Johann von Thielmann

Johann von Thielmann

Johann Adolf Freiherr von Thielmann (* 27. April 1765 in Dresden; † 10. Oktober 1824 in Koblenz) war ein sächsischer und preußischer General der Kavallerie (oft auch Thielemann genannt).

Leben

Thielmann trat 1782 als Junker in ein Chevaulegers-Regiment der sächsischen Kavallerie ein, wurde 1784 Leutnant und 1790 zu einem Husarenregiment versetzt.

Er machte die Feldzüge am Rhein der Revolutionskriege gegen Frankreich mit, wurde 1798 Stabsrittmeister und kämpfte 1806 auf preußischer Seite bei Jena. Am 15. Oktober des Jahres an Napoleon I. gesandt, wurde er ganz von Bewunderung für diesen erfüllt und betrieb die Allianz Sachsens mit Frankreich.

Als Kursachsen sich dann mit Napoleon verbündete (1807), kämpfte er gegen Preußen und Russen an der Belagerung von Danzig und in der Schlacht bei Friedland. Im Französisch-Österreichischen Krieg von 1809 suchte er sich, nachdem er zum Obersten ernannt worden war, mit einem kleinen Korps gegen die in Sachsen eingedrungenen Österreicher zu behaupten, dann führte er bei dem westfälisch-französischen Hilfskorps die Vorhut.

Er diente als Major und Flügeladjutant im polnischen Feldzug, wurde 1809 Oberst und Generaladjutant sowie kurz darauf, im Juli 1809 Generalmajor, deckte im Kriege gegen Österreich Sachsen, wurde im Februar 1810 Generalleutnant.

Im Feldzug gegen Russland führte er die sächsische Kürassier-Brigade, kämpfte erfolgreich bei Borodino und befand sich dann fast immer im Gefolge Napoleons. Der König von Sachsen erhob hierauf Thielmann in den Freiherrenstand.

Generalsgräber auf dem Hauptfriedhof Koblenz, rechts das Grab von Johann Adolf von Thielmann

Als ihm am 26. Februar 1813 die Verteidigung von Torgau übergeben wurde, verpflichtete ihn der König von Sachsen zur strenger Neutralität. Schon hoffte Thielmann, als der König mit Österreich in Unterhandlungen trat, einen Umschwung aller Verhältnisse zur Befreiung Deutschlands und verhandelte deshalb mit den verbündeten Monarchen in Dresden. Als er nach der Schlacht bei Großgörschen von seinem König am 10. Mai den Befehl erhielt, die Festung den Franzosen zu übergeben, legte er das Kommando nieder, begab sich mit seinem Stabschef Aster in das Hauptquartier der Verbündeten und trat erst in russische und, nachdem er nach der Schlacht bei Leipzig die sächsische Armee neu organisiert und sie 1814 in den französischen Niederlanden befehligt hatte, im 9. April 1815 in preußische Dienste.

1815 führte er bei Ligny und besonders erfolgreich bei Wavre das III. Armeekorps gegen das französische Korps Grouchy, wodurch er zum Erfolg der Hauptschlacht bei Waterloo wesentlich beitrug.

1816 wurde Thielmann kommandierender General des VII., 1819 des VIII. Korps und starb als General der Kavallerie am 10. Oktober 1824 in Koblenz. Sein Grab befindet sich auf dem Hauptfriedhof Koblenz.

Literatur

  • K. von Hüttel (Hrsg.): Der General der Kavallerie Freiherr von Thielmann. Eine biographische Skizze mit authentischen Aufschlüssen über die Ereignisse zu Torgau vom Januar bis zur Mitte des Mais 1813. Verlag Laue, Berlin 1828.
  • Julius Klaproth: Kurze Erläuterungen und Berichtigungen der Irrthümer, welche in der biographischen Skizze des königlich preußischen Generals der Cavallerie Frhr. von Thielmann, hrsg. von K. von Hüttel, bis zu des Generals Übertritt zu den Truppen der hohen Alliierten im Jahre 1813 enthalten sind. Verlag Arnoldi, Dresden 1829
  • August von Minckwitz: Die Brigade Thielmann in dem Feldzug von 1812 in Russland. - Dresden 1879

Weblinks

  • Hermann von Petersdorff: Johann Adolf Freiherr von Thielmann. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 37, Duncker & Humblot, Leipzig 1894, S. 755–759.

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