Johann Caspar Schlimbach

Johann Caspar Schlimbach

Johann Caspar Schlimbach (* 1777; † 1861) war ein Orgel und Instrumentenbauer.

Er baute mit seinem Cousin Bernhard Eschenbach um 1810 in Bad Königshofen den direkten Vorläufer des Harmoniums, die Aeoline, ein Instrument mit durchschlagenden Zungen. Schlimbach hatte in Wien Orgel und Klavierbau gelernt [1].

Sein Sohn[2] Ernst Balthasar Schlimbach (* 1807; † 1896) war ebenfalls Orgelbauer, in Würzburg. "den größten Betrieb besaß [Ernst] Balthasar Schlimbach (* 1807; † 1896) aus Königshofen i. Gräberfeld"[3] "der 1836 die verweise Seufert Werkstätte übernommen hatte, und sein Sohn Martin (1841-1914) gewannen überregional an Bedeutung." [4] Am 23. Dezember 1845 erhielt er ein Privilegium für das Königreich Bayern auf 10 Jahre, für eine Verbesserung an Orgeln. [5] Nachfolger ab 1873 wurde sein Sohn Martin Josef Schlimbach, (* 28. Januar 1841 in Würzburg; † 12. April 1914 in Würzburg).

Es gibt noch einen Georg Christian Friedrich Schlimbach (*1759; † 1813), dieser trat als Kritiker von Georg Joseph Vogler auf und war Organist und Kantor in Prenzlau und später in Berlin.[6]

  • Vor 1805 erbaute Hoforgelbaumeister, Hr. Ignaz Kober in Wien, Lehrer von Leopohl Sauer, ein großes Orgelwerk in der Schottenkirche, das ebenfalls durchschlagende Zungen in einigen Registern einsetzt.[7]

Somit sollte eigentlich auch Schlimbach bereits davon Kenntnis gehabt haben. Stimmzungen ohne auf den entsprechenden Ton abgestimmtes Rohr, wie das bei Pfeifen der Fall ist, scheint aber noch niemand bisher in Kombination mit einem Klavier oder auch als eigenständiges Instrument verwendet zu haben.

Die Stimmplatten mit ihren Zungen (Federn) waren damals wie Maultrommeln gefertigt. Rahmen und Zunge waren aus Stahl. Der Rahmen war U-förmig und die Stahlzunge war in derselben Weise, wie dies bei der Maultrommel heute noch gemacht wird, am Rahmen befestigt. Die Stimmplatten wurden direkt in die Tonkanzelle der Windkammer mit Pech und Bienenwachs geklebt. Ein Bericht über die Erfindung ist in der Musikalische Zeitung Nr. 30 vom 26 July 1820 nachzulesen.

In Berlin befindet sich ein derartiges Instrument. (Vgl. MIM Berlin, Kat.- Nr. 5321 Querhammerflügel mit Aeoline, Johann Caspar Schlimbach, Königsofen, um 1815)

Außerdem gibt es ähnliche Patente 1821 in Wien, zum Beispiel Anton Haeckl und Friedrich Sturm in Stuhl.

Einzelnachweise

  1. (Gleichmann: Der Erfinder des Harmoniums –Bayer, in Das Harmonium 9 (1911), S. 89)
  2. Orgeln und Orgelbauer im Gebiet der ehemaligen hessischen Provinz Starkenburg, Hans Martin Balz , Seite 373 Online
  3. Historische Orgeln in Unterfranken, Hermann Fischer, Theodor Wohnhaas, Seite 26 Online
  4. Der Ostheimer Orgelbauer Johann Georg Markert und sein Werk: ein Beitrag zur Geschichte des Orgelbaus in Thüringen im 19. Jahrhundert, Hans-Wolfgang Theobald, Seite 73 Online
  5. Kunst- und Gewerbe- Blatt, Band 42, 1856,Seite 262 Online
  6. 'Georg Christian Friedrich Schlimbach[1]
  7. Allgemeine musikalische Zeitung, Band 15, 13. Februar 1813, Seite 117-120. [2]

Weblinks

  • Tastenwiki - Portal zum Thema historischer Klavierbau

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