- Johann Christoph Olearius
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Johann Christoph Olearius (* 17. September 1668 in Halle (Saale); † 31. März 1747 in Arnstadt) war ein deutscher Theologe, Numismatiker, Kirchenlieddichter und Historiker.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Johann Christoph Olearius war der Sohn des Theologen Johann Gottfried Olearius (1635–1711) und dessen erster Ehefrau Dorothea Malsius (1642–1679). Väterlicherseits war er Enkel des Theologen und Chronisten Gottfried Olearius (1604–1685). Olearius hatte seine erste Ausbildung privat erhalten und das Gymnasium seiner Heimatstadt besucht. Ab 1687 hatte er ein Studium der philosophischen Wissenschaften an der Universität Jena aufgenommen. Daneben besuchte er auch Vorlesungen an der medizinischen Fakultät, an der juristischen Fakultät und an der Theologischen Fakultät. Vor allem in Caspar Sagittarius II. hatte er einen Lehrer gefunden, in dessen Haus er auch untergekommen war und gefördert wurde.
1690 verteidigte er seine Dissertation de collapsis muris Hierichuntinis ad Jus. VI. 20 und wurde im darauf folgenden Jahr Magister der Philosophie. 1693 ging Johann Christoph Olearius nach Arnstadt, wo er aufgrund seiner numismatischen Kenntnisse Bekanntschaft mit Graf Anton Günther II. von Schwarzburg-Sondershausen machte, der ein großes Münzkabinett besaß. 1694 besetze er eine freie Predigerstelle in Arnstadt, bei einer Reise vor Amtsantritt lernte er in Berlin den Diplomaten Ezechiel Spanheim (1629–1710), den Numismatiker Lorenz Beger (1653–1705) und Philipp Jacob Spener (1635–1705). 1695 wurde er Diakon in Arnstadt und übernahm als Bibliothekar die dortige Kirchenbibliothek. 1711 stieg er zum ersten Diakon auf und war 1712 Archidiakon mit Sitz im fürstlichen Konsistorium. 1714 wurde er Mitglied der Königlich preußischen Akademie der Wissenschaften, 1727 Kirchenrat in Sachsen-Weißenfels und 1736 Superintendent in Arnstadt.
Familie
Olearius war zwei Mal verheiratet. Seine erste Ehe hatte er am 1. März 1698 in Arnstadt mit Elisabeth († 7. September 1713 in Arnstadt), der Tochter des Justizrates in Wiedenberg/Vogtl. Johann Krieger geschlossen. Nach dem Tod der ersten Frau, heiratete er am 15. September 1716 Elenora Sabina, die Tochter des Professors der Rechte in Erfurt Ludolf Melchior Lilien. Von den Kindern kennt man:
- Johannes Christian Olearius (* 9. April 1699 in Arnstadt; † 19. September 1776 ebenda) Archidiakon Arnstadt
- Juliana Elisabeth Olearius (* 14. Oktober 1700 in Arnstadt; † 16. März 1743 ebenda) verh. 25. November 1727 mit dem Diakon in Buttstädt Johann Friedrich Müller
- Johannes Gottfried Olearius (* 31. März 1702 in Arnstadt; * 25. März 1741 in Plaue) Pfarrer Plaue
- Johannes Friedrich Olearius (* 25. November 1703 in Arnstadt; † 22. März 1704 ebenda)
- Augusta Johanna Olearius(* 3. Oktober 1706 in Arnstadt; † 3. Mai 1739 in Erfurt) verh. 22. Februar 1729 in Erfurt mit dem Mediziner Georg Volkmar Hartmann
- Johanna Sophia Olearius (* 8. Dezember 1709 in Arnstadt; † 26. April 1780 ebenda) verh. 24. Januar 1741 mit dem Arzt in Arnstadt Samuel Caspar Schuhmann
Literatur
- Bernhard Anemüller: Olearius, Johann Christoph. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 24, Duncker & Humblot, Leipzig 1887, S. 283 f.
- Walter Troxler: Olearius, Johann Christoph. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 6, Herzberg 1993, ISBN 3-88309-044-1, Sp. 1187–1189.
- Olearius, Johann Christoph. In: Zedlers Universal-Lexicon, Band 25, Leipzig 1740, Spalte 1176–1186.
- Johann Christoph von Dreyhaupt: Beschreibung des Saalkreises. Emanuel Schneider, Halle 1750, Bd. 2, S. 684
- Ersch, Gruber: Allgemeine Encyclopädie der Wissenschaften und Künste. 3. Sektion, Teil 3, S. 40 (GoogleBooks)
- Dryander, G. Müller: Olearius. In: Realencyklopädie für protestantische Theologie und Kirche (RE). 3. Auflage. Band 14, Hinrichs, Leipzig 1904, S. 356.
- Bernhard Möller: Thüringer Pfarrbuch. Bd. 2 Fürstentum Scharzburg-Sondershausen. Degener, Neustadt an der Aisch 1997, ISBN 3-7686-4148-1, S. 297
- Ada Kadelbach: Olearius, Johann Christoph. In: Religion in Geschichte und Gegenwart (RGG). 4. Auflage. Band 6, Mohr-Siebeck, Tübingen 2003, Sp. 549.
Weblinks
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