses in Berg am Laim im Jahre 2000 sind wieder alle technischen Dienststellen in einem Gebäudekomplex zusammengefasst. Seitdem wird das bis dahin "Städtisches Hochhaus" genannte Gebäude im öffentlichen Bewusstsein und im halbamtlichen Gebrauch "Altes Technisches Rathaus" genannt.

Das Gebäude selbst

Das Alte Technische Rathaus ist architektonisch in drei Einheiten gegliedert: Den Sockel, die acht Hauptgeschosse und die vier Abschlussgeschosse, wovon eines als Attikageschoss ausgeführt ist.

Die acht Hauptgeschosse sind einfach gestaltet. Die rahmenlosen Fensterbänder lassen den Eindruck einer Lochfassade entstehen. Die Obergeschosse sind durch flache Strebepfeiler gegliedert, die Kanten abgefrast und besitzen historisierende Gestaltungselemente. Das Attikageschoss mit seinen weit herausragenden Konsolsteinen fasst den Baukörper optisch ein. Dadurch korrespondiert der vollständig mit Blendziegeln verkleidete Bau mit der Frauenkirche.

Der Steinsockel aus Nagelfluh wirkt mit seinen Durchlässen festungsartig und sucht gleichzeitig eine Verbindung mit den polygonalen Enden der Abschlussgeschosse. Dadurch erinnert Hermann Leitenstorfer an das 1869 abgebrochene Angertor, auf dessen Grund das Hochhaus errichtet wurde.

Stilistisch ist das Alte Technische Rathaus dem Neuen Bauen zuzuordnen und gilt als wichtigstes Beispiel des Münchner Sonderweges im Neuen Bauen.

Technische Daten

  • Höhe: 45,5 m
  • Stockwerke: 12

Sonstiges

  • Das Alte Technische Rathaus besitzt bis heute einen Paternosteraufzug. Dieser Aufzug ist sehr beliebt. Daher konnte der in München gegründete „Verein zur Rettung der letzten Personenumlaufaufzüge“ eine Änderung der Aufzugsverordnung erreichen, der ursprünglich eine Außerdienststellung der Paternosteraufzüge bis 2004 vorsah.

Weblinks

48.13217711.5707927Koordinaten: 48° 7′ 56″ N, 11° 34′ 15″ O


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