Berg am Laim

Berg am Laim
Berg am Laim
Landeshauptstadt München
Koordinaten: 48° 7′ N, 11° 38′ O48.12222222222211.627777777778Koordinaten: 48° 7′ 20″ N, 11° 37′ 40″ O
Eingemeindung: 1. Juli 1913
Postleitzahlen: 81671, 81673, 81677, 81735, 81825, 81829
Vorwahl: 089
Lage des Stadtbezirks 14

Berg am Laim ist ein Stadtteil von München. Er bildet den Kern des Stadtbezirks 14 Berg am Laim, der seit der Neugliederung 1992 flächen- und einwohnermäßig zu den kleinsten Münchner Stadtbezirken gehört.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Berg am Laim liegt im Osten von München und ist eingebettet zwischen Haidhausen im Westen, Trudering im Osten und Ramersdorf im Süden. Die Grenze zu Bogenhausen im Norden wird durch den Bahnkörper Berg am Laim bis Riem gebildet. Dadurch wurden die ehemaligen Ortsteile Zamdorf und Steinhausen, die ursprünglich zur ehemaligen Gemeinde Berg am Laim gehörten, dem Stadtbezirk Bogenhausen zugeschlagen.

Geschichte und Entwicklung

„Schloß Perg am Laimb“ und „St. Michaelis Kirch“ im 18. Jahrhundert (Stich von Michael Wening)
Alte Ansichtskarte von St. Michael München-Berg am Laim

Bis zum 19. Jahrhundert

Berg am Laim wurde am 23. April 812 als „ad Perke“ urkundlich erwähnt, der Zusatz „am Laim“ als „auf dem Laimb“ erstmals 1430. Der Begriff Laim bedeutet im heutigen Deutsch „Lehm“. Der Name beschreibt die Lage auf einer Erhöhung (Berg), die sich auf der etwa ein Kilometer breiten Löß-Lehm-Zunge der Münchner Schotterebene zwischen Ismaning und Berg am Laim befindet. Ziegel aus Berg am Laim wurden für große Teile der mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Münchner Innenstadt und für die Frauenkirche verwendet. Arbeiter der Ziegeleien siedelten in der Gründerzeit in der Gegend ihrer Arbeitsorte. Um 1900 ging die Ziegelbrennerei wegen Erschöpfung der Lehmvorkommen zugrunde.

Berg am Laim war Sitz einer Hofmark. Vor der Säkularisation war die Hofmark persönliches Eigentum von Mitgliedern des Hauses Wittelsbach. Der bedeutendste Inhaber war Kurfürst Clemens August I. von Bayern, Erzbischof von Köln, der die bedeutende barocke Stiftskirche St. Michael als Ritterordens- und Bruderschaftskirche errichten ließ. Berg am Laim selbst gehörte geographisch zwar zu Oberbayern, politisch aber zum Kurfürstbistum Köln. Letzter Inhaber der Hofmark war der königliche Ministrale Baron von Hompesch, aus dessen Familie auch der letzte Großmeister des Malteserordens auf Malta stammt. Diese Verbindung Berg am Laim zeigt sich heute noch durch den Hauptsitz der Malteser Bayerns, die sich in der Berg am Laimer Streitfeldstraße befindet.

1801 kam Berg am Laim mit der Auflösung des Kurfürstbistums Köln zu Bayern. Mit der Gemeindereform wurde Berg am Laim 1818 zur selbständigen Gemeinde erhoben und erhielt ein eigenes Patrimonialgericht. Baumkirchen, Echarding und Josephsburg wurden Ortsteile.

Historische Ortsteile der Gemeinde Berg am Laim

St. Stephan München-Baumkirchen
  • Baumkirchen, Gemeinde Berg am Laim: Das Pfarrdorf wurde 870 erstmals als „ad Pouminunchirihum“ erwähnt. Der Name bedeutet entweder „Aus Baumstämmen gefertigte Kirche“ oder „mit Bäumen umstandene Kirche“. Der Ortskern befand sich um die Kath. Filialkirche St. Stephan, die eine der ältesten urkundlich erwähnten Kirchen im Raum München ist. Ihre Erbauung könnte auf die Zeit um 800 zurückgehen, denn in einer Urkunde von 813 wird von einer Kirchenstiftung an das Bistum Freising berichtet. Im Zuge der Säkularisation 1806 verlor St. Stephan auf Grund eines königlichen Erlasses seinen Status als Pfarrkirche an die „Bruderschaftskirche“ St. Michael Berg am Laim und wurde selbst zur Filialkirche. 1818 wurde Baumkirchen Teil der Gemeinde Berg am Laim. Eingemeindung als Teil der Gemeinde Berg am Laim am 1. Juli 1913.
  • Echarding, Gemeinde Berg am Laim. Der Ort wurde erstmals 1091 als „Erhartingin“ erwähnt, der Name bedeutet so viel wie „Besitz des Erhards“. Eingemeindung als Teil der Gemeinde Berg am Laim am 1. Juli 1913.
  • Josephsburg, Gemeinde Berg am Laim. Der Ort entstand 1693 durch Kurfürst Joseph Clemens von Köln, Bruder von Kurfürst Max Emanuel von Bayern. 1701 erfolgt die Benennung der Ortschaft nach seinem Erbauer; dies ist zugleich das Jahr der Erstnennung als „Josephs-Burg“. 1818 wurde Josephsburg Teil der Gemeinde Berg am Laim. Eingemeindung als Teil der Gemeinde Berg am Laim am 1. Juli 1913.
  • Pachem. Der Ort wurde 1315 als „Pachem“ erstmals erwähnt. Der Name leitet sich vom „Bach“ ab, wahrscheinlich ist hier der Hachinger Bach Namensgeber. Die Kapelle Pachem wird 1315 als Filiale von St. Stephan Baumkirchen erwähnt. 1384 wird der Ort noch einmal genannt und ist dann abgegangen.

Entwicklung von 1900 bis 1945

  • Die Berg am Laimer Eisenbahnersiedlungen

Die Entwicklung Berg am Laims ab ca. 1900 wurde stark von der 1871 von München Richtung Mühldorf bzw. München Richtung Rosenheim erfolgten Verlängerung der Eisenbahn beeinflusst, in deren Folge in Berg am Laim u.a. ein Güter- bzw. Rangierbahnhof und ein Betriebswerk für Dampflokomotiven mit dem entsprechend einhergehenden Personalbedarf entstanden. Östlich des Ostbahnhofs und entlang des Richtung Osten verlaufenden Bahnkörpers entstanden vor dem Ersten Weltkrieg die ersten Eisenbahnerwohnungen im Geschoßwohnungsbau, die in der Zeit zwischen den Weltkriegen stark erweitert wurden. Das bis heute existierende Eckhaus an der Kreuzung Berg-am-Laim-Straße/Leuchtenbergring wurde 1901 errichtet und war eines der ersten Häuser in Berg am Laim im Geschoßwohnungsbau.[1] Es wird bis heute von der Eisenbahner-Baugenossenschaft München-Hauptbahnhof eG (EBM) verwaltet. Weitere, im Jahre 1911 entstandene und 1929 erweiterte Eisenbahnerwohnungen, die bis heute existent sind, finden sich an der Kreuzung von Schlüsselbergstraße und Altöttinger Straße.[2] Direkt an den heutigen S-Bahn-Haltepunkt Berg am Laim angrenzend, findet sich eine größere zusammenhängende Siedlung an Eisenbahnerwohnungen aus der Zeit zwischen den Weltkriegen.

  • Eingemeindung in die Stadt München

Zum 1. Juli 1913 wurde die Gemeinde Berg am Laim in die kgl. Haupt- und Residenzstadt München eingemeindet.

  • Erschließung durch die Straßenbahn

In den späten 1920er und in den 1930er Jahren sollte sich das Stadtteilbild des bis dato immer noch überwiegend ländlich geprägten Berg am Laim in größerem Maße verändern, da nun die ersten Großwohnsiedlungen des sozialen Wohnungsbaus für viele tausend Menschen auf Berg am Laimer Gebiet geplant waren. Die Entwicklung des Stadtteils Berg am Laims ist dabei in engem Zusammenhang mit der Entwicklung des südlich angrenzenden Nachbarstadtteils Ramersdorf zu sehen, welches bis in die 1920er Jahre hinein ebenfalls ländlich-dörflich geprägt war. 1926 wurde die bisher am Ostbahnhof endende Straßenbahn bis Berg am Laim und nach Ramersdorf verlängert, was die erste Voraussetzung für den geplanten Wohnungsbau in größerem Maße war.

  • Neuramersdorf - Die erste Großwohnsiedlung

Im Jahre 1928 wurde unter Wohnungsbaurat Karl Preis mit dem Bau der Großwohnsiedlung Neuramersdorf begonnen, die nördlich des alten Ramersdorfer Ortskernes entstand und die erste Siedlung des sozialen Wohnungsbaus in München überhaupt war. Die städtische Wohnungsbaugesellschaft GEWOFAG wurde dazu 1928 eigens gegründet. Zwischen 1928 und 1931 entstand der erste Bauabschnitt um die Melusinenstraße und den Piusplatz, also etwa zur Hälfte auf heutigem Berg am Laimer Gebiet (die Bezeichnung Neuramersdorf ist folglich teilweise irreführend). Zwischen 1936 und 1941 wurde die Siedlung um den Piusplatz herum nochmals deutlich erweitert. Die Wohngebäude dieser Siedlung bestehen bis heute.

  • Die Volkswohnungsanlage Berg am Laim

Zwischen 1936 und 1939 wurde zudem, als erste dieser Art in München, die sog. „Volkswohnungsanlage Berg am Laim“, entlang der Bad-Schachener-Straße zwischen Echardinger Straße und St.-Michael-Straße errichtet. Hierfür wurde, nach der 1928 gegründeten GEWOFAG, die zweite städtische Wohnungsbaugesellschaft GWG ins Leben gerufen[3]. Die sogenannten „Volkswohnungen“ waren nach einem Konzept des NS-Reichsarbeitsministeriums „billigste Mietwohnungen in ein- oder mehrgeschossiger Bauweise“. Als Spitzname setzte sich der bis heute gebräuchliche Spitzname „Maikäfersiedlung“ durch, der den gartenstädtischen Charakter durch kleine Vorgärten und der Winzigkeit der Wohnungen („Kleinstwohnungen“) karikiert. Bereits seit mehreren Jahren läuft im Bereich der Maikäfersiedlung ein umfassendes Modernisierungsprogramm. Dabei werden die alten Wohngebäude aus den 1930er Jahren Schritt für Schritt leergezogen, abgebrochen und durch Neubauten ersetzt. Im Zuge dieser Neubauten wird auch die Infrastruktur der Maikäfersiedlung durch den Mitbau eines bisher nicht vorhandenen Supermarktes, einer Apotheke und mehrerer Arztpraxen spürbar verbessert. Der erste Bauabschnitt an der Echardinger- und an der Bad-Schachener-Straße wurde im Januar 2009 fertiggestellt und bezogen. In diesem Bauabschnitt befindet sich auch der Supermarkt und die Apotheke, sowie ein Architektenbüro und die neuen Büros der Hausverwaltung.

  • „Heimanlage für Juden in Berg am Laim“

Vom 21. Juli 1941 bis zum 1. März 1943 bestand im Kloster der Barmherzigen Schwestern in Bayern ein Sammellager für Juden.[4] [5]

1945 bis heute

  • Sozialer Wohnungsbau 1945 - 1970

Nach 1945 wurden aufgrund der in München bestehenden Wohnungsnot durch den Zuzug vieler Flüchtlinge und die umfangreichen Kriegszerstörungen weitere Wohnungen im sozialen Wohnungsbau notwendig. Daher wurde bereits 1949, also nur vier Jahre nach Kriegsende, damit begonnen, die bestehende Wohnsiedlung Neuramersdorf zu erweitern. In den 1950er und 1960er Jahren wurde in einem umfangreichen Wohnungsbauprogramm der drei Gesellschaften GEWOFAG, GWG und EBM der gesamte Berg am Laimer Westen rund um Grafinger Straße, Schlüsselbergstraße und Altöttinger Straße mit Wohnungen des sozialen Wohnungsbaus bzw. Eisenbahnerwohnungen aufgefüllt. Anfang der 1970er Jahre waren die Baumaßnahmen komplett abgeschlossen. Seither sind nur in den 1990er Jahren nochmals kleinere Nachverdichtungen durch die genannten Gesellschaften erfolgt.

  • Der Berg am Laimer Osten

Im Osten Berg am Laims - also östlich der Baumkirchner Straße - entstand im Gegensatz zum Westteil in den 1950er und 1960er Jahren eine lockere Wohnbebauung, überwiegend mit Eigenhaussiedlungen. Ab den späten 1970er Jahren setzte dann auch im Berg am Laimer Osten der Geschoßwohnungsbau ein, allerdings überwiegend mit Eigentumswohnungen, so z.B. zuletzt Anfang der 1990er Jahre im Zuge der Neubausiedlung an der Jella-Lepman-Straße.

  • Verkehrliche Entwicklung

Um dem rasanten Bevölkerungsanstieg Berg am Laims in den 1950er und 1960er Jahren gerecht zu werden, wurde die Berg-am-Laim- bzw. Kreillerstraße, bis dato nur schmal als Landstraße ausgebaut, Ende der 1960er Jahre zur durchgehend vierspurigen Hauptstraße erweitert. Dadurch wurde der alte Ortskern an der Baumkirchner Straße optisch in zwei Hälften geteilt; historische Gebäude wie das alte Aumüllerhaus mussten abgebrochen werden. Die Straßenbahn wurde im Zuge dieser Umgestaltung auf eine baulich abgetrennte Trasse in der Fahrbahnmitte verlegt und vom Endpunkt an der Baumkirchner Straße bis an den Ostrand Berg am Laims zur St. Veit-Straße verlängert. Diese Umbaumaßnahmen waren 1968 abgeschlossen.

Im Westteil Berg am Laims wurde in den 1960er Jahren der Mittlere Ring sechsspurig als Nord-Süd-Achse durch den Stadtteil gebaut. Das in Berg am Laim als Innsbrucker Ring bezeichnete Teilstück des Mittleren Rings wirkt optisch ebenfalls als teilende Schneise und ist für Fußgänger und Radfahrer oft nur durch Unterführungen zu queren.

Eine weitere Straßenbauplanung für Berg am Laim wurde nie realisiert: in den 1960er Jahren war geplant, anstelle der später tatsächlich realisierten A99 eine Autobahn auf Höhe Perlach von der A8 abzuzweigen, in Nord-Süd-Richtung durch Perlach, Ramersdorf und Berg am Laim, und weiter durch Bogenhausen bzw. Oberföhring bis zur A9 in Freimann zu führen. Diese Autobahn hätte Berg am Laim entlang des Hachinger Bachs bzw. der heutigen Else-Rosenfeld- und Virgilstraße durchquert und entsprechend nochmals geteilt. Die freigelassene Schneise ist heute noch gut gegenüber vom U-Bahnhof Josephsburg zu erkennen.

Allgemeines

Bevölkerung und Sozialstatistik

Im Stadtbezirk lebten zum 31. Dezember 2007 39.786 Menschen in 22.084 Haushalten.[6] Die Einwohnerzahl wächst seit einigen Jahren kontinuierlich an, 2000 waren es knapp über 37.000 Einwohner. Der Ausländeranteil beträgt 26,4 % (gesamtstädtischer Durchschnitt: 23,0 %). Der Anteil der 1-Personen-Haushalte liegt mit 54,3 % im städtischen Mittel. 24,9 % der Haushalte sind 2-Personen-Haushalte, 20,8 % der Haushalte werden von 3 oder mehr Personen bewohnt. Seit der Volkszählung vom 25. Mai 1987 ist die damalige Einwohnerzahl von 34.380 um rund 16 % angestiegen. Das ist vor allem auf das seither entstandene Neubaugebiet an der Jella-Lepman-Straße sowie auf Nachverdichtungsmaßnahmen im gesamten Stadtteil zurückzuführen. Zum Jahresende 2006 waren im Stadtbezirk 1.374 Menschen als arbeitslos gemeldet.

Gewerbe und Dienstleistungsstruktur

Ehemaliges Betriebswerk München 4

In Berg am Laim sind vorwiegend mittelständische Industrie- und Gewerbebetriebe ansässig. Hauptsächlich sind diese im Bereich Friedenstraße/Mühldorfstraße sowie entlang der Neumarkter Straße, jeweils an den Bahnkörper angrenzend, ansässig. In letzter Zeit werden sie vor allem von Arbeitsplätzen im Dienstleistungs- und Verwaltungsbereich verdrängt, was durch den Abbruch der alten Industriegebäude und den anschließenden Neubau moderner Bürogebäude das Stadtteilbild nachhaltig verändert. An der Grenze zum Ostbahnhof liegen die alten Industriegebiete der Pfanni-Werke, auf der durch das Projekt „Rund um den Ostbahnhof“ (ROST) ein vollständig neues Wohn- und Gewerbequartier entstehen soll.

An der Berg-am-Laim-Straße/Dingolfinger Straße, direkt an den Gleiskörper der Bahn angrenzend, wurde im Jahr 2005 der Neubau "Ten Towers", ein Ensemble aus fünf identischen, jeweils 14geschossigen und 50m hohen Doppeltürmen, fertiggestellt. Die Türme sind dabei auf verschiedenen Stockwerksebenen durch Glasbrücken miteinander verbunden. Besonders auffällig ist die sog. "Sky Lounge", der langgezogene Verbindungsgang zwischen zwei der Doppeltürme im 14. Stock. Die Ten Towers werden hauptsächlich von der Deutschen Telekom und ihren Tochtergesellschaften genutzt, wobei hier etwa 3.000 Arbeitsplätze des Konzerns untergebracht sind. Das Grundstück war zuvor jahrzehntelang Brachfläche und wurde von Gebrauchtwagenhändlern und zuletzt von einem Zirkus genutzt.

Geschäfte des täglichen Bedarfs und Supermärkte konzentrieren sich hauptsächlich entlang der Berg-am-Laim-Straße zwischen Ampfingstraße und Schlüsselbergstraße, an der Kreuzung Baumkirchner Straße/Berg-am-Laim-Straße/Kreillerstraße (Stadtteilzentrum), sowie an der Kreillerstraße auf Höhe der Schüleinstraße.

Berg am Laim verfügt über kein eigenes Einkaufszentrum und über keine Großmärkte. Jedoch sind über die U-Bahn-Linien U2 und U5 die beiden Einkaufszentren pep in Neuperlach und Riem Arcaden in der Messestadt Riem schnell zu erreichen.

Verkehr

Zentrale Verkehrsader ist die Berg-am-Laim-Straße, in deren Verlängerung Kreillerstraße genannt, die als B 304 nicht nur München mit Wasserburg am Inn verbindet, sondern auch den Verkehr der östlichen Umlandgemeinden nach München hineinleitet. Eine ähnliche Funktion übernimmt die Bad-Schachener-Straße, in ihrer Verlängerung Heinrich-Wieland-Straße genannt, die in etwa die Südgrenze des Stadtbezirks bildet. Leuchtenbergring und Innsbrucker Ring, als Teile des Mittleren Ringes, bilden die wichtigste Nord-Süd-Verbindung. Der Gleiskörper München-Ost – Riem wird durch die Leuchtenbergunterführung des Mittleren Ringes und durch die Baumkirchner Straße unterführt; dadurch entsteht eine Verbindung mit Bogenhausen. Durch die gewachsene, eher kleinräumige Struktur sind keine durchgehenden Wohnsammelstraßen von größerer Bedeutung vorhanden.

Berg am Laim ist im öffentlichen Nahverkehr durch S-Bahn, U-Bahn, Straßenbahn und Bus erschlossen. Der Münchner Ostbahnhof liegt am westlichen Rande von Berg am Laim, wodurch der Stadtteil direkt an das Regional- und Fernzugnetz der Deutschen Bahn mit Direktverbindungen z.B. Richtung Stuttgart, Frankfurt am Main, Salzburg und Italien angeschlossen ist. Die Erschließung durch den öffentlichen Nahverkehr erfolgt wie folgt:

  • am Nordrand des Stadtteils verläuft in Ost-West-Richtung der Ausläufer der 1972 eröffneten S-Bahn-Stammstrecke mit dem Bahnhof Ostbahnhof sowie den Haltepunkten "Leuchtenbergring“ (S2, S4 und S8) und „Berg am Laim“ (S2 und S4). Der Haltepunkt Berg am Laim wurde bis Anfang 2010 komplett umgebaut. Neben einer neuen Fußgängerunterführung wurde auch ein Aufzug eingebaut. Damit haben Rad- und Fußgänger eine eigene Passage parallel zu der bis dato gemeinsam mit dem Fahrzeugverkehr genutzten Berg-am-Laimer Unterführung.
  • am Südrand des Stadtteils verläuft in Ost-West-Richtung die 1980 eröffnete Neuperlacher Strecke der U-Bahn mit den Bahnhöfen "Innsbrucker Ring" und "Michaelibad". Diese Strecke wird seit 1999 ausschließlich von der U5 befahren. 1999 wurde zudem die Verlängerung der U-Bahn zur Messestadt Riem in Betrieb genommen, was Berg am Laim die beiden neuen U-Bahnhöfe "Josephsburg" (etwa in der Mitte des Stadtteils) sowie "Kreillerstraße" (am Ostrand des Stadtteils) brachte. Diese Bahnhöfe werden seit 1999 von der U2 bedient, welche am Innsbrucker Ring die U5 kreuzt.
  • die Trambahnlinie 19 verkehrt entlang der Berg-am-Laim- und Kreillerstraße in Ost-West-Richtung und bindet Berg am Laim direkt an den Ostbahnhof und die Altstadt an. Die Straßenbahnstrecke vom Ostbahnhof nach Berg am Laim wurde am 15. September 1926 eröffnet und endete zunächst an der Baumkirchner Straße (die Wendeschleife befand sich auf Höhe des heutigen Wochenmarktes an der Baumkirchner Straße). Die Eröffnung der Verlängerung der Strecke zur heutigen Endstation St. Veit-Straße erfolgte am 21. April 1968 in Verbindung mit dem Ausbau der Berg-am-Laim- und Kreillerstraße zur vierspurigen Hauptstraße.
  • die MVG-Buslinien 144, 146 und 185 dienen als Zubringer zu den Schnellbahnen sowie als Querverbindung in die angrenzenden Stadtbezirke. Dabei verlaufen die Linien 144 und 185 in Nord-Süd-Richtung, die Linie 146 in Ost-West-Richtung.

Grünflächen

Berg am Laim ist ein an öffentlichen Grünflächen reicher Stadtteil. Es finden sich folgende Grünanlagen:

  • der Piusplatz als zentraler Platz der gleichnamigen GEWOFAG-Großsiedlung (sozialer Wohnungsbau) im Westen des Stadtteils. Dieser Platz soll zwischen Ende 2008 und Mai 2012 im Rahmen des Projekts "Soziale Stadt" umgestaltet und aufgewertet werden.
  • der sogenannte "Echardinger Grünstreifen", der sich als grünes Band entlang der Fehwiesenstraße und Echardinger Straße von der Höhe Berg-am-Laim-Straße bis zur Höhe Bad-Schachener-Straße fast über die gesamte Nord-Süd-Ausdehnung des Stadtteils zieht. Hier ist neben einem Spielplatz und einer Kleingartenanlage auch die vor einigen Jahren wieder aufgebaute Echardinger Kapelle zu finden.
  • der sogenannte "Behrpark" im alten Ortskern Berg am Laims, zwischen Baumkirchner Straße und Bertschstraße, ist die flächenmäßig wohl kleinste Grünanlage des Stadtteils.
  • der Michaelianger ist die größte öffentliche Grünfläche in Berg am Laim. Er schließt direkt an den Echardinger Grünstreifen an und erstreckt sich von der Echardinger Straße im Westen bis zur St. Veit-Straße im Osten. Der westliche Teil zwischen Echardinger Straße und St. Michael-Straße wurde erst vor wenigen Jahren fertiggestellt und bietet einen Basketballplatz, einen Spielplatz sowie großzügige Liegewiesen. Der östliche Teil ist an die St. Michael-Straße angrenzend teilweise noch Brachfläche, ab Höhe Rahel-Strauß-Weg bis St. Veit-Straße jedoch bereits Anfang der 1990er Jahre im Zuge der Neubausiedlung Jella-Lepman-Straße fertiggestellt worden. Hier finden sich ein weiterer Spielplatz sowie ein öffentlicher Fußballplatz. Zeitweise gastierte auf der Fläche des Fußballplatzes auch ein Wanderzirkus.
  • der Ostpark liegt zwar offiziell nicht mehr im Stadtteil Berg am Laim, grenzt aber direkt an diesen an und wird daher mit all seinen Einrichtungen (Biergarten, See, Michaelibad) auch von den Berg am Laimer Bürgern gerne genutzt.
  • der westliche Teil Berg am Laims rund um Grafinger Straße, Altöttinger Straße und Schlüsselbergstraße ist größtenteils mit Wohnsiedlungen der beiden städtischen Wohnungsbaugesellschaften GEWOFAG und GWG bebaut. Diese sind mit relativ großzügigen Freiräumen zwischen den einzelnen Wohngebäuden angelegt, so dass sich hier vor allem abseits der Straßen in den Innenhöfen zahllose kleinere Grünflächen mit Sitzbänken und Spielplätzen finden.

Öffentliche Einrichtungen

Berg am Laim besitzt mit dem im Jahr 2000 fertiggestellten Technischen Rathaus eines der wichtigsten städtischen Referate. Das Gebäude mit seinem markanten, 18 Stockwerke hohen Rundturm mitsamt aufgesetztem Windrotor bildet dabei einen interessanten Blickpunkt am westlichen Eingang in den Stadtteil Berg am Laim.

Daneben ist der bayerische Hauptsitz der Malteser zu erwähnen.

Berg am Laim verfügt an der Kreuzung Berg-am-Laim-Straße/Schlüsselbergstraße über eine eigene Zweigstelle der Münchner Stadtbibliothek, wobei diese zu den flächenmäßig kleinsten Zweigstellen gehört.

Im äußersten Westen von Berg am Laim, entlang der Friedenstraße und Grafinger Straße, liegen die ehemaligen Pfanni- und Optimol-Werke, die mit der Nachnutzung durch die Kultfabrik zu einer der größten Partymeilen Europas wurden. Auf dem Gelände der Kultfabrik befinden sich neben den zahlreichen Discotheken und Bars auch viele Künstlerateliers und kleine Handwerksbetriebe. Dies alles ist aber nur eine Zwischennutzung: für das gesamte Industriegelände neben dem Ostbahnhof ist unter dem Projektnamen "ROST" (Rund um den OSTbahnhof) ab ca. 2010 eine völlige Neubebauung mit einer Mischung aus Wohnungsbau und Bürogebäuden vorgesehen.

Berg am Laim verfügt über mehrere Schulen, darunter zwei Grundschulen, zwei Hauptschulen, eine Realschule und das 1971 erbaute Michaeli-Gymnasium. Mit 1.176 Schülern im Schuljahr 2007/08 ist es eines der größten Gymnasien Münchens. Die Schüler kommen dabei mittlerweile zu einem beträchtlichen Teil aus den Stadtteilen Trudering und Waldtrudering, da diese über kein eigenes Gymnasium verfügen.

Baudenkmäler

Liste der Baudenkmäler in München/Berg am Laim

Politik

Bezirksausschusswahl März 2008
(Stimmen in Prozent) [7]
 %
50
40
30
20
10
0
44,9%
32,3%
14,3%
8,5%
keine
Sonst.
Gewinne und Verluste
Im Vergleich zu 2002 [7]
 %p
 16
 14
 12
 10
   8
   6
   4
   2
   0
  -2
  -4
  -6
  -8
-10
-12
-10,7%
-11,0%
+14,3%
+8,5%
-1,1%
Sonst.

Dem Bezirksausschuss gehören 21 Mitglieder an, davon SPD 10 Sitze, CSU 7 Sitze, GRÜNE 3 Sitze und FDP 1 Sitz.

Literatur

  • Florian Breu: Die Münchener Stadtbezirke nach der Stadtgebietsneugliederung. In: Münchener Statistik. Nr. 1, 1996, ISSN 0171-0583, S. 1-14.
  • Klaus Gallas: München. Von der welfischen Gründung Heinrichs des Löwen bis zur Gegenwart: Kunst, Kultur, Geschichte. DuMont, Köln 1979, ISBN 3-7701-1094-3 (DuMont-Dokumente: DuMont-Kunst-Reiseführer).
  • Christl Knauer-Nothaft, Erich Kasberger: Berg am Laim – Von den Siedlungsanfängen zum modernen Stadtteil Münchens. Volk Verlag, München 2006, ISBN 978-3-937200-16-3.
  • Helmuth Stahleder: Von Allach bis Zamilapark. Namen und historische Grunddaten zur Geschichte Münchens und seiner eingemeindeten Vororte. Hrsg. v. Stadtarchiv München. Buchendorfer Verlag, München 2001, ISBN 3-934036-46-5.
  • Franz Peter: St. Michael in Berg am Laim - 5 neue Aspekte zur Architektur des Kirchenbaus von J.M.Fischer. MünchenVerlag, München 2010, ISBN 978-3-937090-51-1

Quellen

  1. http://ebm-muenchen.de/?id=26
  2. http://www.ebm-muenchen.de/index.php?id=44
  3. http://www.gwg-muenchen.de/assets/files/gwgjournal/GWG_Journal_155.pdf
  4. http://theodor-frey.de/zug%20der%20erinnerung.htm
  5. http://www.gerechte-der-pflege.net/wiki/index.php/Else_Behrend-Rosenfeld
  6. http://www.mstatistik-muenchen.de/themen/stadtbezirke/stadtbezirkszahlen_2007/taschenbuch_2008.pdf
  7. a b muenchen.de - Bezirksausschusswahl 2008, abgerufen am 17. Dezember 2010

Weblinks

 Commons: Berg am Laim – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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