Jakobus Greselius

Jakobus Greselius

Jakobus Greselius (Greselius) (auch Jakob Gresel, Jakob Gryselius oder Jakob Chryselius) (* 1483 in Bramsche; † 13. Januar 1552 in Rees, Rhein) war Professor an der mittelalterlichen Universität Köln und Kanonikus zu Rees/Rhein.

Inhaltsverzeichnis

Universitätslaufbahn

Greselius trat nach dem Besuch des Gymnasium Carolinum in Osnabrück und der Domschule in Münster 1501 in die Cornelianerburse der Artistenfakultät der mittelalterlichen Universität Köln ein. Bereits 1503 Promotion zum Baccalaureus (niedrigster akademischer Grad) und 1504 zum Magister Artium (mit Lehrbefugnis an den Bursen). 1506 wurde er zum Professor der Artistenfakultät ernannt. Bis 1511 war er Examinator für Baccalaureats- und Magisterprüfungen. Im gleichen Jahr wurde er zum Dekan der Artistenfakultät gewählt. Greselius trat sehr für die Wiederbelebung des klassischen Lateins ein. Warum er seine Professur aufgab ist nicht bekannt.

Stiftungen

1533 verzog Greselius nach Rees und wurde dort Kanonikus. Der namhafte Humanist und Kleriker ließ trotz der für damalige Verhältnisse großen Entfernung die Verbindung zu seiner Heimatstadt nie abreißen. Die Bedeutung Gresels über seine Zeit hinaus bis in das 20. Jahrhundert wird besonders am wirtschaftlichen Ausmaß seiner Hinterlassenschaft in Bramsche sichtbar.

In seinem Testament verfügte er unter anderem eine Familien- und eine Armenstiftung sowie die Gründung eines Siechenhauses und einer Latein- und Volksschule für Jungen und Mädchen, nebst Wohnung und 20 Gulden jährlich für den Lehrer.

Greselius hat Art und Umfang des Unterrichts sowie die Bedingungen zur Einstellung und Entlassung der Lehrer detailliert festgelegt. Sie sollten aus der Nachkommenschaft seiner Eltern ausgesucht und gewählt werden. Sofern er nicht aus dieser Familie stammen sollte, musste er geloben, ein Mädchen aus der Familie Gresel zu heiraten und sich nach der Eheschließung Greselius bzw. Chreselius nennen. Diese Tradition hatte bis 1917 mit dem Lehrer und Kantor Heinrich Kaiser (18421946) Bestand.

Seine Grabinschrift wünscht ihm, dass er in den westfälischen Finsternissen Licht verbreiten möge.

Literatur

  • Eberhard Doll, Jakob Gresel 1483-1552. Leben und Vermächtnis eines rheinisch-westfälischen Klerikers und Humanisten, Bramsche 1997.

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