- Hösel
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Im Nordosten Ratingens gelegen erstreckt sich der mehrheitlich von Villen, Ein- und Mehrfamilienhäusern geprägte Stadtteil Hösel. Er ist von Ratingen durch den Höseler Forst getrennt und grenzt im Osten an Heiligenhaus. Südlich von Hösel liegt der Ratinger Stadtteil Eggerscheidt.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Eingemeindung
Am 1. August 1929 wurde das Amt Angermund aufgelöst und das neue Amt Ratingen Land gegründet, zu dem dann auch Hösel gehörte. 1950 wurde dieses in Amt Angerland umbenannt. Im Zuge der kommunalen Neugliederung wurde Hösel am 1. Januar 1975 in die Stadt Ratingen eingemeindet.[1]
Einwohnerentwicklung
Die Einwohnerzahl von Hösel stieg erst nach dem Zweiten Weltkrieg deutlich an, als immer mehr Menschen aus Düsseldorf und Essen Hösel als ruhigen und dennoch günstig gelegenen Wohnort entdeckten. Nach einem Rückgang der Einwohnerzahl zum Ende des 20. Jahrhunderts wächst die Einwohnerzahl inzwischen bedingt durch die Ausweisung neuer Baugebiete wieder an. Folgende Tabelle verdeutlicht den Anstieg der Einwohner seit 1817.[2]
Jahr Einwohner 1817 517 1871 727 1905 846 (571 ev., 275 kath.) 1925 1.534 1946 2.868 1950 3.010 1956 3.323 1964 4.246 Jahr Einwohner 2000 8.407 2001 8.354 2002 8.382 2003 8.402 2004 8.457 2005 8.515 30. Juni 2006 8.545 2006 8.602 2007 8.605 Politik
Bürgermeister
Bis zur Eingemeindung in die Stadt Ratingen 1975 [3]:
- 1921 - 1934: Wilhelm Straßen
- 1934 - 1945: Wilhelm Einloos
- 1945 - 1948: Wilhelm Straßen
- 1948 - 1949: Johann Gormann
- 1949: Johann Klöckner
- 1949 - 1964: Hermann Schellscheidt
- 1964 - 1974: Wilhelm Droste
Städtepartnerschaften
- Le Quesnoy, Frankreich, seit 1963
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Kirchen
An der Bahnhofstraße in der Nähe der Ortsmitte steht die 1930 erbaute und 2000 grundlegend renovierte Adolf-Clarenbach-Kirche der evangelischen Gemeinde. Daneben befinden sich der evangelische Kindergarten und das Gemeindehaus mit Bibliothek.
An der Eggerscheidter Straße steht die Kirche der katholischen Pfarrgemeinde St. Bartholomäus. Der ältere Teil der Kirche wurde 1910/11 im neugotischen Stil nach Plänen des Düsseldorfer Architekten Alfred Tepe errichtet. Er wurde von 1961 bis 1963 nach Plänen des Oberhausener Architekten Theodor Scholten mit einem Langhaus ergänzt.
Stiftung Haus Oberschlesien
Hösel ist Sitz der Stiftung Haus Oberschlesien. Sie unterhält das gleichnamige Haus als Kultur- und Begegnungsstätte sowie das Oberschlesische Landesmuseum, eine zentrale deutsche Einrichtung der Pflege und Präsentation zur Kultur und Geschichte Schlesiens. Das Oberschlesische Landesmuseum hat seit 1998 einen modernen Funktionsbau an der Bahnhofstraße (B 227). Laufend finden Sonderausstellungen statt, auch in Polen. Die Entwicklung und Belebung grenzüberschreitender Kontakte ist ein wichtiges zukunftsgewandtes Anliegen der Stiftung Haus Oberschlesien. Im Haus Oberschlesien hat auch die Landsmannschaft der Oberschlesier die Bundesgeschäftsstelle sowie die Landesgeschäftsstelle NRW.
Knabenchor Hösel
Der Knabenchor Hösel [4] ist ein Schülerchor, in dem Schüler (Knaben) der 4. bis 13. Jahrgangsstufe singen. Er entstand im Sommer 2007 aus der Jugendkantorei Hösel durch Ausschluss der weiblichen Mitglieder. In Ausnahmefällen werden auch jüngere Schüler aufgenommen, wenn ein besonderes Talent besteht. Hauptaufgabe des Chores ist die Gestaltung der Kirchenmusik in der Adolf-Clarenbach-Kirche. Dabei singt der Chor Musik aller Zeitepochen. Künstlerischer Schwerpunkt ist die regelmäßige Aufführung der Werke von Johann Sebastian Bach und Wolfgang Amadeus Mozart im Kirchenjahr sowie die Pflege der Literatur für Chor und Orgel. Der Kantor ist Toralf Hildebrandt.
Der Chor veranstaltet regelmäßig Konzertreisen, sowohl in Deutschland als auch in anderen Ländern Europas und Nordamerikas. Auftritte fanden z. B. schon in der Thomaskirche in Leipzig, im Petersdom in Rom, in Notre-Dame, Paris, in Österreich, Polen, in der Schweiz, in Spanien, in Tschechien und Ungarn, sowie in Chicago und Washington statt.
Der Chor hat bereits 16 CD-Publikationen herausgebracht. In jedem Jahr seit 1991 wurde eine produziert.
Hösel - Hymne
Dem Höseler Bürger- und Schützenverein gewidmet, wurde die Hösel - Hymne im Jahr 2006 in Kooperation von Philipp Tetzlaff (Text) und Toralf Hildebrandt (Melodie) gedichtet. Die erste Vorstellung erfolgte auf dem Schützenfest 2006 durch die Jugendkantorei Hösel.
vorOrt - Zeitschrift für Hösel und Eggerscheidt
Im Frühjahr 2005 startete Karl Ernst Tewes das Projekt vorOrt - Zeitschrift für Hösel. Wegen positiver Resonanz, ist sie mittlerweile eine Zeitschrift für Hösel und Eggerscheidt. Die Zeitschrift finanziert sich durch Werbung und wird vierteljährlich kostenlos an die Haushalte in Hösel und Eggerscheidt verteilt. Es wird über Feste und Aktivitäten in Hösel und Eggerscheidt berichtet, den Hauptteil der Zeitschrift machen allerdings Berichte von und über die Vereine in Hösel und Eggerscheidt aus.
Die Zeitschrift wird von Vereinen und Geschäften zur Werbung und zum Informieren genutzt. Einige Autoren schreiben regelmäßig für vorOrt, so entstanden verschiedene Serien und Rubriken, wie Hinter den Kulissen unserer Vereine. In der Rubrik vorOrt für Kinder wird von Höseler Kindern über Freizeitaktivitäten berichtet.
Die Zeitschrift umfasst etwa 100 Seiten und hat eine Auflage von 4700 Exemplaren. (Ausgabe Nr. 14 Juni/Juli/August 2008)
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Die B 227 führt vom Autobahnkreuz Breitscheid durch Hösel nach Heiligenhaus und weiter nach Velbert. In der Ortsmitte zweigt die Eggerscheidter Straße ab, die über Eggerscheidt zur Landstraße von Krummenweg nach Ratingen führt. Durch den Neubau der A 44 zwischen dem Autobahnkreuz Ratingen-Ost und Heiligenhaus wird eine starke Reduzierung des Verkehrs auf der B 227 erwartet.
Der Bahnhof Hösel liegt an der Ruhrtalbahn, auf der nur die S-Bahnlinie S6 Köln - Düsseldorf - Ratingen Ost - Essen verkehrt. Drei Buslinien fahren von dort nach Düsseldorf-Kaiserswerth (Linie 751 über Lintorf und Angermund), Velbert (Linie 770 über Heiligenhaus) und Ratingen (Linie 773 über Eggerscheidt). Die Taxibus-Linie O14 fährt nach Breitscheid. Am Wochenende verkehrt die Disco-Buslinie DL1 nach Ratingen Ost.
Seit Jahrzehnten wird der Ersatz des Bahnüberganges der B227 am Bahnhof durch eine Brücke geplant. Im Jahr 2007 wurde mit dem Bau begonnen.
Von 1899 bis 1923 verkehrte eine Kleinbahn zwischen Hösel und Heiligenhaus.
An der Autobahn A3 liegt die Raststätte Hösel in nördlicher Fahrtrichtung kurz vor dem Autobahnkreuz Breitscheid.
Industrie
Hösel besitzt inzwischen fast keine Industrie mehr, jedoch sind noch viele mittelständische Unternehmen anzufinden. Bis in die 80er Jahre des 20. Jahrhunderts befand sich an der Stelle, wo nun das Hösel Center steht, eine Spiegel-Fabrik. Am Bahnhof Hösel befinden sich noch die Hallen der Tapetenfabrik.
Schule
Hösel besitzt eine Schule, die Wilhelm-Busch-Grundschule. Sie ist die nach Schülerzahl größte Grundschule in Ratingen. Seit dem Schuljahr 2007/2008 ist die Schule eine offene Ganztagsschule. Zum Schuljahr 2008/2009 wurde dafür ein Erweiterungsbau entlang der Bahnhofstraße fertiggestellt.
Persönlichkeiten
- Hugo Henkel (1881-1952), Chemiker und Industrieller
- Wolf Friedrich Magnus von Niebelschütz (1913-1960), deutscher Schriftsteller und Historiker.
- Wilhelm Droste (* 1933), Bürgermeister von Hösel und später Landtagsabgeordneter
- Dorothée Haeseling (* 1944), Grafikerin und Schriftstellerin
- Wilhelm Droste (* 1960), Landtagsabgeordneter
- Fritz Rupprecht Mathieu (* 5. Nov. 1925, † 4. Mai 2010), Designer des gängigen Apotheken-Logos
Galerie
Literatur
- Theo Volmert, Kulturkreis Hösel e. V. (Hrsg.), "Hösel - Berichte aus seiner tausendjährigen Geschichte", 1980
Quellen
- ↑ Martin Bünermann, Heinz Köstering: Die Gemeinden und Kreise nach der kommunalen Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1975, ISBN 3-555-30092-X.
- ↑ Stadt Ratingen: Bevölkerung & Bevölkerungsentwicklung
- ↑ Theo Volmert, Kulturkreis Hösel e. V. (Hrsg.), "Hösel - Berichte aus seiner tausendjährigen Geschichte", 1980
- ↑ Knabenchor: Website des Knabenchors
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hosel — [hō′zəl] n. the socket like part of the head of a golf club, to which the shaft is attached … English World dictionary
Hösel — 1. Ableitungen von Hose mit l Suffix. 2. Vereinzelt Herkunftsnamen zu dem Ortsnamen Hösel (Nordrhein Westfalen) … Wörterbuch der deutschen familiennamen
hosel — ˈhōzəl noun ( s) Etymology: hose (I) + el : a socket in the head of a golf club into which the shaft is inserted see golf illustration * * * hosel(e, hosil obs. forms of housel … Useful english dictionary
Hösel railway station — Hösel is a railway station in Ratingen in western Germany. It serves the outlying town part of Hösel . Operational usage The station today sees regular service by Rhein Ruhr S Bahn trains on the S6 line. ###@@@KEYEND@@@### … Wikipedia
hosel — noun Etymology: diminutive of 1hose Date: 1899 a socket in the head of a golf club into which the shaft is inserted … New Collegiate Dictionary
hosel — /hoh zeuhl/, n. Golf. the socket in the club head of an iron that receives the shaft. Also called hose. [1895 1900; HOSE + el dim. suffix] * * * … Universalium
hosel — noun a) The portion of the head of a golf club to which the shaft of the club attaches. b) (slang) A semester, in the context of a course of study which … Wiktionary
hosel — [ həʊz(ə)l] noun the socket of a golf club head which the shaft fits into. Origin C16: dimin. of hose, in the dialect sense sheathing … English new terms dictionary
hosel — ho·sel … English syllables
hosel — ho•sel [[t]ˈhoʊ zəl[/t]] n. spo the socket for the shaft in the head of a golf club • Etymology: 1895–1900; hose+ el dim. suffix … From formal English to slang