- Ingomar Weiler
-
Ingomar Weiler (* 28. April 1938 in Treglwang, Steiermark) ist ein österreichischer Althistoriker.
Ingomar Weiler absolvierte die Lehrerbildungsanstalt in Salzburg. Das anschließende Lehramtsstudium in Geschichte und Leibeserziehung in Graz schloss er 1962 mit einer Dissertation bei Erich Swoboda über Pannonien in diokletianischer Zeit ab. Danach arbeitete Weiler als Assistent am Institut für Alte Geschichte der Universität Innsbruck. 1969 folgte ein einjähriger Forschungsaufenthalt an der Harvard University. 1972 machte er seine Habilitation in Innsbruck über das Thema Der Agon im Mythos: zur Einstellung der Griechen zum Wettkampf. Im Jahr 1976 nahm er den Ruf als Ordentlicher Professor an die Karl-Franzens-Universität Graz an, wo er am Institut für Alte Geschichte und Altertumskunde bis zu seiner Emeritierung im März 2002 als Ordinarius wirkte. Einen zwischenzeitlichen Ruf an die Universität Innsbruck als Nachfolger von Franz Hampl lehnte er 1981 ab. Im Jahr 2007 wurde ihm die Ehrendoktorwürde der Universität Mainz verliehen.
In seinen Forschungen verband er den Sport mit dem Themenkomplex Alter Geschichte. Zu diesem Schwerpunkt zählen vor allem die Probleme um den Ursprung des Sports, die Olympia-Kritik, das Zuschauerverhalten als auch didaktische Aufgaben. Daneben beschäftigte er sich mit dem Problem der Sklavenfreilassung.
Schriften
- Monografien
- Die Gegenwart der Antike. Ausgewählte Schriften zu Geschichte, Kultur und Rezeption des Altertums, Darmstadt 2004, ISBN 3-534-18115-8.
- Die Beendigung des Sklavenstatus im Altertum. Ein Beitrag zur vergleichenden Sozialgeschichte, Stuttgart 2004, ISBN 3-515-08208-5.
- Griechische Geschichte: Einführung, Quellenkunde, Bibliographie, 2. durchgesehene und erweiterte Auflage, Darmstadt 1988, ISBN 3-534-06358-9.
- Der Sport bei den Völkern der alten Welt. Eine Einführung, 2. durchgesehene Auflage, Darmstadt 1988, ISBN 3-534-80015-X.
- Grundbegriffe und Persönlichkeiten der Geschichte der Leibesübungen, Innsbruck 1975, ISBN 3-85123-025-6.
- Der Agon im Mythos. Zur Einstellung der Griechen zum Wettkampf, Darmstadt 1974, ISBN 3-534-06821-1.
- Herausgeberschaften
- Grundzüge der politischen Geschichte des Altertums, 2 verbesserte Auflage, Wien 1995 u.a., ISBN 3-205-98357-2.
- Soziale Randgruppen und Aussenseiter im Altertum. Referate vom „Symposion Soziale Randgruppen und Antike Sozialpolitik“ in Graz (21. bis 23. September 1987), Graz 1988, ISBN 3-7011-7211-0.
Literatur
- Peter Mauritsch: Antike Lebenswelten. Konstanz, Wandel, Wirkungsmacht. Festschrift für Ingomar Weiler zum 70. Geburtstag. Wiesbaden 2008, ISBN 978-3-447-05761-5.
- Karl Christ: Klios Wandlungen: die deutsche Althistorie vom Neuhumanismus bis zur Gegenwart, München 2006, ISBN 3-406-54181-X; S.145f..
Weblinks
Inhaber des Lehrstuhls für Alte Geschichte an der Universität GrazFriedrich Oertel (1922–1929) | Wilhelm Enßlin (1930–1936) | Fritz Schachermeyr (1941–1945) | Erich Swoboda (1946–1964) | Viktor Burr (1965–1973) | Gerhard Dobesch (1973–1976) | Ingomar Weiler (1976–2002)
Wikimedia Foundation.
Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:
Weiler (Begriffsklärung) — Weiler steht für: Weiler, eine Siedlungsform Weiler (Ortsname), ein häufiger Siedlungsname – dort auch zu einzelnen Orten und Ortsteilen Burg Weiler, diverse Burgen Weiler ist der Name folgender Personen: ein baden württembergisches… … Deutsch Wikipedia
Liste der Biografien/Wei — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q … Deutsch Wikipedia
Koroibos von Elis — war der erste namentlich bekannte Olympiasieger. Er siegte am 21. oder 22. Juli 776 v. Chr. bei den Olympischen Spielen in Olympia im Stadionlauf über 192 Meter, der zu dieser Zeit einzigen sportlichen Disziplin, die ausgetragen wurde. Mit seinem … Deutsch Wikipedia
Liverpool — This article is about the city. For the football club, see Liverpool F.C.. For other uses, see Liverpool (disambiguation). Liverpool Metropolitan borough … Wikipedia
Olympic Games — For the 776 BC to AD 393 Games see Ancient Olympic Games. For the most recent Summer Games in Beijing, see 2008 Summer Olympics. For the most recent Winter Games in Vancouver, see 2010 Winter Olympics. For the next Summer Games in London, see… … Wikipedia
Artaxerxes I. — Artaxerxes I. (späterer Beiname Makrocheir, altgriech. μακρόχειρ, „Langhand“; persisch اردشیر Ardaschīr [ærdæˈʃiːr], altpersisch: Ŗtachschaçā [ɔːrtæxˈʃæçɔː]) war von 465 v. Chr. bis zu seinem Tod im Dezember 424 v. Chr. persischer… … Deutsch Wikipedia
Christoph Ulf — (* 5. Januar 1949 in Innsbruck) ist ein österreichischer Althistoriker. Christoph Ulf studierte die Fächer der Geschichte, Deutschen Philologie, Kunstgeschichte und Philosophie an der Universität Innsbruck. 1975 machte er seine Lehramtsprüfung in … Deutsch Wikipedia
Franz Hampl — (* 8. Dezember 1910 in Bozen; † 31. Oktober 2000 in Innsbruck) war ein österreichischer Althistoriker. Hampl wurde 1934 an der Universität Leipzig mit der Dissertation Der König der Makedonen promoviert. Drei Jahre später erfolgte an der… … Deutsch Wikipedia
Friedrich Oertel — (* 21. Mai 1884 in Leipzig; † 15. Januar 1975) war ein deutscher Althistoriker. Friedrich Oertel studierte zunächst in Leipzig klassische Philologie, Neuere Geschichte und Nationalökonomie, bis er sich durch das von Ulrich Wilcken geweckte… … Deutsch Wikipedia
Gerhard Dobesch — (* 15. September 1939 in Wien) ist ein österreichischer Althistoriker. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Forschungsschwerpunkte 3 Methoden/Zugangsweisen … Deutsch Wikipedia