Sächsische Armee

Sächsische Armee
Königlich Sächsischer Militär-St. Heinrichs-Orden

Die sächsische Armee war die Armee des Kurfürstentums und späteren Königreichs Sachsen und existierte als stehendes Heer von 1682 bis 1918. Im Kurfürstentum Sachsen trug die Armee die Bezeichnung kurfürstlich sächsische Armee. Durch die Rangeserhebung Sachsens zum Königreich durch Napoleon im Jahre 1807 änderte sich die Bezeichnung der Armee in Königlich-Sächsische Armee. Die Armee bildete das sächsische Kontingent in den Kontingentheeren des Deutschen Bundes und des Norddeutschen Bundes und blieb gemäß dem Artikel 63 Absatz 1 der Reichsverfassung vom 16. April 1871 auch im Deutschen Kaiserreich noch rechtlich eigenständig. In Folge der deutschen Niederlage im Ersten Weltkrieg und der Auflösung des Königreichs Sachsen verlor das Land seine eingeschränkte Militärautonomie und die sächsische Armee ging im Reichsheer der Weimarer Republik auf.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Armee zur Zeit des Kurfürstentums Sachsen (1682–1807)

Sächsische Kavallerie um 1699 - nicht zeitgenössische Darstellung nach Knötel

Der Begründer des stehenden Heeres in Sachsen war der Kurfürst Johann Georg III. Er überzeugte die sächsischen Stände im Jahre 1681, dass die bisherige Praxis, im Kriegsfall Söldnerheere aufzustellen und diese im Frieden zu entlassen, teurer war als die Bildung eines stehenden Heeres. Als erstes wurden dann im Jahre 1682 die bis dato vorhandenen Haus- und Gardetruppen und andere kleine Truppenteile in Linienregimenter umgebildet. Die Armee bestand zu diesem Zeitpunkt aus sechs Infanterie-Regimentern zu je acht Kompanien und aus fünf Kavallerie-Regimentern. Die Feldartillerie hatte eine Stärke von 24 Geschützen.

Während des Nordischen Krieges erwies sich die Kampfkraft der sächsischen Armee als sehr gering, so dass nach dem Krieg eine Heeresreform durchgeführt wurde, mit dem Ziel diese zu erhöhen. Im Zuge dieser Reform wurde die sächsische Armee auf eine Stärke von 30.000 Mann gebracht, die fast ausschließlich aus Sachsen bestand. Damit unterschied sie sich von den Armeen der anderen europäischen Staaten, die ihren Personalbestand häufig mit Ausländern ergänzten.

Infolge der Reform setzte sich die Armee nun aus Gardeinfanterie-, Linieninfanterie-, und Kavallerieregimentern (Chevaulegers, Dragoner und Kürassiere) zusammen. Die Artillerie als dritte eigenständige Waffengattung setzte sich aus Feld- und Hausartillerie zusammen. Ebenfalls der Artillerie zugehörig, wurden Minier- und Pontonierkompanien aufgestellt. Die Armee wurde in vier Generalate und das Land Sachsen entsprechend in vier Militärdivisionen eingeteilt. Erstmalig wurden für die Unterkunft der Truppe Kasernen gebaut.[1]

Im Zweiten Schlesischen Krieg erlitt die mit Österreich verbündete sächsische Armee unter Friedrich August Graf Rutowski bei Kesselsdorf eine bittere Niederlage gegen Preußen. Die zunehmende Krise der sächsischen Finanzen veranlasste den Premierminister Graf Brühl 1749, die Reduzierung der Armee auf 17.000 Mann zu verfügen.

Im Siebenjährigen Krieg wurde die sächsische Armee nach dem preußischen Überfall auf Sachsen bei der Belagerung bei Pirna eingeschlossen und musste am 16. Oktober 1756 vollständig kapitulieren. Lediglich vier Kavallerieregimenter und zwei Ulanenpulks, die sich in Polen befanden, entgingen der Kapitulation. Friedrich II. von Preußen zwang die sächsischen Regimenter, den Fahneneid auf Preußen abzulegen, was zumindest die meisten Offiziere ablehnten. Zehn Infanterieregimenter und ein Chevaulegerbataillon wurden mit preußischen Uniformen versehen und in die feindliche Armee eingereiht. Allerdings war dies ohne Erfolg, da der überwiegende Teil der Truppen desertierte. Ab 1757 wurden die meisten "Beute-Regimenter" aufgelöst, nur drei von ihnen erlebten das Kriegsende. Im gleichen Jahr bildete sich in Ungarn ein sächsisches Corps unter dem Prinzen Franz Xaver von Sachsen, das mit nur mäßiger Leistung im französischen Verband auf dem westlichen Kriegsschauplatz kämpfte.[2] Prinz Xaver, der nach dem Krieg Administrator für den unmündigen Friedrich August III. wurde, suchte das Heer wieder zu vergrößern und nach preußischem Vorbild zu reformieren, scheiterte aber am Widerstand der Landstände wegen der hohen Kosten.

Sächsische Genietruppen und Linieninfanterie um 1806

Sachsen kämpfte im Vierten Koalitionskrieg 1806 anfangs an der Seite Preußens. In der Schlacht bei Jena und Auerstedt wurde allerdings die sächsische Armee zusammen mit der preußischen Armee vernichtend geschlagen.

Die Armee zur Zeit des Königreichs Sachsen (1807–1918)

Sachsen wurde daraufhin noch 1806 ein Rheinbundstaat und am 20. Dezember 1806 ein eigenes Königreich von Napoleons Gnaden.

Die Teilnahme sächsischer Truppen am Fünften Koalitionskrieg 1809 gegen das Kaisertum Österreich zeigte den Politikern und führenden Militärs am Dresdner Hof, dass einige gründliche Neuerungen vonnöten waren. Das Ziel war, eine zeitgemäße und nach französischem Vorbild organisierte Armee aufzubauen; zumal des Sachsenkönigs hoher Alliierter (so pflegte der regierende König Friedrich August Napoleon zu nennen) immer direkter darauf drang.

Auf der Basis eines bereits 1804 verbesserten Exerzierreglements für die Infanterie (dessen Kernpunkt u.a. der raschere Marsch mit 90 statt bisherigen 75 Schritten pro Minute war und nach dem die Manöverschlachten planmäßig von der Königspartei gewonnen wurden) sowie nach dem vorzüglichen französischen Infanteriereglement von 1808 erarbeiteten Generalleutnant Carl Christian Erdmann Edler von Lecoq, die Generalmajoren Karl Wilhelm Ferdinand von Funck, Karl Friedrich Wilhelm von Gersdorff und Johann Adolf von Thielmann sowie Oberst Friedrich von Langenau im Frühjahr 1810 das neue sächsische Reglement. Dieses wurde mit dem 1. Mai 1810 offiziell in Kraft gesetzt.

Weitere Veränderungen im Rahmen der sächsischen Militärreformen:

  1. Verjüngung des Offizierskorps
  2. Verminderung des chirurgischen Personals bei gleichzeitiger Verbesserung des Militärmedizinwesens
  3. Wegfall der Gewehre für Offiziere - stattdessen Dienstvollzug mit gezogenem Degen
  4. Abgabe der Fahnen der Artillerie an das Hauptzeughaus - Vereidigung der Mannschaft nur auf die Kanone
  5. Auflösung des zwischenzeitlich (1809) errichteten Stabsbataillons
  6. Verbesserung der Militärjustizpflege - Mitspracherecht höherer Offiziere in Strafsachen - Verbot der körperlichen Züchtigung als Bestrafungsmaßnahme
  7. Veränderung der Uniform nach französischem Muster sowie Einführung neuer Gewehre, Bajonette und Seitenwaffen
  8. Ausbildung in neuer Fechtweise: Kolonnen mit Tirailleurschwärmen statt der alten, starren Form der Lineartaktik
  9. Einführung eines ersten Exerzierreglements für die Artillerie
  10. Statt Werbung im Inland mit Aushebung, nun landesweite Rekrutierung mit Kreiskommissionen als Ersatzsystem mit einer festgesetzten Dienstzeit von zehn beziehungsweise acht Jahren für die Rekruten

Die Königlich Sächsische Armee erfuhr durch diese Reorganisation einen Aufschwung. Zudem wurde mit der Reorganisation, die bis dahin geläufige Kompaniewirtschaft beendet. Die neue Heeresverwaltung brachte vor allem völlig veränderte Bedingungen in Bezug auf Verpflegung, Bekleidung und Ausrüstung der Truppenteile.[3]

Das Oberkommando der erneuerten Armee führte nominell der König. Im Jahre 1810 war Generalmajor von Cerrini Kriegsminister, Generalmajor von Gersdorff Generalstabschef. Im Ergebnis dieser Militärreform gliederte sich die Königlich Sächsische Armee mit Jahresbeginn wie folgt:

Verbände und Artillerie

  • 1. Kavalleriedivision mit 3 Brigaden, einem Husarenregiment und dem Regiment Garde du Corps
  • 1. Infanteriedivision mit 2 Brigaden und dem Regiment Leibgrenadiere
  • 2. Infanteriedivision mit 2 Brigaden und einer leichten Infanteriebrigade
  • Artillerieeinheiten (reitende und Fußartillerie)

Besondere Korps

Besondere Korps, welche dem Generalstabschef unterstanden waren:

  • Königliche Schweizergarde
  • Kadettenkorps
  • Geniewesen mit Ingenieurkorps
  • Sappeure und Pontoniere (die späteren Pioniertruppen)
  • Garnisonskompanien wie die Halb-Invaliden Kompanien aus Nichtfelddiensttauglichen

Insgesamt belief sich die Armee nach den Reformen von 1810 auf etatsmäßige 36 Eskadrons der Kavallerie mit insgesamt 6.577 Mann, 31 Infanteriebataillone bzw. Artilleriebrigaden mit zusammen 24.937 Mann, und ein eximiniertes Korps mit 266 Mann, alles in allem 31.780 Mann.

Am 15. Februar 1812 machte die Armee für den bevorstehenden Russlandfeldzug Napoleons mobil. Das sächsische Kontingent nahm als 21. und 22. Division des VII. Armeekorps der Grande Armée unter dem Befehl des französischen Divisionsgenerals Graf Reynier - der stets ein Herz für seine Soldaten aus Sachsen hatte - an diesem Feldzug teil. Insgesamt stellten die Sachsen 18 Infanteriebataillone, 28 Kavallerieschwadronen, 56 (Sechs- und Vierpfünder) Geschütze, zusammen waren dies 21.200 Mann und 7.000 Pferde.

In den folgenden Befreiungskriegen wurde Sachsen nach dem Einmarsch der russisch-preußischen Alliierten im Frühjahr 1813 zum Kriegsschauplatz. König Friedrich August, der die Armee in die Festung Torgau geschickt hatte und selbst nach Böhmen geflohen war, gelang es nicht, seine Verhandlungen über ein Bündnis mit Österreich vor Napoleon geheimzuhalten. Nach den Niederlagen der Alliierten bei Großgörschen und Bautzen und aufgrund der zögernden Haltung Österreichs blieb ihm keine Wahl, als sich wieder Napoleon anzuschließen. Somit stand die sächsische Armee auch während des Herbstfeldzuges auf Seiten Frankreichs. In der Völkerschlacht bei Leipzig lief am dritten Schlachttag ein größerer Teil des sächsischen Kontingents zu den Alliierten über, Friedrich August geriet in Gefangenschaft. Die von Johann Adolf von Thielmann reorganisierte sächsische Armee war 1814 an der Besetzung der Niederlande beteiligt. Die auf dem Wiener Kongress beschlossene Teilung Sachsens zugunsten von Preußen beraubte das Land neben einem großen Teil seines Landes (ca. 20230 km² = 60%) und seiner Bevölkerung (ca. 1,8 Millionen = 40%) auch Teile seiner Armee, die Preußen zugeschlagen wurden. Proteste der Truppe dagegen (Maivorfälle in Lüttich) wurden gewaltsam niedergeschlagen. Das verkleinerte sächsische Korps nahm von Juli bis November 1815 unter alliiertem Kommando (unter Herzog Ernst von Sachsen-Coburg) am Feldzug im Elsass teil (Belagerung der französischen Festungen Schlettstadt und Neubreisach).[4]

Die Armee zur Zeit des Deutschen Bundes (1815–1867)

Struppen: Blick auf die 1822 eingerichtete Soldatenknabenerziehungsanstalt, später Unteroffiziers- und Kadettenanstalt
Sächsische Soldaten zur Zeit des Deutschen Krieges 1866

Im Bundesheer des Deutschen Bundes stellte Sachsen nach der Bundeskriegsverfassung vom 9. April 1821 nach Österreich, Preußen und Bayern das viertgrößte Kontingent, welches zusammen mit den Kontingenten Kurhessens und Nassaus das gemischte IX. Armeekorps bildete.

Bei der Mobilmachung zu Beginn des Deutschen Krieges im Jahre 1866 wurde die etwa 32.000 Mann starke Armee bei Dresden versammelt und Kronprinz Albert zum Oberbefehlshaber ernannt. Nach der Kriegserklärung überschritt die preußische Armee am 16. Juli 1866 die Grenze bei Strehla und Löbau. Sachsen rief erfolglos das Bundesheer und Österreich um Unterstützung und zog aufgrund der militärischen Lage seine Truppen nach Böhmen zurück. In Sachsen blieb eine sogenannte Landeskommission. In Böhmen nahm die Armee an der Schlacht bei Gitschin und der entscheidenden Schlacht von Königgrätz teil, wobei sie die vollständige Niederlage Österreichs teilte.

Die Armee zur Zeit des Norddeutschen Bundes und Deutschen Kaiserreiches (1867–1918)

Nach dem Nikolsburger Frieden vom 26. Juli 1866 trat Sachsen dem Norddeutschen Bund bei. Gemäß der Militärkonvention vom 7. Februar 1867 stellte es ein geschlossenes Armee-Korps, das XII., des Bundes und übergab die Festung Königstein an Preußen. Das Königreich Sachsen nahm am 1870 folgenden Deutsch-Französischen Krieg an der Seite Preußens teil. Sächsische Truppen kämpften hierin unter anderen erfolgreich bei Gravelotte, Sedan und Villiers. Der erfolgreiche Feldherr Prinz Albert, der im Anschluss an die Schlacht von Gravelotte die neugebildete Maasarmee übernommen hatte, wurde nach Kriegsende mit der Ernennung zum preußischen Generalfeldmarschall und Generalinspekteur der I. Armee-Inspektion geehrt, der sächsische Kriegsminister Alfred von Fabrice war zum Generalgouverneur von Versailles ernannt worden. Auch finanziell profitierte Sachsen von dem Feldzug: sein Anteil an den französischen Reparationen floss zum Teil in den Bau der Albertstadt, einem modernen Kasernenkomplex in Dresden.

Auch nach der Gründung des Deutschen Kaiserreiches am 18. Januar 1871 im Spiegelsaal zu Versailles behielt das Königreich Sachsen in militärischen Belangen seine eingeschränkte Eigenständigkeit gemäß der Konvention von 1867. Es behielt, trotz gewisser Kompetenzstreitigkeiten in der Nachkriegszeit, ein eigenes Kriegsministerium, seinen Generalstab und seine Offiziersakademie. Die Sächsische Armee bildete im Deutschen Heer weiterhin das XII. (Königlich Sächsische) Armee-Korps mit Sitz in Dresden, bestehend aus der 1. und 2. Division. 1889 wurde das sächsische Korps um eine 3. Division erweitert und 1899 erfolgte nach der Aufstellung einer 4. Division die Bildung eines zweiten Generalkommandos mit Sitz in Leipzig, das die Nummer XIX. erhielt. Sächsische Truppen stellten ferner einen Anteil der Besatzungstruppen im Reichsland Elsaß-Lothringen (XV. Armee-Korps). Auch der Bruder des nunmehrigen Königs Albert Prinz Georg wurde (1888) zum preußischen Generalfeldmarschall und Generalinspekteur einer Armee-Inspektion (der II. in Dresden) ernannt, er war somit Kandidat für die Übernahme eines Armeekommandos im Kriegsfall.

An technischen Truppen traten bis zum Ersten Weltkrieg zur Sächsischen Armee:

  • 2. Königl. Sächsisches Bataillon des Königl. Preußischen Eisenbahnregiments Nr. 1
  • Königl. Sächsische Festungs-Fernsprech-Kompanie Nr. 7
  • 3. Königl. Sächsische Kompanie des Luftschiffer-Bataillons Nr. 2
  • 3. Königl. Sächsische Kompanie des Flieger-Bataillons Nr. 1
  • Königl. Sächsisches Detachment der 2. Kompanie des Kraftfahrbataillons
  • Königl. Sächsisches Detachment bei der Königlich Preußischen Verkehrstechnischen Prüfungskommission [5]

Erster Weltkrieg

Im Ersten Weltkrieg wurden die beiden sächsischen Armee-Korps und das sächsische XII. Reserve-Korps als Teil der 3. Armee mobilisiert, deren Oberbefehl der frühere sächsische Kriegsminister Generaloberst Max von Hausen übernahm. Etwas später wurde noch ein XXVII. (sächsisch-württembergisches) Reserve-Korps aufgestellt, das zur 4. Armee in Flandern kam. Während des Vormarsches durch Belgien wurden am 23. August 1914 674 Einwohner der südbelgischen Stadt Dinant von sächsischen Truppen der 3. Armee wegen angeblicher Freischärlerei getötet. Ein monumentales Denkmal in der Innenstadt erinnert an das Schicksal dieser Menschen. 2001 erkannte die Regierung der Bundesrepublik Deutschland ihre moralische Verpflichtung an, sich dafür offiziell bei den Nachkommen der damaligen Opfer zu entschuldigen.

Die sächsischen Truppen blieben überwiegend an der Westfront eingesetzt, der anfangs bestehende Einsatz im geschlossenen Armeeverband wurde jedoch schon bald aufgegeben. Im weiteren Verlauf des Krieges kam es durch die notwendigen Ergänzungen und Neuzusammenstellungen zu einer zunehmenden Vermischung mit den Kontingenten der anderen deutschen Teilstaaten. Insgesamt schickte Sachsen rund 750.000 Soldaten in den Krieg, von denen etwa 229.000 nicht zurückkehrten.

Heeresorganisation

Gliederung der sächsischen Infanterie um 1806

Regiment Garnison Errichtung
Churfürst Zeitz, Borna und Weißenfels vor 1670
von Niesemeuschel Bautzen, Görlitz und Zittau 1673
von Low Luckau, Jüterbog und Wittenberg 1682
Prinz Anton Großenhain, Doberlug-Kirchhain und Kamenz, und weitere 1702
Prinz Maximilian Chemnitz, Annaberg, Mittweida und Zschopau 1701
Prinz Clemens Langensalza, Tennstedt, Thamsbrück und Weißensee 1704
Prinz Friedrich August Torgau, Belgern und Oschatz 1711
Prinz Xaver Naumburg, Eckartsberga, Laucha und Merseburg 1723
von Rechten Zwickau, Neustadt, Plauen und Schneeberg 1730
Sänger Guben, Sorau und Spremberg 1741
von Thümmel Wurzen, Döbeln, Colditz, Geringswalde und Grimma 1742
von Bevilaqua Leipzig, Delitzsch und Eilenburg 1748

Gliederung der sächsischen Infanterie um 1810

Regiment Garnison
Leibgrenadiergarde Dresden
1. Linien-Infanterie-Regiment König Dresden und Großenhain
2. Linien-Infanterie-Regiment vacant Niesemeuschel Dresden und Großenhain
3. Linien-Infanterie-Regiment Prinz Anton Bautzen, Görlitz und Sorau
4. Linien-Infanterie-Regiment vacant Low Luckau, Guben und Sorau
5. Linien-Infanterie-Regiment Prinz Maximilian Chemnitz, Döbeln und Freiberg
6. Linien-Infanterie-Regiment vacant Rechten Zwickau, Neustädtel und Sorau
7. Linien-Infanterie-Regiment Prinz Friedrich August Torgau, Oschatz und Wittenberg
8. Linien-Infanterie-Regiment Prinz Clemens Leipzig, Eilenburg und Wittenberg
1. Regiment Leichter Infanterie Zeitz und Weißenfels
2. Regiment Leichter Infanterie Naumburg und Merseburg
Jäger-Corps Eckartsberga

Gliederung der sächsischen Kavallerie um 1810

Regiment Garnison
Garde du Corps Dresden, Dippoldiswalde, Pirna und Radeberg
Leibkürassiergarde Oederan, Frankenberg, Marienberg und Penig
Kürassiere von Zastrow Grimma, Borna, Geithain und Rochlitz
Husarenregiment Cölleda, Altenstädt, Artern, Bretleben, Bottendorf, Heldrungen, Langensalza, Roßleben, Schönewerda, Schönfeld und Wiehe
Chevauxlegers-Regiment Prinz Clemens Pegau, Lützen, Schkeuditz und Zwenkau
Chevauxlegers-Regiment vacant Polenz Querfurth, Freyburg, Schafstädt und Sangerhausen
Chevauxlegers-Regiment Prinz Johann Mühlberg, Düben, Kemberg und Schmiedeberg
Chevauxlegers-Regiment Prinz Albrecht Lübben, Cottbus und Lübbenau

Literatur

  • Artur Baumgarten-Crusius: Die Sachsen im Felde 1914-1918. Verlag der Literaturwerke "Minerva", R. Max Lippold, Leipzig 1923.
  • Hans Bleckwenn: Die friderizianischen Uniformen 1753-1786.Band I. Hardenberg, Dortmund 1984, ISBN 3-88379-444-9.
  • Wolfgang Gülich: Die Sächsische Armee zur Zeit Napoleons: Die Reorganisation von 1810. 2. verb. Aufl. Sax-Verlag, Beucha 2008, ISBN 978-3-934544-77-2.
  • Jan Hoffmann: Die sächsische Armee im Deutschen Reich 1871 bis 1918. Dissertation, Potsdam 2007 (Digitalisat)
  • Curt Jany: Geschichte der Preußischen Armee vom 15. Jahrhundert bis 1914. 4 Bände, Biblio Verlag, Berlin 1928-1933 - kommentierter Neudruck Osnabrück 1967.
  • Eike Mohr: Bibliographie zur Heeres- und Truppengeschichte des Deutschen Reiches und seiner Länder 1806 bis 1933. 2 Bände. Biblio-Verlag, Bissendorf 2004.
  • Reinhold Müller: Die Armee August des Starken - Das Sächsische Heer von 1730 bis 1733. Militärverlag der Deutschen Demokratischen Republik, Berlin 1984, ISBN 3-327-00229-0.
  • Karl-Volker Neugebauer (Hrsg.): Grundzüge der deutschen Militärgeschichte. 1. Auflage. Rombachverlag, Freiburg 1993, ISBN 3-7930-0662-X.
  • Alexander Querengässer: Ein Status im Wandel. Was die Uniform über den Bedeutungswandel des adeligen Offiziers verrät - Am Beispiel Sachsens. In: Sandro Wiggerich, Steven Kensy (Hrsg.): Staat Macht Uniform. Uniformen als Zeichen staatlicher Macht im Wandel? (= Studien zur Geschichte des Alltags 29). Franz Steiner Verlag, Stuttgart 2011, ISBN 978-3-515-09933-2, S. 147-160.
  • Stephen Summerfield: Saxon Artillery 1733-1827. Partizan Press, 2010.
  • Dieter Walz: Sachsenland war abgebrannt. 2. Auflage. Sachsenbuch, Leipzig 1999, ISBN 3-89664-002-X.
  • Rainer Wohlfeil: Vom Stehenden Heer des Absolutismus zur Allgemeinen Wehrpflicht (1789-1814). In: Militärgeschichtliches Forschungsamt Freiburg (Hrsg.): Deutsche Militärgeschichte in sechs Bänden 1648-1939. Band 2. Pawlak, München 1983, ISBN 3-88199-112-3.

Weblinks

 Commons: Sächsische Armee – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Vgl. Müller 1984: 27f
  2. Die sächsischen Truppen galten für Preußen als Deserteure und sollten, um harten Strafen bei Gefangennahme zu entgehen, nicht gegen Preußen kämpfen. Zur missglückten Eingliederung der Sachsen in die preußische Armee vgl. ausführlich Jany 1967: 370ff. Die preußenfreundliche Geschichtsschreibung war über den sächsischen Widerstand erstaunt: "Die unglückliche sächsische Armee verschwendete ihre bewundernswerte Treue an desolate Verhältnisse, [...]." Bleckwenn 1984: Bd. IV, S. 74.
  3. Dieter Walz: Sachsenland war abgebrannt. 2. Auflage, Sachsenbuch, Leipzig 1999, S. 4, ISBN 3-89664-002-X
  4. Wolfgang Gülich: Die Sächsische Armee zur Zeit des Deutschen Bundes 1815 -1867. 1. Auflage. Sax-Verlag, Beucha Markkleeberg 2011, ISBN 978-3-86729-052-4, S. 13.
  5. von Bucher: Dienstunterricht des Königlich Sächsischen Infanteristen, Dresden 1915, S. 105

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