Jastrowie

Jastrowie
Jastrowie
Wappen von Jastrowie
Jastrowie (Polen)
Jastrowie
Jastrowie
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Großpolen
Landkreis: Złotów
Fläche: 72,3 km²
Geographische Lage: 53° 25′ N, 16° 49′ O53.41666666666716.816666666667Koordinaten: 53° 25′ 0″ N, 16° 49′ 0″ O
Einwohner:

8485
(31. Dez. 2010)[1]

Postleitzahl: 64-915
Telefonvorwahl: (+48) 67
Wirtschaft und Verkehr
Straße: Gorzów WielkopolskiElbląg
Schienenweg: Bahnstrecke Piła–Ustka
Gemeinde
Gemeindeart: Stadt- und Landgemeinde
Fläche: 353 km²
Einwohner:

11.549
(31. Dez. 2010) [2]

Bevölkerungsdichte: 33 Einw./km²
Gemeindenummer (GUS): 3031023
Verwaltung (Stand: 2007)
Bürgermeister: Ryszard Sikora
Adresse: ul. Żymierskiego 79
64-915 Jastrowie
Webpräsenz: www.jastrowie.pl

Jastrowie (deutsch Jastrow) ist eine Stadt in der polnischen Woiwodschaft Großpolen mit etwa 8.400 Einwohnern.

Inhaltsverzeichnis

Geografische Lage

Jastrowie liegt am Nordrand der Krainaer Seenplatte im Norden der Woiwodschaft Großpolen zu beiden Seiten des Mühlenfließ, eines Nebenflusses der Gwda. Nach Osten erstrecken sich weite Waldgebiete und die Jastrower Berge. Durch den Ort führt die Fernstraße 22 von Gorzów Wielkopolski nach Elbląg, auf der die nächste größere Stadt Wałcz zu erreichen ist. Außerdem gibt es eine Bahnverbindung zum südlich gelegenen Piła.

Geschichte

Das Jastrower Stadtwappen zeigt wohl eine Weintraube, doch gibt es nur vage Angaben über Weinanbau an den Südhängen der Jastrower Berge. Angeblich sind die Weinberge im Polnisch-Schwedischen Krieg 1660 zerstört worden. Der restliche Teil der Berge wurde von der städtischen Mineralrohstoffgrube abgebaut (vermutlich ab dem Jahr 1960).

In einer Urkunde von 1363 wurde erstmalig ein königliches Dorf namens Jastrobe erwähnt. Es gehörte zum Tafelgut des polnischen Königs und unterstand der Starostei Usch. Der Starost Stanisław Górka wandelte das königliche Gut 1560 in ein Dorf nach deutschem Recht um. 1568 zwang der Herzog von Pommern-Stettin, Barnim IX., den Besitzer von Jastrow, ihm den Ort abzutreten. Daraufhin wurde in unmittelbarer Nachbarschaft von den Polen ein neues Dorf angelegt, und die nächsten Jahre waren von gegenseitigen Überfällen geprägt. Im Laufe der Zeit ging die polnische Siedlung jedoch wieder in Jastrow auf. Der Protestantismus wurde 1587 durch Übertritt des katholischen Pfarrers eingeführt, 1600 wurde die alte Kirche abgerissen und durch einen Neubau ersetzt. Der evangelische Glaube konnte sich jedoch nur bis 1619 halten, denn in diesem Jahr konvertierte der Prediger Martin Goltbach zum Katholizismus, worauf die Kirche den Katholiken zurückgegeben wurde. Der Religionskrieg in Jastrow erreichte 1768 seinen Höhepunkt, als Soldaten des polnischen Adligen Roskowski den evangelischen Prediger Willich erschlugen. Seit 1602 war Jastrow Stadt nach Magdeburger Recht, verliehen durch den Starosten Peter Potulicki. Erster Bürgermeister wurde der eingewanderte Schotte Andreas Barry.

Alle Kriege des 17. und 18. Jahrhunderts zogen Jastrow erheblich in Mitleidenschaft. Zusätzliche Zerstörungen wurden durch große Stadtbrände angerichtet. Als Folge der Ersten Teilung Polens kam Jastrow 1772 unter die Herrschaft Preußens und wurde vom Netzedistrikt verwaltet, wo es zu den größten Städten gehörte. Das wirtschaftliche Leben wurde von den Tuchmachern und Schuhmachern dominiert. Nach der preußischen Verwaltungsreform von 1815 wurde Jastrow in den Kreis Deutsch Krone in der Provinz Westpreußen eingegliedert. 1879 erfolgte der Anschluss an die Bahnlinie Schneidemühl–Neustettin, der 1908 die Bahnverbindung nach Tempelburg folgte.

Als Folge des Versailler Vertrages musste Deutschland weite Teile Westpreußens an Polen abtreten, und dadurch kam Jastrow mit dem Kreis Deutsch-Krone zur neu gebildeten Provinz Grenzmark Posen-Westpreußen. Diese wurde jedoch 1938 wieder aufgelöst und das Gebiet Pommern zugeschlagen. Im Zweiten Weltkrieg wurde Jastrow in die Wehranlage „Pommerstellung“ einbezogen. Als Anfang 1945 die sowjetische Front auf die Stadt zurückte, wurde die Bevölkerung in die vorpommersche Stadt Demmin evakuiert. Nach heftigen Kämpfen wurde Jastrow am 2. Februar 1945 von der Roten Armee eingenommen. Nach der Übernahme durch die polnische Verwaltung erfolgte die Umbenennung in Jastrowie. Die Deutschen wurden nach Kriegsende aufgrund der sogenannten Bierut-Dekrete aus Jastrow vertrieben.

Gmina

Zur Stadt- und Landgemeinde Jastrowie gehören folgende Ortschaften:

Polnischer Name Deutscher Name
Brzeźnica Briesenitz
Brzeźnica-Kolonia
Budy Jagdhaus
Budy-Folwark
Drzewie Hohenholz
Jastrowie Jastrow
Nadarzyce Rederitz
Piaski-Leśniczówka Sandkrug
Samborsko Zamborst
Sypniewko Neu Zippnow
Sypniewko-Folwark
Sypniewo Zippnow
Sypniewo-Kolonia
Trzebieszki Schönthal
Wądół Tiefenort

Verweise

Weblinks

 Commons: Jastrowie – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten

  1. Population. Size and Structure by Territorial Division. As of December 31, 2010. Główny Urząd Statystyczny (GUS), abgerufen am 23. Juni 2011.
  2. Population. Size and Structure by Territorial Division. As of December 31, 2010. Główny Urząd Statystyczny (GUS), abgerufen am 23. Juni 2011.

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