Jeremias Spiegel

Jeremias Spiegel

Jeremias Spiegel (auch: Spigel, Spigelius, Longosalissanus; * 17. April 1589 in Langensalza; † 15. September 1637 in Kemberg) war ein deutscher lutherischer Theologe und Rhetoriker.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Geboren als Sohn des Pfarrers in Zimmern bei Langensalza, der später in gleicher Funktion auch in Mülverstedt tätig war, und seiner Frau Anna, die Tochter des Superintendenten von Langensalza Markus Bretschneider, genoss er anfänglich von seinem Vater und später in der Schule von Mülverstadt seine erste Bildung. Im zehnten Lebensjahr ging er wieder in seine Heimatstadt, wo er bei seinem Onkel und Großvater wohnte und die dortige Schule besuchte. Gefördert von der Familie, konnte er sich solch einen Bildungsgrad erlangen, so dass er vom Rat der Stadt Langensalza gefördert, am 9. Mai 1604 auf das kurfürstliche Gymnasium in Schulpforta geschickt wurde.

Nachdem er seine Aufnahmeprüfung als bester von 19 Kandidaten bestanden hatte, genoss er dort unter Lehren wie Justin Bertuch sechs Jahre lang die Ausbildung. So bekam er das Rüstzeug, um eine Universität zu besuchen. Er entschied sich für die Universität Wittenberg, an der er sich am 1. Mai 1610 unter dem Rektorat von Erasmus Schmidt immatrikulierte. Nach drei Jahren erwarb er sich am 23. März 1633 den akademischen Grad eines Magisters und wurde im Anschluss von der Universität Georg Turso empfohlen, der einen Präzeptor und Hofmeister für seinen Sohn Emericus suchte, der in Wittenberg lernen sollte.

So hatte er sich als Unterrichtender die erste Empfehlung erworben, wurde 1616 zum Professor der Rhetorik an der Wittenberger Akademie, an die Stelle von Adam Theodor Siber berufen. Während dieser Zeit hat er grammatisches Werk editiert, wofür er vom Kurfürsten mit einem Garten beschenkt wurde und hat eine viel beachtete Edition des Pindar herausgegeben. Nachdem er in Wittenberg geheiratet hatte, übernahm er am 7. September 1617 die Propstei in Kemberg, wo er noch 20 Jahre wirkte. Da ihm während seiner Dienstzeit vier Kinder und liebe Freunde gestorben waren, wurde er betrübt. Durch den Verlust von Vieh verlor er seine Nahrungseinnahmequelle und die Folgen des Dreißigjährigen Krieges wirkten sich auf seine Gesundheit aus. Er bekam Wassersucht und Asthma, an deren Folgen er im Alter von 49 Jahren verstarb.

Familie

Er heiratete am 18. Juni 1616 Anna, der Tochter des Wittenberger Professors für lateinische Grammatik und späteren Rhetorikprofessors Michael Reichard. Aus dieser Ehe sind folgende Kinder bekannt:

Anna Spiegel (* 11. März 1617 in Wittenberg)
Sophia Spiegel(* 6. April 1618 in Kemberg; † vor Vater)
Jeremias Spiegel I. (* 6. Dezember 1620 in Kemberg, † vor Vater)
Michael Spiegel (* 17. Juli 1625 in Kemberg;)
Anna Sophia Spiegel (* 10. Mai 1628 in Kemberg; † vor Vater)
Jeremias Spiegel II. (* 31. Oktober 1630 in Kemberg;)
Johann Christian Spiegel (* 29. Oktober 1634 in Kemberg; † vor Vater)

Literatur

  • Karl Pallas: Die Registraturen der Kirchenvisitationen im ehemals sächsischen Kurkreise. Halle 1906, Teil 1, S. 208
  • Spiegel, Jeremias. In: Zedlers Universal-Lexicon, Band 38, Leipzig 1743, Spalte 1592.
  • Walter Friedensburg: Geschichte der Universität Wittenberg. Max Niemeyer, Halle (Saale) 1917
  • Fritz Roth: Restlose Auswertungen von Leichenpredigten und Personalschriften für genealogische Zwecke. Band 1, R 659
  • Matrikel der Universität Wittenberg

Weblinks


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