- Hünenbett ohne Kammer von Boltersen
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Das Hünenbett ohne Kammer von Boltersen liegt etwa 12 km östlich von Lüneburg in Niedersachsen. Es ist eine von einst drei eng benachbarten, ihrer Findlinge beraubten Megalithanlagen am Uhlenberg, wovon eine wiederhergestellt wurde.
Vor der Rekonstruktion des kammerlosen Hünenbettes wurde die Anlage archäologisch untersucht. Im Westteil des durch die Standspuren der Einfassung rekonstruierbaren Langbettes fanden sich Reste einer hölzernen Kammer und querschneidige Pfeilspitzen sowie Scherben eines frühneolithischen Trichterbechers. Die Anlage wurde dann mittels Findlingen zu einem 30 m langen Hünenbett ausgebaut. Mittelneolithische Keramik (Typ Alttiefstich) die neben dem Langbett gefunden wurde, weist auf den Fortbestand von Aktivitäten hin.
Gegen Ende der Jungsteinzeit wurden zwei Gräber im Bereich der einstigen Holzkammer in den Hügel gegraben. Beide Bestattungen hatten einen Feuersteindolch und Keramik als Beigabe. In die Dolchzeit gehört ein zwischen zwei Findlingen der Nordostseite des Langbettes vergrabener Hort aus drei Felsgesteinsäxten und einem Feuersteinbeil.
Die ca. 300 Gräber auf dem Buckelgräberfeld von Boltersen, deren Bezugspunkt das rekonstruierte Großsteingrab ist, gehören in die Jüngere Kaiserzeit (3. bis 5. Jahrhundert n. Chr.). Auf dem Gräberfeld wurde unter unbekannten Umständen eine bronzene Schwanenfibel gefunden. Das gegossene und nachgravierte Stück ist 6,6 cm lang. Das Design des Stückes aus dem 8. Jahrhundert zeigt inselbritischen Einfluss und ist ein Unikat.
Um Boltersen finden sich weitere kammerlosen Hünenbetten in Rohstorf, Bavendorf und Horndorf.
Siehe auch
Literatur
- Hans-Jürgen Häßler (Hrsg.): Ur- und Frühgeschichte in Niedersachsen. Theiss, Stuttgart 1991 S. 509. ISBN 3-8062-0495-0
Weblinks
53.26722222222210.596388888889Koordinaten: 53° 16′ 2″ N, 10° 35′ 47″ OKategorien:- Großsteingrab (Niedersachsen)
- Trichterbecherkultur
- Rullstorf
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