- Altstadtring
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Der Altstadtring ist neben dem Autobahnring und dem Mittleren Ring eine der wichtigsten Verkehrsadern Münchens. Er verläuft entlang der ehemaligen zweiten Stadtmauer und umschließt die Altstadt Münchens. Mit Ausnahme des Teilstücks zwischen Isartor und Sendlinger Tor ist er durchgehend vier- oder fünfstreifig ausgebaut.
Inhaltsverzeichnis
Straßenverlauf
Die Beschreibung des Straßenverlaufes erfolgt im Uhrzeigersinn, beginnend im Norden mit derm unter der Ludwigstraße hindurchführenden Altstadtringtunnel.
Altstadtringtunnel
48° 8′ 41″ N, 11° 34′ 54″ O48.14472222222211.581666666667
Der Altstadtringtunnel beginnt westlich der Ludwigstraße, an einer Kreuzung von Oskar-v.-Miller-Ring und Gabelsbergerstraße. In östlicher Richtung fließt der Verkehr dreispurig, der zweispurige Haupttunnel führt auf die Prinzregentenstraße in Richtung Osten, der einspurige Seitenarm folgt dem Altstadtring und schließt auf Höhe der Staatskanzlei an den Franz-Josef-Strauß-Ring und dann weiter an den Karl-Scharnagl-Ring an. In westlicher Richtung verläuft der Tunnel zwei-, bzw. dreispurig. Eine einspurige Zufahrt von der Von-der-Tann-Straße erlaubt die Zufahrt vom Altstadtring.
Von-der-Tann-Straße – Franz-Josef-Strauß-Ring – Karl-Scharnagl-Ring
48° 8′ 32″ N, 11° 35′ 1″ O48.14222222222211.583611111111
Oberirdisch kreuzt der Ring als Von-der-Tann-Straße die Ludwigstraße und die für den Straßenverkehr gesperrte Königinstraße, in der sich das Generalkonsulat der USA befindet. Anschließend wird die Prinzregentenstraße in Form einer Auf- bzw. Abfahrt gekreuzt. Der Weg des Rings, nun nach dem ehemaligen bayerischen Ministerpräsidenten Franz-Josef-Strauß-Ring genannt, führt vorbei am Prinz-Carl-Palais, der Bayerischen Staatskanzlei und der Hauptverwaltung der Max-Planck-Gesellschaft am Marstallplatz. Als Karl-Scharnagl-Ring kreuzt er dann die Maximilianstraße. Der Altstadtring ist auf diesem Abschnitt fast durchgehend vierspurig geführt.
Thomas-Wimmer-Ring – Isartorplatz – Frauenstraße – Blumenstraße
48° 8′ 5″ N, 11° 34′ 32″ O48.13472222222211.575555555556
Der Thomas-Wimmer-Ring führt zum Isartorplatz, wo südöstlich die Zweibrückenstraße abzweigt, die in ihrer Verlängerung als Rosenheimer Straße eine weitere wichtige Verkehrsachse bildet. Nach Nordwesten erschließt die breite Straße „Tal“ die Altstadt von der Isarseite her. Die Frauenstraße und teilweise auch die Blumenstraße sind aus Platzgründen nur zweistreifig ausgebaut, was zu regelmäßigen Staus auf diesem Abschnitt des Rings führt. An der Frauenstraße sind der Viktualienmarkt und die neu erbaute Schrannenhalle zu finden.
Sendlinger-Tor-Platz – Sonnenstraße – Karlsplatz
48° 8′ 11″ N, 11° 33′ 54″ O48.13638888888911.565
Schließlich erreicht die Blumenstraße den Sendlinger-Tor-Platz, kreuzt dort die Lindwurmstraße, eine wichtige Verkehrsachse für die südwestliche Vorstadt, und führt ihren Weg als Sonnenstraße fort. Der Bau dieses Abschnitts erforderte einen großen Eingriff in das Stadtbild, da die Sonnenstraße aufgrund der großen Verkehrsmassen zum Teil achtstreifig geführt wird und in der Mitte der Straße eine vierspurige Trambahnline verläuft. Der Karlsplatz, im Volksmund „Stachus“ genannt, war lange Zeit einer der befahrensten Plätze Europas, bis der östliche Teil des Platzes in eine Fußgängerzone umgewandelt wurde. Am nördlichen Ende des Karlsplatzes zweigt nach Westen die Elisenstraße ab, die den nahe gelegenen Münchner Hauptbahnhof verkehrstechnisch erschließt. Der Altstadtring setzt seinen Weg nun in Richtung Nordosten fort.
Lenbachplatz – Maximiliansplatz – Oskar-von-Miller-Ring
48° 8′ 33″ N, 11° 34′ 23″ O48.142511.573055555556
Der Maximiliansplatz beherbergt in seiner Mitte eine kleine Parkanlage und den sehenswerten Wittelsbacherbrunnen, während der Verkehr zweispurig vorbei geführt wird. Etwa in der Mitte wird der Platz von einer Straße durchquert, die durch das Maxtor in die Altstadt führt. Am nördlichen Ende des Platzes kreuzt der Altstadtring die Brienner Straße, eine der vier Prunkstraßen Münchens. Anschließend führt er seinen Weg als Oskar-von-Miller-Ring fort und erreicht den Altstadtringtunnel.
Baugeschichte
Der Münchner Altstadtring wurde bereits seit den 1940er Jahren und verstärkt seit Mitte der 1960er Jahre geplant. 1966 wehrten sich viele Bürger gegen das Vorhaben, den Altstadtring unter dem Prinz-Carl-Palais in einen Tunnel zu verlegen. Zentrum des Protestes war die Bürgerinitiative „Münchner Bauforum“. Der Bau des Tunnels ließ sich zwar nicht verhindern, aber Oberbürgermeister Hans-Jochen Vogel griff die Idee des Bauforums auf und rief 1968 das „Münchner Diskussionsforum für Stadtentwicklungsfragen“ ins Leben. Daraus entstand 1972 das noch heute bestehende „Münchner Forum“ (Münchner Diskussionsforum für Entwicklungsfragen e.V.). Im Oktober 1968 wurde der Altstadtring Ost für den Verkehr freigegeben, und im Olympiajahr 1972 wurde der Altstadtring fertiggestellt.
Bauwerke und Sehenswürdigkeiten am Altstadtring
Von Norden an im Uhrzeigersinn
- Amerikanisches Generalkonsulat
- Prinz-Carl-Palais
- Bayerische Staatskanzlei
- Hauptverwaltung der Max-Planck-Gesellschaft
- Regierung von Oberbayern
- Isartor
- Viktualienmarkt
- Schrannenhalle
- Städtisches Hochhaus, genannt Altes Technisches Rathaus
- Sendlinger Tor
- Karlstor
- Justizpalast
- Maxburg
- Börse München
- Maximiliansplatz mit Wittelsbacherbrunnen
- Platz der Opfer des Nationalsozialismus mit der Ewiger Flamme des Denkmal für die Opfer der NS-Gewaltherrschaft
- SiemensForum München
Siehe auch
Ausstellung
Vom 8. April bis zum 15. Mai 2003 fand die Ausstellung „Stadtraum Altstadtring“ im PlanTreff des Referates für Stadtplanung und Bauordnung der Landeshauptstadt München, Blumenstraße 31, statt. Neun Arbeitsgruppen von Architekturstudierenden der Technischen Universität München und der Fachhochschule München zeigten in ihren Entwürfen "wie in den Vierteln eine Wohlfühl-Atmosphäre geschaffen und die Lebensqualität der Menschen gesteigert werden" könne. Die FH-Studenten Arnold Tisch und Max Ziervogel präsentierten den hypermordenen CAx-generierten Kultur- und Besucherpavillion „id pool“ zur Umgestaltung des Isartorplatzes. Bei der Vernissage dämpfte Stadtbaurätin Christiane Thalgott die Hoffnungen: „Leider ist die Möglichkeit, den vom Verkehr beherrschten Stadtraum am Münchner Altstadtring strukturell zu verändern, gering“. (Alle Zitate aus: Traute Schoellmann: Vom Niemandsland zum kulturellen Ereignis: Der Stadtraum Altstadtring, Pressemitteilung der Fachhochschule München, 14. April 2003)
Literatur
- Müller, Wolfgang Hans ; Schulz, Hans Lothar: Plangutachten zur Einrichtung von Fußgängerzonen innerhalb des vom Altstadtring umfahrenen Altstadtbereiches in München. - Braunschweig : Technische Hochschule, Institut für Städtebau, Wohnungswesen und Landesplanung, 1965. - 95 S.
- Altstadtring N-O : Gedanken, Meinungen, Analysen u. Pläne von Bürgern / Münchner Diskussionsforum für Entwicklungsfragen e.V. - München, 1970. - 64 S. - (Münchner Forum ; 1)
- Internationales Architektensymposion Was wird aus dem Hofgarten und dem Altstadtring Nord-Ost : 8. - 9. Nov. 1985, Techn. Univ. München / Hrsg. von Oskar Holl. - München: Münchner Forum, 1986. - 119 S. - (Berichte und Protokolle ; 79b)
- 1945 - 1985 : Altstadtring Nord-Ost ; 40 Jahre Planung am Hofgarten und Armeemuseum ; eine Dokumentation / Konzeption und Bearbeitung: Elmar Dittmann und Sigrid Dittmann. - München : Münchner Forum, 1985. - 135 S. - (Berichte und Protokolle ; 78)
- Entwurfsseminar Hofgarten-Altstadtring : eine Dokumentation ; 6. - 13. Dezember 1986). - München: Landeshauptstadt München, Referat für Stadtplanung und Bauordnung, 1987. - 132 S.
Weblinks
Commons: Altstadtring – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Straßenverkehrsbehörde München: Kleine Chronik des Verkehrs in München (1945-2006)
- Landeshauptstadt München: Auf der Überholspur in die Moderne 1960-1972
- Münchner Diskussionsforum für Entwicklungsfragen e.V.
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