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Jedwabno Basisdaten Staat: Polen Woiwodschaft: Ermland-Masuren Landkreis: Szczytno Geographische Lage: 53° 31′ N, 20° 44′ O53.51666666666720.733333333333Koordinaten: 53° 31′ 0″ N, 20° 44′ 0″ O Einwohner: 1200
Postleitzahl: 12-122 Telefonvorwahl: (+48) 89 Kfz-Kennzeichen: NSZ Wirtschaft und Verkehr Straße: Olsztynek - Myszyniec Nächster int. Flughafen: Flughafen Szczytno Gemeinde Gemeindeart: Landgemeinde Fläche: 311,5 km² Einwohner: 3531
(31. Dez. 2010) [1]Bevölkerungsdichte: 11 Einw./km² Gemeindenummer (GUS): 2817032 Verwaltung (Stand: 2007) Gemeindevorsteher: Włodzimierz Budny Adresse: ul. Warmińska 2
12-122 JedwabnoWebpräsenz: www.jedwabno.pl Jedwabno [jɛd'vabnɔ] (deutsch Jedwabno, 1938-45 Gedwangen) ist ein Dorf und Sitz einer gleichnamigen Landgemeinde in Polen.
Inhaltsverzeichnis
Geografische Lage
Der Ort liegt am südlichen Rand der Allensteiner Seenplatte zwischen dem Hartig- und dem Narth-See. Die Kreisstadt Szczytno (Ortelsburg) ist 20 Kilometer entfernt und über die Fernstraße 58 zu erreichen. Zahlreiche Erhebungen mit Höhen um 150 Meter gestalten die Landschaft hügelig, die dazu nach Westen hin mit dem ehemaligen Hartigwald bedeckt ist.
Geschichte
Im ersten Viertel des 14. Jahrhunderts begann der Deutschen Orden mit der Besiedlung des damals so bezeichneten Sassenlandes östlich der Weichsel. Das Gebiet war damals mit Urwald bedeckt und nahezu unbewohnt. Die Erschließung des Gebietes erfolgte von Westen nach Osten und war 1325 im Wesentlichen abgeschlossen. Da die Ordensfeste auf dem nördlich des späteren Jedwabno gelegenen Schlossberg nach unbestätigten Quellen um 1375 erbaut und erst 1397 urkundlich erwähnt wurde, ist von einer relativ späten Gründung des Ortes auszugehen. Der Ordensbau hatte im Gegensatz zu früher erbauten Burgen der Region kaum Wehrcharakter, vielmehr ist bei ihm von einem so genannten Jagdhaus die Rede. 1436 wird in den Abgabenverzeichnissen der Komturei Osterode erstmals eine Siedlung namens Gedwangen erwähnt. Dieser Name ist eine Zusammensetzung aus den prussischen Wörtern "gedian" (Gebüsch) und "wangus" (gerodeter Eichwald) abgeleitet. Die slawische Ortsbezeichnung setzte sich wohl erst mit dem später erfolgten Zuzug polnischer Bauern durch. Schon vor 1400 war die erste Kirche im Ort errichtet worden. Aus dem Abgabenverzeichniss von 1436 geht hervor, dass die Bewohner des Ortes hauptsächlich von der Waldbienenzucht lebten. Daneben wurde auch der in der Nähe vorkommende Kalk gebrannt, der schon 1383 nachweislich zum Bau der Neidenburg verwendet, aber auch bis Königsberg und Elbing verkauft wurde. Nachdem durch die 1525 erfolgte Säkularisierung des Ordensstaates zum Herzogtum Preußen die geistlichen Kumturen zu weltlichen Kreisen umgebildet wurden, kam Jedwabno unter die Verwaltung des Oberländischen Kreises mit Saalfeld als Zentrum. Nach einer Verwaltungsreform wurde 1752 der Oberländische Kreis aufgelöst und Jedwabno wurde nun dem neu geschaffenen Kreis Neidenburg unterstellt. Bei einem Brand im Jahre 1721 war die Dorfkirche zerstört worden. Erst 1757 wurde mit dem Bau der heute noch bestehenden Kirche begonnen, der sich über zwei Jahre hinzog. Zu dieser Zeit wurde das Jagdhaus des Ordens als Pfarrhaus genutzt. Auch dieses musste wegen seiner Baufälligkeit 1827 durch einen Neubau ersetzt werden. Es entstand ein gutshausähnliches Gebäude im klassizistischen Baustil. Zum Ende des 18. Jahrhunderts standen in Jedwabno 57 Häuser, der Ort hatte den Charakter einer Marktsiedlung, begünstigt durch die Lage an einem viel befahrenen Handelsweg. Da jedoch die im 19. Jahrhundert neu gebauten modernen Verkehrswege Jedwabno nicht berührten, änderte sich an der Struktur bis in das 20. Jahrhundert hinein wenig. Bei der Volksabstimmung am 11. Juli 1920 entschieden sich die Einwohner von Jedwabno mit großer Mehrheit für den Verbleib bei Ostpreußen und gegen Polen. In den Jahren 1928 und 1929 baute sich die katholische Gemeinde eine neue Kirche. Zwischen 1910 und 1939 entwickelte sich die Einwohnerzahl positiv von 915 auf 1.288. Am 16. Juli 1938 war der Ortsname im Zuge der nationalsozialistischen Germanisierungsaktion in Gedwangen geändert worden. Im Januar 1945 wurde die Region von der Roten Armee erobert, bei den Kämpfen wurde auch Jedwabno betroffen, so wurde zum Beispiel die evangelische Kirche stark beschädigt. Im Herbst 1945 wurde der Ort von der polnischen Verwaltung übernommen und wieder in Jedwabno umbenannt.
Kirchspiel
Bis 1945 war Jedwabno Mittelpunkt eines evangelisches Kirchspieles, zu dem auch folgende Orte gehörten:
Burdungen, Dembowitz, Dluszek, Grobka, Hartigswalde, Kahl, Kahlbruch, Lipnicken, Malschöwen, Narthen, Neu-Borowen, Neuwald, Omulef, Omulefmühle, Omulefofen, Rekowen, Rekownitza, Schuttschen, Schuttschenofen, Schwarzenofen.
Gmina Jedwabno
Zur Landgemeinde Jedwabno gehören folgende Ortschaften:
polnischer Name deutscher Name
(bis 1945)polnischer Name deutscher Name
(bis 1945)polnischer Name deutscher Name
(bis 1945)Brajniki Braynicken Kot Omulefofen Piduń Schuttschenofen Burdąg Burdungen Lipniki Lipnicken Rekownica Rekownitza
1921-45 GroßwaldeCzarny Piec Schwarzofen Małszewo Malschöwen
1938-45 MalshöfenSzuć Schuttschen Dębowiec Dembowitz
1935-45 EichenauNarty Narthen Waplewo Waplitz Dłużek Dluszek
1932-45 HartwigswaldeNowe Borowe Neu Borowen
1938-45 BuschwaldeWarchały Warchallen Dzierzki Dziersken
1936-45 AlthöfenNowy Dwór Neuhof Witówko Ittowken
1938-45 IttauJedwabno Jedwabno
1938-45 GedwangenNowy Las Witowo Ittowen
1927-45 GittauVerweise
Weblinks
- Website von Jedwabno (polnisch)
- www.ostpreussen.net/Jedwabno
- Internetpräsenz über Jedwabno (polnisch)
- Internetpräsenz des Kreises Szczytno mit Infos über Jedwabno
Fußnoten
- ↑ Population. Size and Structure by Territorial Division. As of December 31, 2010. Główny Urząd Statystyczny (GUS), abgerufen am 23. Juni 2011.
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