Iwan Stepanowitsch Konew

Iwan Stepanowitsch Konew
Iwan Stepanowitsch Konew (Foto ca. 1942)

Iwan Stepanowitsch Konew (russisch Иван Степанович Конев, oft auch in der älteren Transkription Konjew, wiss. Transliteration Ivan Stepanovič Konev; * 16. Dezemberjul./ 28. Dezember 1897greg. in Lodeino, Gouvernement Wologda, Russisches Kaiserreich, heute Oblast Kirow, Russland; † 21. Mai 1973 in Moskau) war ab 20. Februar 1944 Marschall der Sowjetunion. In der historischen Literatur wird sein Familienname meist Konjew geschrieben.

Inhaltsverzeichnis

Leben

1916 bis 1945

Konew meldete sich im Ersten Weltkrieg ab 1916 als Kriegsfreiwilliger und diente als Unteroffizier eines Artillerieregiments an der Front in Galizien. Nach der Oktoberrevolution 1917 dient er bei der Roten Armee, wird Mitglied der KPdSU und Kommissar des Kreises Nikolsk. Während des Bürgerkriegs von 1918 bis 1920 war er zunächst Kommissar eines Panzerzuges, später dann einer Schützenbrigade. Konew kämpft in der Fernostarmee gegen die Truppen des weißrussischen Generals Kolczak sowie bei der Niederschlagung des Matrosenaufstandes in Kronstadt. Von 1922 bis 1928 war Konew Kommissar der 17. Schützendivision, besucht die Kriegsschule und absolviert die Militärakademie Frunse. 1931 bis 1938 war er Befehlshaber einer Schützendivision der 2. Selbstständigen Fernostarmee. 1938 bis 1941 befehligte er zunächst die 2. Selbstständige Fernostarmee und wurde später Befehlshaber des Baikal-Militärbezirks.

Bei Beginn des zweiten Weltkriegs war Konew Generalleutnant und befehligte die 19. Armee. Ab 14. August 1941 wurde er Oberbefehlshaber der Westfront und im September 1941 zum Generaloberst befördert. Danach nimmt Konew ab dem 17. Oktober 1941 als Oberbefehlshaber der Kalininer Front an den entscheidenden Operationen in der Schlacht um Moskau teil.

Von September 1942 bis März 1943 war Konew erneut OB der Westfront, seit März 1943 der Nordwestfront. In der Schlacht am Kursker Bogen im Juli 1943 befehligte er die Steppenfront, die als strategische Reserve gegen die deutsche 4. Panzerarmee am südlichen Frontabschnitt u.a. bei Prochorowka zum Einsatz kam. Seine Front wurde im Oktober 1943 in 2. Ukrainische Front umbenannt und Richtung Kirowograd eingesetzt, das Konew am 8. Januar 1944 nehmen konnte.

Konew übernahm im Mai 1944 das Kommando der 1. Ukrainischen Front, die in der Lwiw-Sandomierz-Operation am 27. Juli 1944 Lemberg eroberte und am 29. Juli die Weichsel erreichte. Aus dem dort gewonnenen Brückenkopf bei Baranow traten ihre Truppen am 12. Januar 1945 zur Großoffensive an, nahmen schon eine Woche später Krakau und kontrollierten Ende Februar 1945 ganz Schlesien.

Bekannt wurde Konew vor allem durch die Befreiung der letzten Insassen des Nazi-Konzentrationslagers Auschwitz am 27. Januar 1945. Am 16. April 1945 eröffnete Konew die Schlacht um Berlin, die letztlich jedoch von seinem „Rivalen“ (in der Hinsicht, dass beide die feindliche Hauptstadt erobern wollten) Marschall Schukow geschlagen wurde. Bei Torgau traf er mit seinen Truppen am 25. April das erste Mal auf US-Truppen. Danach wandte er sich in Richtung Böhmen und zog mit seinen Einheiten am 9. Mai 1945 in Prag ein.

Nach 1945

Die ersten beiden Nachkriegsjahre hatte er den Oberbefehl der zentralen Gruppe der sowjetischen Landstreitkräfte in Österreich und Ungarn inne, die folgenden 10 Jahre den über alle sowjetischen Landstreitkräfte. 1955 bis 1960 war er „Oberkommandierender der Streitkräfte des Warschauer Vertrages“ und Stellvertreter des sowjetischen Verteidigungsministers. Auf dem Höhepunkt der Berlinkrise 1961 und 1962 war Konew Oberkommandierender der Gruppe der Sowjetischen Streitkräfte in Deutschland. 1963 wurde er zum Chefinspektor des Verteidigungsministeriums ernannt.

Konew war Mitglied des Obersten Sowjets und gehörte dem Zentralkomitee der KPdSU an. Nach seinem Tod wurde seine Urne an der Kremlmauer in Moskau beigesetzt.

Literatur

Weblinks

 Commons: Ivan Stepanovich Konev – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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