Tarnówka (Powiat Złotowski)

Tarnówka (Powiat Złotowski)
Tarnówka
POL gmina Tarnówka COA.gif
Tarnówka (Polen)
Tarnówka
Tarnówka
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Großpolen
Landkreis: Złotów
Gmina: Tarnówka
Geographische Lage: 53° 20′ N, 16° 51′ O53.3416.850277777778Koordinaten: 53° 20′ 24″ N, 16° 51′ 1″ O
Einwohner:

1300

Postleitzahl: 77-416
Telefonvorwahl: (+48) 67
Kfz-Kennzeichen: PZL
Wirtschaft und Verkehr
Straße: Złotów - Ptusza (DK 11)
Schienenweg: Wałcz-Złotów,
Bahnstation: Ptusza
Nächster int. Flughafen: Posen-Ławica
Gemeinde
Gemeindeart: Landgemeinde
Gemeindegliederung: 14 Ortschaften
11 Ortsteile Schulzenämter
Fläche: 132,2 km²
Einwohner:

3118
(31. Dez. 2010) [1]

Bevölkerungsdichte: 24 Einw./km²
Gemeindenummer (GUS): 3031062
Verwaltung
Adresse: ul. Zwycięstwa 2
77-416 Tarnówka
Webpräsenz: www.tarnowka.pl

Tarnówka (deutsch Tarnowke) ist ein Dorf mit Sitz einer Landgemeinde im Kreis Złotów (Flatow) in der polnischen Woiwodschaft Großpolen.

Inhaltsverzeichnis

Geographische Lage

Tarnówka liegt im Norden der Woiwodschaft Großpolen im Tal der Gwda (Küddow) an einer Nebenstraße, die die Kreisstadt Złotów (Flatow) mit Ptusza (Betkenhammer) an der Landesstraße 11 (Kołobrzeg (Kolberg) - Poznań (Posen) - Bytom (Beuthen/Oberschlesien)) verbindet. Bahnstation ist das vier Kilometer entfernte Ptusza an der PKP-Linie 405 (Piła (Schneidemühl) - Szczecinek (Neustettin) - Słupsk (Stolp) - Ustka (Stolpmünde)).

Dorf Tarnówka (Tarnowke)

Geschichtliches

Die Gründungsurkunde des Grundherrn von Koscielecki für das Dorf Tarnowke (die polnische Bezeichnung "Tarnówka" kommt in Polen siebenmal vor!) wurde im Jahre 1549 ausgestellt, nachdem der Ort durch kriegerische Ereignisse hierher verlegt werden musste.

Von 1609 bis 1631 war Tarnowke Stadt. Da die Bürgermeister des Schreibens unkundig waren, verfassten und unterzeichneten Pfarrer Samuel Koikow (1609-1617) und Schulmeister Walter (1617-1631) die Protokolle.

In polnischen Urkunden wird Tarnowke immer als deutsches Dorf bezeichnet, auch in dem Befehl von 1732, die evangelische Kirche im Ort (wie auch in den Nachbarorten Ossowke (1940-45 Espenhagen, heute polnisch: Osówka) und Petzewo (1940-45 Deutsch Fier, polnisch: Piecewo)) zu zerstören, um den Katholiken zuvor zu kommen.

Die zum Ort gehörende Tarnowker Mühle (Tarnowski Młyn) wurde 1890 zu einer Pappenfabrik ausgebaut. 1940 ging sie an die Papier und Pappe AG in Berlin über.

Vor 1945 gehörte Tarnowke zum Landkreis Flatow im Regierungsbezirk Grenzmark Posen-Westpreußen der preußischen Provinz Pommern. Nach 1945 kam der Ort zu Polen und wurde Ortsteil mit Sitz der Gemeindeverwaltung der Gmina Tarnówka im Powiat Złotowski in der Woiwodschaft Großpolen (bis 1998 Woiwodschaft Piła (Schneidemühl)).

Kirche

Pfarrkirche

Die erste Kirche von 1582 machte nach einem Brand 1702 einem Neubau Platz. 1732 wurde sie abgerissen.

Ein Neubau entstand 1773 als Fachwerkbau mit Schindeldach und verbrettertem Turm. Eine Inschrift deutet ihr Schicksal an: Durch blinden Eifer sank ich nieder 1732, mit Gottes Hilfe steh ich wieder 1773.

Die Kirche trägt heute den Namen Kościół pw. Nawiedzenia NMP.

Kirchengemeinde

Das seit 1579 bestehende evangelische Kirchspiel Tarnowke, in das die Filialkirchen Ossowke (1940-45 Espenhagen, heute polnisch: Osówka), Petzewo (1940-45 Deutsch Fier, jetzt Piecewo) und Sakollnow (Sokolna) eingepfarrt waren, gehörte vor 1945 zum Kirchenkreis Flatow in der Kirchenprovinz Westpreußen der Kirche der Altpreußischen Union.

Nach 1945 wurde die Pfarre Tarnówka katholisch und in das Dekanat Jastrowie (Jastrow) im Bistum Köslin-Kolberg der Katholischen Kirche in Polen eingegliedert. Die evangelischen Kirchenglieder werden vom Pfarramt in Piła (Schneidemühl) in der Diözese Pommern-Großpolen der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen betreut.

Pfarrer 1579-1945

  1. Samuel Koikow, 1579-1638
  2. Johann Bußmann, 1638-1659
  3. Johann Fabricius (Schmidt), 1660-1703
  4. Daniel Runge, 1703-1726
  5. Johann Christian Weiße, 1726-1732
    (Vakanz 1732-1773)
  6. Johann Michael Runge, 1773-1792
  7. Carl Friedrich W. Peterson, 1792-1836
  8. August G. W. Peterson, 1836-1867
  9. Ludwig Bernhard Gottfried Plähn, 1868-1887
  10. Ernst Georg Gustav Liedtke, 1888-1908
  11. Theodor Wilhelm Johann Hoeppener, 1908-1925
  12. Johannes Schulz, 1926-?
  13. Friedrich Buchholz, 1931-1933
  14. Horst Dinglinger, 1936-1945

Schule

Tarnowke besaß die älteste Schule des Kreises Flatow.

Gmina Tarnówka

Allgemeines

Die seit 1983 bestehende Landgemeinde Tarnówka liegt bis auf die Ortschaften Płytica (Plietnitz) und Ptusza (Betkenhammer) am rechten Gwda-(Küddow-)Ufer. Ihre Fläche beträgt 132,323 km², und sie zählt mehr als 3.000 Einwohner, von denen knapp die Hälfte im Dorf Tarnówka leben.

Nachbargemeinden sind:

Gemeindegliederung

Die Gmina Tarnówka ist in 14 Ortschaften mit 11 Ortsteilen ("Schulzenämter") unterteilt:

  • Ortsteile:
  • Bartoszkowo (Marienhöhe)
  • Osówka (Ossowke, 1940-45 Espenhagen)
  • Piecewo (Petzewo,
    1940-45 Deutsch Fier)
  • Plecemin (Plötzmin)
  • Płytnica (Plietnitz)
  • Ptusza (Betkenhammer)
  • Sokolna (Sakollnow)
  • Tarnowiec
  • Tarnówka I (Tarnowke)
  • Tarnówka II
  • Węgierce (Wengerz)

Übrige Ortschaften: Annapole (Annafeld), Pomiarki, Tarnowiec-Elektrownia und Tarnowski Młyn (Tarnowsker Mühle).

Verkehr

Straßen

Tarnówka liegt ein wenig abseits der Verkehrsstraßen, hat jedoch direkte Anbindung an die Kreisstadt Złotów über eine Nebenstraße, die an der Landesstraße 11 (Kołobrzeg (Kolberg) - Poznań (Posen) - Bytom (Beuthen/Oberschlesien) im Ortsteil Ptusza (Betkenhammer) beginnt. Die übrigen Ortschaften der Gmina Tarnówka sind über kleinere Straßen bzw. Landwege miteinander verbunden.

Schienen

Tarnówka hat seit 1945 keinen Bahnhof mehr. Die nächste Bahnstation ist Ptusza (4 Kilometer), die - wie auch die Bahnstation des Ortsteils Płytnia (Plietnitz) an der Staatsbahnstrecke 405 (Piła (Schneidemühl) - Szczecinek (Neustettin) - Słupsk (Stolp) - Ustka (Stolpmünde)) liegt.

Vor 1945 zogen sich durch das heutige Gemeindegebiet zwei Eisenbahnlinien, die jedoch beide in Folge des Krieges stillgelegt werden mussten:

  • die 1914 erbaute Bahnstrecke Deutsch Krone (Wałcz) - Flatow (Złotów) mit den Bahnstationen Plietnitz (Płytnica), Tarnowke (Tarnówka), Wengerz (Węgierce) und Annafeld (Annopole), und
  • die ebenfalls 1914 erstellte Bahnstrecke Jastrow (Jastrowie) - Wengerz (Węgierce), die - noch die Bahnstation Petzewo (1940-45 Deutsch Fier, polnisch: Piecewo) passierend - im heutigen Gemeindegebiet endete. Über Jastrow war sie ehemals bis nach Tempelburg (Czaplinek) verlängert.

Verweise

Literatur

  • Johannes Hinz: Pommern. Wegweiser durch ein unvergessenes Land. Bechtermünz, Augsburg, 1996, ISBN 3-86047-181-3.
  • Friedwald Moeller: Altpreußisches evangelisches Pfarrerbuch von der Reformation bis zur Vertreibung im Jahre 1945. Teil 1: Die Kirchspiele und ihre Stellenbesetzungen. Verein für Familienforschung in Ost- und Westpreussen e. V., Hamburg 1968 (Sonderschriften des Vereins für Familienforschung in Ost- und Westpreußen e. V. 11, ISSN 0505-2734).

Fußnoten

  1. Population. Size and Structure by Territorial Division. As of December 31, 2010. Główny Urząd Statystyczny (GUS), abgerufen am 23. Juni 2011.

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