- Johannes Straub
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Johannes Anton Straub (* 18. Oktober 1912 in Ulm; † 29. Januar 1996 in Bonn) war ein deutscher Althistoriker.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Johannes Straub, Sohn eines Postbeamten, studierte Geschichte und klassische Philologie an der Eberhard-Karls-Universität Tübingen und der Friedrich-Wilhelms-Universität Berlin. 1938, ein Jahr nach seinem Eintritt in die NSDAP, wurde er in Berlin mit der Arbeit Herrscherideal in der Spätantike promoviert. Während des Krieges habilitierte er sich 1942 mit der Schrift Aktuelle Geschichtsbetrachtungen. Untersuchungen über Zeit und Tendenz der Scriptores Historiae Augustae an der Friedrich-Wilhelms-Universität Berlin und wurde 1944 außerordentlicher Professor, 1948 ordentlicher Professor an der Universität Erlangen. 1953 wechselte er als Ordinarius an die Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität in Bonn, verbunden mit der Leitung des Seminars für Alte Geschichte. 1982 wurde er emeritiert. Sein Nachfolger war der Althistoriker Klaus Rosen.
1971 bis 1981 war er Mitglied der Zentraldirektion des Deutschen Archäologischen Instituts in Berlin. Straub schrieb u.a. „Heidnische Geschichtsapologetik in der christlichen Spätantike“ und „Regeneratio Imperii“. Als Kenner der frühen und mittleren römischen Kaiserzeit engagierte sich wesentlich in der Erarbeitung der Acta conciliorum oecumenicorum; er gab 1971 den zweiten Teilband der ökumenischen Konzilien heraus. Straub beschäftigte sich intensiv mit der Historia Augusta und war an der Planung der diesbezüglichen Forschungscolloquien maßgeblich beteiligt.
In Tübingen war er Mitglied der katholischen Studentenverbindung A.V. Guestfalia Tübingen im CV.
Schriften (Auswahl)
- Vom Herrscherideal in der Spätantike, Kohlhammer, Stuttgart 1939 (Unver. Nachdr. 1964)
- Studien zur Historia Augusta, Artemis-Verlag, Zürich 1952
- Heidnische Geschichtsapologetik in der christlichen Spätantike - Untersuchungen über Zeit und Tendenz der Historia Augusta, Habelt, Bonn 1963
- Regeneratio imperii - Aufsätze über Roms Kaisertum und Reich im Spiegel der heidnischen und christlichen Publizistik, 2 Bde., Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1972-1986
Literatur
- Adolf Lippold, Nikolas Himmelmann, Rudolf Schieffer et al.: Bonner Festgabe Johannes Straub zum 65. Geburtstag, Beihefte der Bonner Jahrbücher Bd. 39, Bonn 1977, ISBN 3-7927-0251-7
- Gerhard Wirth (Hrsg.): Romanitas - Christianitas: Untersuchung zur Geschichte und Literatur der römischen Kaiserzeit ; Johannes Straub zum 70. Geburtstag, de Gruyter, Berlin-New York 1982, ISBN 3-11-008551-8
- Studien zur Geschichte der römischen Spätantike : Festgabe für Professor Johannes Straub, Pelasgos, Athen 1989, ISBN 960-7137-01-9
- Frank Kolb: Nachruf auf Johannes Straub, in: In Memoriam Johannes Straub. Rede gehalten am 21. Juni 1996 anläßlich der Gedenkfeier der Philosophischen Fakultät der Rheinischen Friedrichs-Wilhelm-Universität Bonn von Helmut Roth, Klaus Rosen, Frank Kolb, François Paschoud, Karl-Heinz Schwarte, Bouvier (Alma Mater 81), Bonn 1997, 17–27
- Alfred Wendehorst: Geschichte der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg 1743–1993, München 1993. S. 227.
Weblinks
Inhaber der Professuren für Alte Geschichte an der Universität ErlangenLehrstuhl: Robert von Pöhlmann (1884–1901) | Walther Judeich (1901–1907) | Adolf Schulten (1907–1935) | Wilhelm Enßlin (1936–1943) | Johannes Straub (1948–1953) | Helmut Berve (1954–1962) | Friedrich Vittinghoff (1962–1966) | Robert Werner (1968–1989) | Andreas Mehl (1989–1992) | Ralf Urban (1995–2009) | Hans-Ulrich Wiemer (seit 2010)
Professur: Gerhard Wirth (1969–1978) | Hans Klees (1978–1993) | Peter Högemann (1993–2006) | Andreas Luther (2006–2008) | Boris Dreyer (seit 2010)
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