James Cockerill

James Cockerill
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Charles James Cockerill (* 2. Mai 1787 in Haslington; † 8. Mai 1837 in Aachen) war ein Unternehmer aus der Familie Cockerill, der vor allem die Industrialisierung von Stolberg und Büsbach im damaligen Kreis Aachen (heute Stadt Stolberg (Rhld.) in der Städteregion Aachen) entscheidend vorantrieb. Er war ein Sohn von William Cockerill und ein älterer Bruder von John Cockerill.

Leben und Wirken

Im Jahre 1807 machte er sich zunächst mit seinem Bruder John in Lüttich selbstständig. Von dort baute er ein Unternehmen auf, welches im Werk im Ortsteil Seraing 1816 seinen vorläufigen Höhepunkt fand. Die Investitionen beliefen sich auf 17 Millionen Französischer Francs. Dort befanden sich neben Hochöfen, einem Stahl- und Walzwerk auch eine Maschinenfabrik, zwei Steinkohlegruben, eine Erzgrube und eine Kesselschmiede. 2500 Personen wurden dort beschäftigt und firmierte Jahre später unter der Leitung von Konrad Gustav Pastor, einem Vetter seiner Frau Karoline Elisabeth Pastor, als S. A. Cockerill.

James Cockerill verkaufte 1825 seine Anteile an den König des Vereinigten Königreichs der Niederlande und verlagerte sein Engagement in den Raum Stolberg. Im gleichen Jahr 1825 erwarb Cockerill die Konzession für den Münsterkohlberg, wo er mit der nach ihm benannten James-Grube den großtechnischen Steinkohlenabbau einleitete. Zum Abtransport der Kohle baute er eine Straße nach Aachen, die noch heute seinen Namen trägt. Er war der Hauptkapitalgeber der 1838 gegründeten Metallurgische Gesellschaft zu Stolberg.

In seiner Freizeit engagierte sich Cockerill intensiv dem Pferderennsport. Nachdem bereits sein Vater im belgischen Badeort Spa Pferderennen nach englischem Vorbild einführte, gehörte James im Jahre 1821 zu den Mitinitiatoren der Rennen auf der Brander Heide vor den Toren der Stadt Aachen. Diese Rennen etablierten sich fortan mit einigen Unterbrechungen zu einer festen Größe und wurden später von Cockerills Enkeln, den Herrenreitern Henry und Otto Suermondt fortgesetzt.

Familie

Charles James Cockerill war verheiratet mit Caroline Elisa Pastor (1791–1836), Tochter des Burtscheider Tuchfabrikanten Philipp Heinrich Pastor (1752–1821). Mit ihr hatte er je drei Söhne und Töchter, von denen Amalie Elisabeth (* 1815) den Unternehmer Barthold Suermondt und Nancy Friederika (1816–1854) den Montanidustriellen Max Haniel geheiratet hatten.

Literatur


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