- Johann Andreas Silbermann
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Johann Andreas Silbermann (* 26. Juni 1712 in Straßburg; † 11. Februar 1783 ebenda) war ein elsässischer Orgelbauer.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Silbermann ist der Sohn des elsässischen, aus Sachsen stammenden Orgelbaumeisters Andreas Silbermann und der Neffe von Gottfried Silbermann, der in Sachsen ebenfalls mit Erfolg Orgeln baute. Die Orgelbaumeister Johann Daniel Silbermann und Johann Heinrich Silbermann sind seine Brüder.
Als am 16. März 1734 sein Vater starb, setzte Silbermann mit Einwilligung der Stadt das Werk seines Vaters fort und wurde sein Nachfolger.
Von Silbermann stammen ungefähr 40 Orgeln in Arlesheim, Colmar, Straßburg, Molsheim, Gries usw. 1775 publizierte er eine Geschichte der Stadt Strassburg.
Im Alter von 71 Jahren starb Johann Andreas Silbermann in Straßburg.
Werke
Von Johann Andreas Silbermann stammen folgende Orgeln (Eine Kursivierung zeigt an, dass die betreffende Orgel nicht mehr erhalten oder lediglich der Prospekt erhalten ist.):
Jahr Ort Kirche Bild Manuale Register Bemerkungen Ettenheimmünster St. Landelin 1737 Ottrott Odilienkapelle auf dem Odilienberg Die Orgel der Odilienkirche auf dem Odilienberg ist nicht von Silbermann 1741 Straßburg St. Thomas Denkmalgeschützt (Monument historique) 1745 Wasselonne Protestantische Kirche Saint-Laurent Denkmalgeschützt (Monument historique) 1747 Balbronn Temple protestant Original erhaltenes Gehäuse, seit 1989 denkmalgeschützt, in dem sich noch Pfeifen aus einem Vorgängerinstrument aus dem 17. Jahrhundert befinden. Von Silbermanns Orgelpfeifen sind jedoch nur noch eine oder zwei vorhanden. Das Instrument wurde 1908 grundlegend umgestaltet und 1928 sowie 1960 renoviert. [1] 1747 Saint-Jean-Saverne St. Jean Baptiste Orgel ab 1851 und insbesondere 1903–1904 im damals zeitgenössischen Geschmack um- und zeitweilig ganz ausgebaut. 2007–2009 durch ein modernes Instrument ersetzt, dass sich an der Silbermann-Klangkultur orientiert. Gehäuse seit 1969 denkmalgeschützt.[2] 1749 Straßburg Temple Neuf 1870 mitsamt der Kirche durch preußisches Artilleriefeuer vernichtet. 1750 Sundhouse Protestantische Kirche Gehäuse denkmalgeschützt 1750 Soultz-Haut-Rhin St-Maurice Denkmalgeschützt (Monument historique) 1755 Orbey Kloster Pairis Heute St. Anna, Turckheim, 1791 eingebaut, 1839 umgebaut, 1978 bei einem Brand schwer beschädigt. Im rekonstruierten Instrument ist nichts mehr von der Originalsubstanz erhalten.[3] 1755 Colmar Martinsmünster Colmar Pfeifen und Gebläse wurden 1979 vollständig ersetzt. 1760 Hipsheim St-Georges et St-Ludan 1760 Hessenheim St-Laurent Denkmalgeschützt (Monument historique) 1761 Arlesheim Domkirche 1762 Straßburg St-Pierre-le-Jeune protestant ursprünglich und bis 1865 im katholischen Teil von St-Pierre-le-Jeune protestant; heute Sankt-Moritz-Kirche von Soultz-les-Bains. 1763 Straßburg St. Johann 1800 nach Mannheim (Konkordienkirche) verbracht, im 2. Weltkrieg zerstört. 1765 Châtenois St-Georges Denkmalgeschützt (Monument historique) 1766 Mulhouse St-Jean 1972 von Alfred Kern & fils originalgetreu rekonstruiert. Gehäuse denkmalgeschützt 1768 Colmar Dominikanerkirche In den 1970er Jahren demontiert, Wiedereinrichtung ist vorläufig nicht geplant 1769 Basel Predigerkirche Basel 1771 Walbach St-Jacques 1985–2002 von Antoine Bois originalgetreu rekonstruiert 1775 St. Blasien Dom St. Blasien 47 Nach Säkularisation 1818 in die Stephanskirche Karlsruhe, bei Bombenangriff 1944 mit der Kirche zerstört Eine Rekonstruktion des Instruments steht in der Klosterkirche von Villingen
1778 Bouxwiller (Bas-Rhin) Temple protestant Denkmalgeschützt (Monument historique) 1779 Blodelsheim St. Blasius (St-Blaise) Denkmalgeschützt (Monument historique) 1780 Straßburg St-Pierre-le-Jeune protestant Denkmalgeschützt (Monument historique) 1781 Molsheim St. Georg und Dreifaltigkeit Denkmalgeschützt (Monument historique) 1781 Gries Protestantische Kirche Denkmalgeschützt (Monument historique) - Local-Geschichte der Stadt Strassburg. - Strassburg : Lorenz, 1775
Literatur
- Robert Eitner: Silbermann, Andreas. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 34, Duncker & Humblot, Leipzig 1892, S. 310–313. (in diesem Familienartikel abgehandelt)
Weblinks
Commons: Johann Andreas Silbermann – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Literatur von und über Johann Andreas Silbermann im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Les SILBERMANN, facteurs d'orgues à Strasbourg (französisch)
Einzelnachweise
Kategorien:- Person (Straßburg)
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