- Hünenbetten von Grundoldendorf
-
Die Hünenbetten von Grundoldendorf, Gemeinde Apensen, im Landkreis Stade im Elbe-Weser-Dreieck in Niedersachsen westlich von Buxtehude, stellen in Deutschland ein allenfalls mit der Oldendorfer Totenstatt zu vergleichendes Ensemble dar.
Sie bestehen aus vier großen Hünenbetten, die alle jeweils einen (zur Längsachse) quer gestellten erweiterten Dolmen enthalten. Ein fünftes Hünenbett war im 19. Jahrhundert noch präsent. Die Form ist sehr alt und hat entwicklungsgeschichtlich nur den längs gestellten, meist zugangslosen Urdolmen als Vorläufer.
Die vier Betten von mittlerer Länge liegen westlich des Dorfes, (Richtung Bliedersdorf) in dem Dohren genannten, lichten Buchenhain. Ihre Einfassungen sind noch weitgehend komplett. Die erweiterten Dolmen hatten ursprünglich zwei Decksteine, die aber nur noch bei Kammer I und IV vorhanden sind. Von Kammer II fehlt einer und von Kammer III fehlen beide, so dass fünf von ursprünglich acht (oder neun) vorhanden sind. Bei der Anlage III deutet das Tragsteinmuster darauf, dass hier eventuell drei Decksteine aufgelegt waren. Die Betten I bis III liegen in einer Nordwest-Südost ausgerichteten Reihe, während Nr. 4 um 30 m parallel versetzt südöstlich daneben liegt. Die Dreierformation hat zusammen ca. 120 m Länge. Die Zugänge zu Kammer III und IV liegen im Nordosten die beiden anderen im Südwesten.
Die Anlage I ist mit 51 m die längste und auch am besten erhalten. 75 Findlinge bilden ihre Einfassung. Nur die Kammer in Bett I liegt auf die Bettlänge bezogen nahezu mittig. Die drei anderen sind mehr oder minder stark zu den Enden hin versetzt. Der Boden war mit einer Pflasterung aus rundlichen Geröllsteinen versehen und lag auf einer Ascheschicht, die eine Datierung auf 2845 v. Chr. (unkalibriert) ermöglichte. Die gefundenen Knochen und Beigaben sind Nachbestattungen und stammen aus der Bronzezeit. Einige Decksteine zeigen Schälchen. Bei der Grabung im Jahre 1905 fand Carl Schuchardt innerhalb der Anlagen I und II Steinpflaster von etwa 2,5 m² Ausdehnung ohne weitere Befunde. Kammer III barg einen Becher der Schnurkeramik und einen Tonlöffel.
Siehe auch
Literatur
- H. Schirnig (Hrsg.): Großsteingräber in Niedersachsen. 1979
53.4710277777789.5866666666667Koordinaten: 53° 28′ 16″ N, 9° 35′ 12″ OKategorien:- Großsteingrab (Niedersachsen)
- Erbaut im 29. Jahrhundert v. Chr.
- Apensen
- Trichterbecherkultur
Wikimedia Foundation.