- Johann Mauritz Gröninger
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Johann Mauritz Gröninger (* 1652 in Paderborn; † 21. September 1707 in Münster) war ein deutscher Bildhauer und Maler.
Inhaltsverzeichnis
Familie und Ausbildung
Gröninger stammte aus der gleichnamigen Künstlerfamilie. Auch sein Vater Dietrich (1620-1667) war wie der Großvater Johann Gröninger und der Urgroßvater Heinrich Gröninger Bildhauer. Auch seine Schwester Gertrud Gröninger arbeitete als Bildhauerin insbesondere im kirchlichen Bereich.
Er heiratete 1674 Anna Elisabeth Wilte und 1695 Christina Elisabeth Baeck. Insgesamt gingen aus den Ehen elf Kinder hervor. Darunter war auch Johann Wilhelm Gröninger (1675-1733) der die Werkstatt seines Vaters übernahm. Auch weitere Brüder arbeiteten als Bildhauer oder Architekten.
Gröninger besuchte das Jesuitengymnasium in Paderborn. Nach dem Tod des Vaters wurde er Bildhauer. Möglicherweise hat er sich zur Ausbildung im flämischen Bereich vielleicht in Antwerpen aufgehalten. Es gibt stilistische Nähen zu flämischen aber auch zu französischen Meistern. Als einer seiner Lehrer gilt vor allem der nach 1655 in Paderborn tätige Antwerpener Künstler Ludovicus Willemsen.
Werk
Bereits 1674 wurde er fürstbischöflicher Hofbildhauser in Münster. Später wurde er auch kurkölnischer Hofbildhauer. Aber er hat nicht nur in vielen Städten Westfalens sondern auch in Trier und Mainz gearbeitet. Gröninger hat in seinen Werken nicht nur einzelne Motive, sondern auch gesamte Kompositionen bedeutender Barockkünstler übernommen, die ihm durch druckgraphische Vorlagen bekannt waren: Peter Paul Rubens, Pietro da Cortona und französische Bildhauer. Bekannt wurde er durch große Wanddenkmäler, deren architektonischer Erfindung ihm fälschlicherweise zugeschrieben wird.
In Münster schuf er das Grabdenkmal für Christoph Bernhard von Galen. Das Grabdenkmal für Friedrich von Fürstenberg im Kloster Wedinghausen, das Grabmal für Ferdinand von Fürstenberg in Paderborn und ein Denkmal im Mainzer Dom für Heinrich Ferdinand von der Leyen zu Nickenich stammten vermutlich im Entwurf von Ambrosius von Oelde. Gröninger war hier nur der ausführende Künstler.
Weitere Werke finden sich unter anderem in Schloss Ahaus (Ahaus II) oder der Adolfsburg. Zu seinen Hauptwerken zählen zahlreiche sakrale bildhauerische Werke, darunter sechs monumentale Chorschranken für den St.-Paulus-Dom in Münster (1699/1706), die heute in der Domkammer gezeigt werden.
Sein Oeuvre ist vom niederländischen Spätbarock bestimmt, in technischer und handwerklicher Hinsicht gelten die Werke Gröningers als qualitativ besonders herausragend. Seine Figuren sind zugleich repräsentativ und von tiefer Aussagekraft. Technisch war Gröninger ein Meister seines Faches, dem es etwa gelang Gewänder und Stoffe nachzubilden. Sein Stil entwickelte sich von einem eher schweren Barock hin zu feineren Arbeiten bei gleichzeitiger großzügigen Monumentalität.
Literatur
- Grote, Udo: Johann Mauritz Gröninger : ein Beitrag zur Skulptur des Barock in Westfalen. R. Habelt, Bonn 1992, ISBN 3-774-92461-9.
- Margarete Pieper-Lippe: Gröninger, Johann Mauritz. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 7, Duncker & Humblot, Berlin 1966, S. 117.
Weblinks
Commons: Johann Mauritz Gröninger – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienKategorien:- Deutscher Bildhauer
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