- Hans-Ulrich Wiemer
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Hans-Ulrich Wiemer (* 31. Juli 1961 in Frankfurt am Main) ist ein deutscher Althistoriker.
Hans-Ulrich Wiemer studierte von 1981 bis 1988 Latein, Griechisch und Erziehungswissenschaften sowie von 1984 und 1990 Geschichte an der Universität Marburg. 1988 erfolgte das Erste Staatsexamen in den Fächern Latein, Griechisch und Erziehungswissenschaften und 1990 die Erweiterungsprüfung für Geschichte. Von 1991 bis 1993 arbeitete er gefördert durch die Studienstiftung des deutschen Volkes an seiner Promotion. 1992/1993 verbrachte er ein Studienjahr am Queen’s College in Oxford. Die Promotion erfolgte im Februar 1994, Thema der Dissertation war Libanios und Julian. Studien zum Verhältnis von Rhetorik und Politik im vierten Jahrhundert n. Chr.
Von 1994 bis 2000 war Wiemer zunächst Wissenschaftlicher Mitarbeiter und anschließend Assistent bei Malcolm Errington am Seminar für Alte Geschichte in Marburg. Die Habilitation erfolgte im Juli 2000. Die Arbeit wurde in zwei Teilen, Rhodische Traditionen in der hellenistischen Historiographie und Krieg, Handel und Piraterie. Untersuchungen zur Geschichte des hellenistischen Rhodos gedruckt. 2001 wurde er zum Hochschuldozent ernannt und blieb in dieser Funktion bis 2004 in Marburg. 2004 bis 2006 arbeitete er als Forschungsassistent im Kleinasienprojekt des Lehrstuhls von Christian Marek an der Universität Zürich. 2006 erfolgte die Berufung auf eine W2-Professur für Alte Geschichte an der Universität Gießen. Das akademische Jahr 2008/09 verbrachte Wiemer als Gerda-Henkel-Fellow an der Brown University in Providence. Seit 2010 ist er Inhaber des Lehrstuhls für Alte Geschichte an der Universität Erlangen und korrespondierendes Mitglied des Deutschen Archäologischen Instituts.
Wiemer arbeitet vor allem im Bereich des Hellenismus und der Spätantike und leitet zur Zeit Forschungsprojekte über das hellenistische Priene und über „Gotische Kriegergruppen im spätrömischen Reich“. In seiner Forschung thematisiert er Fragen der politischen Geschichte ebenso wie solche der Sozial- und Kulturgeschichte. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der antiken und modernen Historiographie.
Schriften
- Libanios und Julian. Studien zum Verhältnis von Rhetorik und Politik im vierten Jahrhundert n. Chr., Beck, München 1995 (Vestigia, Bd. 46) ISBN 3-406-39335-7
- Rhodische Traditionen in der hellenistischen Historiographie, Clauss, Frankfurt/Main 2001 (Frankfurter althistorische Beiträge, Bd. 7) ISBN 3-934040-04-7
- Krieg, Handel und Piraterie. Untersuchungen zur Geschichte des hellenistischen Rhodos, Akademie, Berlin 2002 (Klio. Beihefte, N.F., Bd. 6) ISBN 3-05-003751-2. Vgl. hierzu die Rezensionen von Klaus Scherberich, (Sehepunkte, 4, 2004, Nr. 4) und Bruno Bleckmann, (GFA, 7/04).
- Alexander der Große, Beck, München 2005 (C. H. Beck Studium) ISBN 3-406-52887-2. Vgl. hierzu die Rezension von A. Heller, (Sehepunkte, 5, 2005, Nr. 10).
- Staatlichkeit und politisches Handeln in der römischen Kaiserzeit (Hrsg.), de Gruyter, Berlin und New York 2006 (Millennium-Studien, Bd. 10) ISBN 3-11-019101-6
- mit Hans Beck: Feiern und Erinnern. Geschichtsbilder im Spiegel antiker Feste (Studien zur Alten Geschichte 11), Verlag Antike, Berlin 2009. ISBN 978-3-938032-34-3
Weblinks
- Literatur von und über Hans-Ulrich Wiemer im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Homepage von Hans-Ulrich Wiemer an der Universität Erlangen
Inhaber des Lehrstuhls für Alte Geschichte an der Universität GießenMax L. Strack (1904–1912) | Richard Laqueur (1912–1930) | Fritz Taeger (1930–1935) | Kurt Stade (1937–1941) | Franz Hampl (1941–1945) | Wilhelm Hoffmann (1962–1968) | Hans Georg Gundel (1968–1978) | Helga Gesche (1978–2007) | Hans-Ulrich Wiemer (2007–2010)
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