Jedlina-Zdroj

Jedlina-Zdroj
Jedlina-Zdrój
Wappen von Jedlina-Zdrój
Jedlina-Zdrój (Polen)
DEC
Jedlina-Zdrój
Jedlina-Zdrój
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Niederschlesien
Landkreis: Wałbrzych
Fläche: 17,45 km²
Geographische Lage: 50° 43′ N, 16° 21′ O50.71805555555616.3472222222227Koordinaten: 50° 43′ 5″ N, 16° 20′ 50″ O
Einwohner: 5.086 (30. Juni 2007[1])
Postleitzahl: 58-330
Telefonvorwahl: (+48) 74
Kfz-Kennzeichen: DBA
Wirtschaft und Verkehr
Straße: DW 381 GłuszycaWałbrzych
Nächster int. Flughafen: Breslau
Gemeinde
Gemeindeart: Stadtgemeinde
Verwaltung (Stand: 2008)
Bürgermeister: Leszek Orpel
Adresse: ul. Poznańska 2
58-330 Jedlina-Zdrój
Webpräsenz: www.um.jedlina.pl

Jedlina-Zdrój (deutsch Bad Charlottenbrunn) ist eine Stadt sowie ein Kurort im Powiat Wałbrzyski in der Woiwodschaft Niederschlesien in Polen. Sie liegt sieben Kilometer südöstlich von Wałbrzych.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Jedlina-Zdrój liegt an der Schweidnitzer Weistritz im Waldenburger Bergland. Südöstlich verläuft das Eulengebirge. Nachbarorte sind Rusinowa, Nowa Wioska (Neudörfel) und Dziećmorowice im Norden, Zagórze Śląskie im Nordosten, Jugowice und Olszyniec (Erlenbusch) im Osten, Jedlinka (Tannhausen) und Jedlinka Górna (Blumenau) sowie Głuszyca im Südosten, Grzmiąca und Suliszów (Sophienau) im Süden, Rybnica Leśna im Südwesten, Kamionka (Steinau), Glinik (Grosshain) und Glinica (Lehmwasser) im Westen und Wałbrzych im Nordwesten. Nordöstlich erhebt sich die 590 m hohe Münsterhöhe (Klasztorzysko), südwestlich liegt die Ruine der Burg Grodziec (Hornschloss).

Fresko des Malers Martin Sternagel an der ehemaligen Kreissparkasse in Bad Charlottenbrunn

Geschichte

Die Badeanlagen von Charlottenbrunn entstanden auf den Fluren eines Anteils von Tannhausen (Jedlinka), dessen Sauerbrunnen erstmals 1694 erwähnt wurde. 1723 erwarb der Tannhauser Grundherr Johann Christoph von Seherr-Thoß die Quelle und benannte sie nach seiner zweiten Frau Charlotte Maximiliane von Pückler Charlotte. Die älteste Badeanlage war ab 1724 der Grundhof, dem 1731 das Schlössel folgte. 1740 erhielt Charlottenbrunn das Marktrecht.

Nach dem Ersten Schlesischen Krieg 1742 fiel Charlottenbrunn zusammen mit Schlesien an Preußen. 1743 besuchte der preußische König Friedrich II. Charlottenbrunn. 1748 wurde der erste Kursaal errichtet, der später zur evangelischen Kirche umgebaut wurde. Nach der Neugliederung Preußens gehörte Charlottenbrunn seit 1815 zur Provinz Schlesien und war ab 1816 dem Landkreis Waldenburg eingegliedert, mit dem es bis 1945 verbunden blieb. 1835 entdeckte der damalige Besitzer Karl Krister eine Eisenquelle, die er nach seiner Frau „Theresienquelle“ benannte. 1880 erhielt Charlottenbrunn Anschluss an der Bahnlinie von Dittersbach nach Glatz. 1889 erwarb die Gemeinde Charlottenbrunn die Bade- und die Kuranlagen. 1934 wurde das Waldtheater im Karlshain und 1935 eine neue Wandelhalle errichtet. Für das Jahr 1910 sind 1.693 Einwohner verzeichnet, 1939 waren es 1.823.

Als Folge des Zweiten Weltkriegs fiel Bad Charlottenbrunn 1945 wie fast ganz Schlesien an Polen und wurde in Jedlina-Zdrój umbenannt. Die deutsche Bevölkerung wurde vertrieben. Die neuen Bewohner waren zum Teil Heimatvertriebene aus Ostpolen. 1954 wurde Jedlina-Zdrój zur stadtartigen Siedlung und 1967 zur Stadt erhoben. 1975–1998 gehörte Jedlina-Zdrój zur Woiwodschaft Wałbrzych.

Sehenswürdigkeiten

  • Die heutigen Badeanlagen entstanden um 1885. Die Wandelhalle wurde 1935 errichtet.
  • Im Ortsteil Jedlinka (Tannhausen): Schloss errichtet 1792 für den Kaufmann Theodor Langer vermutlich nach Entwurf des Architekten Carl Gotthard Langhans. Im 19. Jahrhundert modernisiert und umgebaut.
  • Im Ortsteil Olszyniec (Erlenbusch): Die zweitürmige Dorfkirche wurde 1535 von evangelischen Bergleuten erbaut und 1540 erweitert. Die Füllungen der sechzehn Felder der Kassettendecke von 1611 sind mit Tapetenmustern der Spätrenaissance geschmückt. Den Taufstein stiftete Graf Holstein-Gottorp, dessen Sohn hier während des Dreißigjährigen Kriegs getauft wurde.

Literatur

  • Hugo Weczerka: Handbuch der historischen Stätten Schlesien. Stuttgart 1977, ISBN 3-520-31601-3, S. 9–10
  • Dehio-Handbuch der Kunstdenkmäler in Polen Schlesien. München·Berlin 2005, ISBN 3-422-03109-X, S. 386–387
  • Heinrich Bartsch: Unvergessene Waldenburger Heimat. Norden (Ostfriesl.) 1969, S. 342

Weblinks

Fußnoten

  1. Główny Urząd Statystyczny, „LUDNOŚĆ - STAN I STRUKTURA W PRZEKROJU TERYTORIALNYM“, Stand vom 30. Juni 2007

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