- Ilse Weber
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Ilse Weber, geborene Herlinger (* 11. Januar 1903 in Witkowitz bei Mährisch-Ostrau; † 6. Oktober 1944 im KZ Auschwitz), war eine tschechische jüdische Schriftstellerin.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Sie schrieb mit 14 Jahren jüdische Kindermärchen oder kleine Theaterstücke für Kinder. Diese wurden in deutschen, tschechischen, österreichischen und Schweizer Zeitungen und Zeitschriften veröffentlicht. 1930 heiratete sie Willi Weber. Am 6. Februar 1942 wurde sie von Prag in das KZ Theresienstadt deportiert. Dort arbeitete sie als Oberschwester in der Kinderkrankenstube.
Im Lager entstanden weitere Gedichte. Berühmt, zuletzt 2007 von Anne Sofie von Otter interpretiert, wurde "Ich wandre durch Theresienstadt". Dieses Gedicht hat Ilse Weber für ihren Sohn Hanuš geschrieben, „den sie vor Ausbruch des Krieges in Prag in einen Zug gesetzt hatte, in der Hoffnung, ihn eines Tages wiederzusehen“.[1]
Hanuš Weber wurde aus dem okkupierten Protektorat Böhmen und Mähren mit einem der vom Briten Nicholas Winton in Prag organisierten Kindertransporte nach England verschickt und entkam der Vernichtung. Seine Mutter und sein Bruder Tomás („Tommy“, * 1934[2]) wurden am 6. Oktober 1944 im KZ Auschwitz ermordet.
Werke (Auswahl)
- Die Geschichten um Mendel Rosenbusch. Erzählungen für jüdische Kinder, Färber Mährisch-Ostrau 1929 (Ilse Herlinger)
- Der blaue Prinz. Märchenspiel mit Gesang u. Tanz in e. Akt, Mähr. Ostrau : Pressekommission d. Zionist. Zentralverl. f. d. čechoslov. Republik , 1928 (Ilse Herlinger)
- Jüdische Kindermärchen, Mähr. Ostrau : Dr. Färber 1928 (Ilse Herlinger)
- In deinen Mauern wohnt das Leid – Gedichte aus dem KZ Theresienstadt (1991 erschienen)
- Wann wohl das Leid ein Ende hat. Briefe und Gedichte aus Theresienstadt, herausgegeben von Ulrike Migdal, München : Hanser 2008
- Ich wandre durch Theresienstadt, Lieder für Singstimme und Klavier. Nach den Quellen und in Bearb. hrsg. von Winfried Radeke , Mainz, : Schott 2008
- Ade, Kamerad
- Und der Regen rinnt
- Wiegala
- Das Trittrollerwettrennen und andere Erzählungen (1927–1930 erschienen)
Weblinks
- Literatur von und über Ilse Weber im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Ilsa Weberova Theresienstädter-Gedenkbuch-Eintrag in der Datenbank von Yad Vashem
- Ilse Weber Durch die Schwägerin veranlasster Gedenkblatt-Eintrag in der Datenbank von Yad Vashem
- Kunst und Kultur als Auseinandersetzung mit dem Holocaust
- Rezension in der Süddeutschen Zeitung
Nachweise
- ↑ Norman Lebrecht: Das Geschenk einer Tochter, Frankfurter Rundschau, 27. November 2007
- ↑ Datenbankeintrag für Thomas Weber in der zentralen Datenbank Yad Vashem Link geprüft 14. November 2009
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