- Alwin Ziel
-
Alwin Ziel (* 22. April 1941 in Quernau, Westpreußen) ist ein deutscher Jurist, Lehrer und Politiker der SPD.
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
Nach Schulbesuch in Zölkow, Parchim und Dömitz absolvierte er ein Studium an der Pädagogischen Hochschule Güstrow und wurde Lehrer für Deutsch und Russisch. Dem folgte ein Erweiterungsstudium an der Humboldt-Universität zu Berlin: Rehabilitationspädagogik und Kommunikationswissenschaften und ein Zweitstudium Jura an der Humboldt-Universität zu Berlin.
Danach war er Lehrer an der Friedrich-Rohr-Oberschule in Grabow, Sprach- und Stimmheillehrer an der Beratungsstelle Dessau, Lehrer an der Fachschule für Ökonomie Rodewisch und wissenschaftlicher Assistent an der Humboldt-Universität Berlin, Forschungsabteilung.
Ziel beging am 22. April 1988 anlässlich eines Verwandtenbesuchs in Niedersachsen „Republikflucht“. Nur vier Monate später, am 16. August 1988, kehrte er in die DDR zurück, nachdem seine Frau verhaftet worden war und die Behörden gedroht hatten, die gemeinsamen Söhne in ein Kinderheim einzuweisen.
Politischer Werdegang
Seit Dezember 1989 war Ziel Mitglied der SDP, seit 26. September 1990 ist er Mitglied der SPD. Er war ab März 1990 Mitglied der Volkskammer der DDR sowie Fraktionsgeschäftsführer seiner Partei und parlamentarischer Staatssekretär im Ministerium für Arbeit und Soziales.
Im Oktober 1990 wurde er Mitglied des Landtages Brandenburg und bereits einen Monat später Minister des Innern des Landes Brandenburg und stellvertretender Ministerpräsident. Von Februar 1991 bis Dezember 1992 war Ziel Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Juristinnen und Juristen des SPD-Landesverbandes Brandenburg und von Januar 1993 bis November 1995 stellvertretender Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Juristinnen und Juristen des SPD-Landesverbandes Brandenburg. Weitere Ämter in der Folgezeit waren:
- Januar 1993 bis Dezember 1995 Vorsitzender der Konferenz der Innenminister und -senatoren der Länder
- seit 1994 Vorstandsmitglied der Deutschen Paul-Lazarsfeld Gesellschaft.
Im Oktober 1999 wurde er Minister für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Frauen des Landes Brandenburg und blieb dies bis August 2002.
Bei den Kommunalwahlen in Brandenburg 2008 wurde Alwin Ziel Stadtverordneter in Hohen Neuendorf. Er wurde zum Stadtverordnetenvorsteher gewählt. Dieses Amt legte Ziel jedoch im Zuge der Kritik an seinem Boykott der Sitzung der Stadtverordnetenversammlung vom 17. September 2009 nieder. Zugleich erklärte er seinen Rücktritt als Stadtverordneter.[1]
Bei den Landtagswahlen in Brandenburg am 27. September 2009 gelang ihm über das Direktmandat im Wahlkreis Oberhavel II erneut der Einzug in das Landesparlament.[2]
Privates
Ziel ist evangelisch, verwitwet und hat zwei Söhne.
Einzelnachweise
- ↑ http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/11616365/61129/Bedauern-ueber-Ruecktritt-von-Ziel-Vorwuerfe-gegen-den.html
- ↑ http://www.wahlergebnis.brandenburg.de/ltw09/ergebnis.php5?wahl=3&gebiet=26&typ=2&stimme=1
1946–1949: Fritz Schwob | Karl Grobbel | Ingo von Koerber
Ab 1990: Regine Hildebrandt | Alwin Ziel | Günter Baaske | Dagmar Ziegler | Günter Baaske
Wikimedia Foundation.
Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:
Ziel (Begriffsklärung) — Ziel bezeichnet einen in der Zukunft liegenden, gegenüber dem Gegenwärtigen im Allgemeinen veränderten, erstrebenswerten und angestrebten Zustand, siehe Ziel eine Sammelbezeichnung für verschiedene theoretische Ansätze in den Wirtschafts und… … Deutsch Wikipedia
Alwin Belger — Alwin Belger, eigentlich Friedrich Christian Alwin Belger (* 3. Februar 1891 in Schönhausen; † 28. April 1945 in Bremen Vegesack), war ein deutscher Pädagoge und Schriftsteller. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehrungen 3 … Deutsch Wikipedia
Alwin Seifert — (* 31. Mai 1890 in München; † 27. Februar 1972 in Dießen am Ammersee) war ein deutscher Gartenarchitekt, Nationalsozialist und Hochschullehrer. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1.1 Der Reichslandschaftsanwalt 1.2 Nach … Deutsch Wikipedia
Robert Alwin Schlumberger — Robert Schlumberger; Lithographie von Adolf Dauthage (1879) Robert Alwin Schlumberger, Edler von Goldeck (* 12. September 1814 in Stuttgart; † 13. Juli 1879 in Bad Vöslau in Niederösterreich) war ein österreichischer Sekthersteller und… … Deutsch Wikipedia
Landtagswahlkreis Oberhavel II — Wahlkreis 8: Oberhavel II Staat Deutschland Bundesland … Deutsch Wikipedia
Brandenburg Kabinett Stolpe I — Das Kabinett Stolpe I bildete vom 1. November 1990 bis zum 11. Oktober 1994 die Landesregierung von Brandenburg. Manfred Stolpe wurde am 1. November 1990 zum Ministerpräsidenten gewählt. Amt Name Partei Ministerpräsident Manfred Stolpe SPD… … Deutsch Wikipedia
Baaske — Günter Baaske (* 17. Oktober 1957 in Belzig) ist ein deutscher Politiker (SPD). Er ist Vorsitzender der SPD Fraktion im Landtag Brandenburg. Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Beruf 2 Politik 2.1 Abgeordneter … Deutsch Wikipedia
Fritz Schwob — Fritz Hermann Schwob (* 1891 in Breslau; † 1956) war Politiker (Zentrum, CDU in der Sowjetischen Besatzungszone), Abgeordneter im brandenburgischen Landtag und Arbeitsminister im Land Brandenburg Fritz Schwob studierte Volkswirtschaft und schloss … Deutsch Wikipedia
Grobbel — Karl Grobbel (* 29. Oktober 1896 in Berlin; † 3. Januar 1971) war ein Politiker der Zentrumspartei sowie nach dem 2. Weltkrieg ein Funktionär der neugegründeten CDU in der Sowjetischen Besatzungszone. Zeitweilig war er Minister im Land… … Deutsch Wikipedia
Kabinett Stolpe I — Das Kabinett Stolpe I bildete vom 1. November 1990 bis zum 11. Oktober 1994 die Landesregierung von Brandenburg. Manfred Stolpe wurde am 1. November 1990 zum Ministerpräsidenten gewählt. Amt Name Partei Ministerpräsident Manfred Stolpe SPD… … Deutsch Wikipedia