Janz Team

Janz Team e. V. ist ein überkonfessionell-evangelikales Missionswerk. Es unterstützt und fördert bestehende Kirchen und Gemeinden auf der Basis der Evangelischen Allianz durch Evangelisation und christliche Bildung.

Geschichte

Das Janz Team wurde 1954 von Leo Janz gegründet. 1954 kam er zusammen mit seinen Brüdern Hildor (gestorben am 31. März 2007 in Abbotsford, Kanada) und Adolph (gestorben 1999) von Kanada in den südlichen Schwarzwald. Den Grund dafür sahen sie in der „geistlichen Not“ in Deutschland, gegen die sie nun mit unterschiedlichen Methoden ankämpften. Mit ihren Hörfunksendungen über Radio Luxemburg erzielte die Gruppe (damals noch „Christliche Radiomission“) bundesweite Aufmerksamkeit. 1957 veranstaltete das Janz Team als erste Organisation eine Großevangelisation im deutschsprachigen Europa.

Großen Wert legt die Gruppe bei ihrer Methodik der Verkündigung des Evangeliums auf Musik. Die Solisten und Formationen traten nicht nur bei den Evangelisationen auf, sondern produzierten auch zahlreiche Aufnahmen. Auf diese Weise machten sich das Janz Quartett (Leo Janz, Hildor Janz, Adolph Janz, Cornie Enns und Klavierbegleiter Harding Braaten), Hildor Janz als Gesangssolist, die hunderte Stimmen starken Feldzugschöre unter der Leitung von Cornie Enns sowie diverse weitere Sänger und Instrumentalisten einen Namen in der christlichen Musikszene.

Theologische Schwerpunkte

Die Organisation operiert in der Tradition nordamerikanischer Evangelisten, die theologisch den evangelikalen Freikirchen nahestehen. Sie bekennt sich zur Glaubensbasis der Evangelischen Allianz.

Wie die meisten Glaubensgemeinschaften vertritt auch das Janz Team seine Grundsätze nachdrücklich und engagiert.

Kritik findet sich in der theologischen Literatur im Wesentlichen an zwei Eckpfeilern:

• Das Missionswerk betreibt eine Vielzahl von Jugendfreizeiten und Urlaubsveranstaltungen, innerhalb deren „charakterlich ungefestigte Heranwachsende losgelöst von ihren Elternhäusern ideologischer Indoktrination und starkem sozialen Druck durch Gruppe und Veranstalter ausgesetzt“ seien.
• Das Missionswerk lege im theologischen Unterbau einen starken Fokus auf apokalyptisch-endzeitliche und theologisch simplifizierende Ideologien (Endgericht, ewige Verdammnis, Gottes Zorn, die Sünde und ihre ewigen Folgen, höchste Autorität in allen Fragen der Lebensführung etc.). Diese Erlösungsideologien und ihre Grundlage im „Buch der Offenbarung“ sind in der christlichen Theologie seit Jahrhunderten umstritten, weshalb im Gegensatz zum Bekenntnis des Janz Teams viele christliche Kirchen Schlussfolgerungen aus dem „Buch der Offenbarung“ nicht der christlichen „frohen“ Botschaft zurechnen und ablehnen.

Regionale Schwerpunkte

Das Janz Team unterhält eingetragene Vereine in: Deutschland, Schweiz, Frankreich, Portugal, Vereinigtes Königreich, Kanada und Brasilien.

In Mittel- und Osteuropa ist das Janz Team in Lettland, Polen, Rumänien, der Slowakei, Tschechien, Ungarn und Weißrussland tätig.

In Bulgarien, Moldawien, Russland und der Ukraine konzentriert sich die Arbeit auf Kurzbibelschulen, Freizeiten für verschiedene Zielgruppen und Konferenzen.

Weitere Arbeitsgebiete sind Musik, Gemeindeberatung, Jugendarbeit, Seminare, Vorträge, Bibelwochen, Kinderarbeit, Seelsorge und Außenmission.

Die weltweite Mission wird durch die englischsprachige Internatsschule Black Forest Academy in Kandern am Fuße des Schwarzwaldes unterstützt. Hier werden etwa 340 Schüler unterrichtet, deren Eltern im Auftrag von mehr als 40 verschiedenen Missionsgesellschaften arbeiten.

Mitgliedschaft

• Evangelische Allianz in Deutschland und der Schweiz
• Lausanner Bewegung
• Arbeitsgemeinschaft Evangelikaler Missionen (AEM)
• Arbeitsgemeinschaft Missionarische Dienste (AMD)
• Ring Missionarischer Jugendbewegungen (RMJ)

Publikation

• Viermal im Jahr erscheint das 16-seitige Magazin Klar (bis November 2004: Ruf).

Literatur

• Leo Janz: Die Janz Team Story. R. Brockhaus Verlag, Wuppertal 1974.

Weblinks

• Janz Team
• Black Forest Academy
• Einträge zu Musikproduktionen des Janz Teams im Katalog des Deutschen Musikarchivs