Jeremias Sutel

Jeremias Sutel
Selbstbildnis Sutels

Jeremias Sutel (* um 1587 in Northeim; † 11. April 1631 in Hannover) war ein deutscher Bildhauer.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Lebensdaten von Jeremias Sutel sind nur noch spärlich vorhanden. Vermutlich ist er ein Enkel jenes Magisters Johann Sutel, der die Reformation nach Schweinfurt, Göttingen und Northeim brachte. Dass er als Gehilfe des Hildesheimer Meisters Jonas Wulff nach Hannover kam, trifft eher nicht zu.

Am 8. Juni 1623 heiratete er Lucke Schmedes (Kirchenbuch der hannoverschen Marktkirche). Seine künstlerischen Bildformen und seine Ausdruckskraft waren Vorbild für seinen Schüler Ludolf Witte und weitere Künstler wie Peter Köster, den Meister des Leibnizhauses, Hans Jakob Uhle und Jürgen Gebhard Schrader. Von seinen zahlreichen Werken in und um Hannover sind nur noch wenige erhalten. So, unter anderem, das Obentrautdenkmal in Seelze, der Taufstein in der Elisabeth-Kirche Langenhagen, wahrscheinlich auch das Epitaph des Pastors Haller und seiner Frau an der Wilkenburger Kirche und eine Zeichnung in einem Künstlerstammbuch, nun in Berlin befindlich, die einen geflügelten Genius mit Lorbeerkranz und Geldbeutel zeigt, der dem zerlumpt davonlaufenden Bildhauer nacheilt. Darunter die Worte: In Jammer, Trübsal, Not und Leidt verzehrett menniger seine Zeit, solche Dinge thu ich meiden und die Unterschrift Jeremias Sutel Bilth. von Northeimb, geschehen in Hannover Anno 1620 den 17. Decembris. Ferner das wohl wichtigste Werk, das mit dem Mord an ihm zusammenhängt: das Epitaph für den Bürgermeister Statius Vasmer mit dem Relief der Grablegung Jakobs auf dem sich Sutel selbst mit Schlägel und Meißel dargestellt hat.

Obentraut-Denkmal bei Seelze

Am 4. April 1631 wird er von einem missgünstigen und betrunkenen Malerkollegen in seinem Haus auf dem Münchehofe tödlich verletzt, stirbt am 11. April und wird auf dem St. Nicolai-Friedhof begraben. Sein Schüler Ludolf Witte schuf den Grabstein. Über das Ende des Mörders berichtet das Kirchenbuch der Marktkirche: 1632 August 3. Erich Meyer, der Mahler, welcher Jeremias Sutler im Aprili erstochen und heute dato justifiziret und auf dem Marckte decolliret worden, ist um 2 Uhre auff Sankt Nicolai Kirchhoff mit Ceremonien begraben. Der hannoversche Arzt und Schriftsteller Wilhelm Blumenhagen hat der Geschichte etwa 1830 eine Erzählung gewidmet.

Nach Jeremias Sutel ist die Sutelstraße in Hannover benannt.

Werke

  • Denkmal für den General Hans Michael Elias von Obentraut in Seelze
  • Epitaph für den hannoverschen Bürgermeister Statius Vasmer an der hannoverschen Marktkirche
  • Epitaph für Pastor Haller und Frau; Kirche in Wilkenburg
  • Epitaph für den Schafmeister Gewert Maier (1611); Wilkenburg
  • Epitaph für Tileman Herbort (1624); Kirche in Limmer
  • Taufstein der Elisabethkirche; Langenhagen
  • Zeichnung im Künstlerstammbuch des Gottfridt Müller; Berlin

Literatur

Weblinks


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