- Integralzeichen
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∫
Das Integralzeichen ist aus dem Buchstaben langes s („ſ“) als Abkürzung für das Wort Summe, lateinisch ſumma, entstanden. Prinzipiell ist es ein Teil des Integraloperators. Die symbolische Schreibweise von Integralen geht auf den Mitentdecker der Differential- und Integralrechnung, Gottfried Wilhelm Leibniz, zurück.
Die multiplikativ zu lesende Notation deutet an, wie sich die Integraloperation aus Streifen der Höhe f(x) und der infinitesimalen Breite dx zur Fläche unter der Funktion summiert.
Eine Variante des Integralzeichens ist das Ringintegral (Zirkulation) .
Inhaltsverzeichnis
Traditionen des Formelsatzes
Das Integralzeichen des amerikanischen Formelsatzes hat sich direkt aus dem »ſ« entwickelt. Im deutschen und russischen Formelsatz hat sich dagegen eine andere Form des Integralzeichens eingebürgert, die im Bild Deutsche Form des Integralzeichens abgebildet ist. Im russischen Raum hat sich zusätzlich noch eine weitere Formvariante etabliert, die die Graphik Russische Formvariante des Integralzeichens wiedergibt.
Außerdem schreibt man im amerikanischen Satz in Textformeln die oberen und unteren Grenzen rechts vom Symbol angeordnet[1], um störende Zeilenabstände einzuschränken,
während in deutscher Tradition
üblich wäre. Auch sind Integrale in Textformeln immer kleiner als in abgesetzten Formeln.
Kodierung
Kodierung mit Unicode, HTML und LaTeX Zeichen Unicode
PositionUnicode
BezeichnungBezeichnung HTML
hexadezimalHTML
dezimalHTML
benanntLaTeX ∫ U+222B ∫ ∫ ∫ \int Es gibt auch Zeichen für doppelte (∬, U+222C), dreifache ( ∭, U+222D) und vierfache Integrale (⨌, U+2A0C), sowie Zirkulationen als Linien- (∮, U+222E), Flächen- (∯ , U+222F) und Volumenintegrale (∰ , U+2230).
Geschichte
„Utile erit scribi ∫ pro omnia.“ (Es wird nützlich sein, ∫ anstatt omnia zu schreiben). Dies vermerkt Gottfried Wilhelm Leibniz 1675 in seiner Abhandlung Analysis tetragonistica. Omnia steht dabei für omnia l und wird in dem geometrisch orientierten Flächenberechnungsverfahren von Bonaventura Cavalieri verwendet. Die zugehörige gedruckte Veröffentlichung Leibniz' ist De geometria recondita von 1686.
Die Mathematikerin Hel Braun sagte einmal:
„Und damit das ganz klar ist: Wenn heutzutage immer wieder Frauen sich benachteiligt fühlen, dann kann ich zwar mitfühlen, aber ich selbst habe mich nie benachteiligt gefühlt. Immer wieder habe ich gesagt, daß die Mathematiker von jedem Frauenzimmer begeistert sind, das ein hübsches Integralzeichen an die Tafel schreiben kann.“
Anmerkungen
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