Johann Christoph Krause

Johann Christoph Krause

Johann Christoph Krause (* 14. Dezember 1749 in Artern; † 30. September 1799 in Halle (Saale)) war ein deutscher Historiker.

Leben

Krause hatte von 1769 bis 1772 an der Universität Halle ein Studium der Theologie absolviert, wurde danach Lehrer auf dem Kloster Berge bei Magdeburg und begann 1773 ein Studium der Rechtswissenschaften in Halle. Einige Zeit später wurde er Hofmeister eines vermögenden Berliners und entschloss sich einen akademischen Werdegang zu verfolgen. Dazu erlangte er Ende 1778 den akademischen Grad eines Magisters der Philosophie, hielt danach Vorlesungen zur Reichsgeschichte, Statistik und Diplomatie.

1787 wurde er außerordentlicher, 1788 ordentlicher Professor der Philosophie und 1793 Ephorus der Magdeburgischen Provinzialfreitische in Halle. Zudem hat er sich auch an den organisatorischen Aufgaben der Hallenser Hochschule beteiligt und war kurz bevor er verstarb 1789/99 Prorektor der Alma Mater gewesen. Krauses Schriften enthalten vorrangig historische Werke. Nachhaltige Bedeutung im akademischen Lehrbetrieb hat er jedoch nicht erlangt, obwohl seine Vorlesungen gut frequentiert wurden. Dies mag wohl auch seinem frühzeitigen Ableben geschuldet sein.

Werke

  1. Diss. Originum Mansfeldensium selecta capita Sect. I. Halle 1778
  2. Geschichte des Hauses und Fürstenthums Anhalt. 1. Teil, Halle 1780, 2. Teil Halle 1782
  3. Einleitung in die Geschichte des Teutschen Reichs, vorzüglich zum Behuf zukünftiger Rechtsgelehrten. Halle 1782, 1794
  4. Lehrbuch der Geschichte des dreyssigjährigen Teutschen Kriegs und Westphälischen Friedens. Halle 1782
  5. Der Teutsche Bürgerfreund. Halle 1782
  6. Observationes historico feudales. Halle 1782
  7. Diss. Observationes de beneficiis medii aevi. Fasc. I. Halle 1785
  8. Romantische Erzählungen, nebst Abhandlungen über Gegenstände vergangener Zeiten. l. Teil. Halle 1784
  9. Handbuch der christlichen, besonders Teutschen, politischen Kirchengeschichte. l. Bd. Halle 1785
  10. Grundriss der Geschichte der jetzigen, besonders der Europäischen Staaten, den Zeitbedürfnissen gemäss eingerichtet. Halle 1788
  11. Geschichte der wichtigsten Begebenheiten des heutigen Europa; ein Handbuch für Schulmänner, Erzieher, Studirende und andre Liebhaber der Gefchichte aus allen Ständen.
    1. Band: Umsturz des Römischen Reichs und Anfang der Teutschen Geschichte. Halle 1789
    2. Band: Geschichte der grossen Völkerwanderung und des Mittelalters bis zur Gelangung der Karolinger zur Fränkischen Krone. Halle 1790
    3. Band: Geschichte des Mittelalters bis zum Anfange der grossen Kreuzzüge. Halle 1791
    4. Band:
      1. Abteilung: Geschichte des Mittelalters his zum Anfange der grossen Kreuzzüge. Halle 1793
      2. Abteilung: Geschichte des Mittelalters während der grossen Kreuzzüge. Halle 1795 (eigentl. 1794)
      3. Abteilung: enthält den Rest der Geschichte des Mittelalters während der grossen Kreuzzüge. Halle 1796
      4. Abteilung: welche die allgemeine Geschichte der Hierarchie, des Teutschrömischen Reichs, der Schweitz und Frankreichs vom Ende des 13. bis zum Ende des 15. Jahrhunderts enthält. Halle 1797
      5. Abteilung: welche den Rest der Geschichte des Mittelalters enthält, Halle 1789
    5. Band: Geschichte des heutigen Europa in den neuesten Zeiten.
      1. Teil, welcher die Geschichte der Welthandel über Italien vom Jahr 1494 bis 1550, der damaligen ersten Entdeckungen und Eroberungen der Europäer in Amerika, Asien und Afrika, und der damit zusammenhangenden inneren Staatsveränderungen in Südeuropa enthält. Halle 1792 (Prof. Julius August Remer aus Helmstedt hatte den 2. Teil nach seinem Tod 1802 fertiggestellt und 1803 den 3. Teil geliefert.)
  12. Abhandlungen aus dem Teutschen Staatsrechte, mit beständiger Rücksicht auf das Teutsche Herkommen. 1. Band. Halle 1797
  13. Corpus praecipuorum medii aevi scriptorum. Tomus I, qui speciminis loco continet Lamberti Schafnaburgensis Annales rerum in Germania ann. 1039-1077 gestarum. Edidit, notulis indicibusque instruxit. Halle und Leipzig 1797 (Auch unter dem Titel: Lamberti Schafnaburgenfis Annales rerum in Germania ann. 1039- l077 geltarum; denuo edidit etc.)

Literatur

  • Christoph Weidlich: Biographische Nachrichten von den jetzlebenden Rechts-Gelehrten in Teutschland. Hemmerdeische Buchhandlung, Halle, 1783 (Online)
  • Johann Georg Meusel: Lexikon der vom Jahr 1750 bis 1800 verstorbenen teutschen Schriftsteller. Gerhard Fleischer d. J., Leipzig, 1808, 7. Bd., S. 328 (Online)



Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужен реферат?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Johann Christoph Bekmann — Titelblatt der Historischen Beschreibung der Chur und Mark Brandenburg (Zweiter Band: 1753) Johann Christoph Bekmann, auch: Becmann oder Beckmann (* 13. September 1641 in Zerbst; † 6. März 1717 in Frankfurt an der Oder) war ein deutscher… …   Deutsch Wikipedia

  • Johann Krause — ist der Name folgender Personen: Johann Christoph Krause (1749–1799), deutscher Historiker Johann Gottfried Krause (1685–1746), deutscher Theologe und Kirchenlieddichter Johann Friedrich Krause (1747–1828), Quelle der Märchensammlung der Brüder… …   Deutsch Wikipedia

  • Krause — Der Familienname Krause ist ein Übername, der sich ursprünglich auf das krause Haar des Namensträgers bezog. Varianten und Zusammensetzungen Die alternativen Schreibweisen Krauße, Krauss und Krauß, Kraus, Kruse, Cruse und Crusius (latinisiert),… …   Deutsch Wikipedia

  • Johann Gottlieb Ohndorff — (* 1702 in Freiberg; † 29. Dezember 1773 ebenda) war Zimmermeister und Baumeister. Johann Gottlieb Ohndorff wurde in Freiberg im Jahre 1702 geboren und erlernte das Zimmermannshandwerk von seinem Vater. Seit 1728 ist er als Freiberger Bürger …   Deutsch Wikipedia

  • Johann Friedrich Unger — Johann Friedrich Gottlieb Unger (* August 1753 in Berlin; † 26. Dezember 1804 ebenda) war ein deutscher Drucker, Typograf und Holzschneider. Unger war der fünfte Sohn des Berliner Holzschneiders Johann Georg Unger (1715–1788) und seiner Frau… …   Deutsch Wikipedia

  • Christoph von Braunschweig-Lüneburg — Christoph von Braunschweig Wolfenbüttel der Verschwender (* 1487; † 22. Januar 1558 in Tangermünde) war ein Prinz aus dem Haus der Welfen und ab 1502 Bischof von Verden sowie seit 1511 auch Erzbischof von Bremen. Sein Vater Heinrich I. von… …   Deutsch Wikipedia

  • Christoph Haubitz — (erwähnt 1549–1587) war ein deutscher Baumeister des 16. Jahrhunderts in Mecklenburg. Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 2 Literatur 3 Einzelnachweise 4 Weblinks …   Deutsch Wikipedia

  • Christoph Johann Friedrich Vitzthum von Eckstädt — Christoph Johann Friedrich Graf Vitzthum von Eckstädt (* 14. Oktober 1863 in Dresden; † 30. Dezember 1944 in Tiefhartmannsdorf) war ein deutscher Jurist und sächsischer Staatsminister. Er entstammte dem Uradelsgeschlecht der Vitzthum von Eckstädt …   Deutsch Wikipedia

  • Christoph von Braunschweig-Wolfenbüttel — der Verschwender (* 1487; † 22. Januar 1558 in Tangermünde) war ein Prinz aus dem Haus der Welfen und ab 11. Juli 1502 Bischof von Verden sowie seit 1511 auch Erzbischof von Bremen. Sein Vater Heinrich I. von Braunschweig Wolfenbüttel half dem… …   Deutsch Wikipedia

  • Johann Rudolf Christiani — Christoph Johann Rudolph Christiani (* 15. April 1761 in Norby; † 6. Januar 1841 in Lüneburg) war ein norddeutscher Pädagoge und lutherischer Theologe. Inhaltsverzeichnis …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”