- Johannes Weberling
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Johannes Weberling (* 19. Juni 1958 in Biberach an der Riß[1]) ist deutscher Jurist, Historiker und Hochschullehrer in den Bereichen Medienrecht, Arbeitsrecht und Stasiunterlagen.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Johannes Weberling, Sohn des Botanikers Focko Weberling, studierte im Doppelstudium Jura und Geschichte an den Universitäten Gießen, Freiburg und Bonn. Er ist Mitglied der Burschenschaft Frankonia Gießen 1979[2] und war von 1981 bis 1983 Bundesvorsitzender des Ring Christlich-Demokratischer Studenten (RCDS). Das erste juristische Staatsexamen legte er 1986 ab, 1989 erfolgte die Promotion zum Dr. phil. und das zweite juristische Staatsexamen. 1989 bis 1992 war Weberling Assistent der Geschäftsführung der GSF Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit, Neuherberg bei München. Von 1992 bis 1996 war er Leiter Personal und Recht der Berliner Zeitung und des Berliner Kurier.
Johannes Weberling ist seit 1990 Rechtsanwalt in Berlin mit den Schwerpunkten Medien- und Arbeitsrecht sowie Stasi-Unterlagen[3]. Im Rahmen der sogenannten Cicero-Affäre vertrat Johannes Weberling erfolgreich Johannes von Dohnanyi.[4] Meist vertritt er die Seite von Tageszeitungen.[5] In dieser Eigenschaft übt er wesentlichen Einfluss auf die Rechtsprechung der Pressekammer des Landgerichts Hamburg aus[6] und bezog Stellung zum Privatleben von Günther Jauch, das dieser früher vehement verteidigt hatte.[7]
Johannes Weberling ist Initiator des 2001 gegründeten Studien- und Forschungsschwerpunkts Medienrecht an der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) und seit 2005 Honorarprofessor für Medienrecht an der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder). Er ist seit 1995 stellvertretender Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft der Verlagsjustitiare, seit 1998 Mitglied der Schriftleitung der AfP - Zeitschrift für Medien- und Kommunikationsrecht und seit 2000 nebenamtliches Mitglied des Landesjustizprüfungsamtes Berlin-Brandenburg.
Seit 2008 leitet er die Kommission, welche die Stasi-Verstrickung von Redakteuren der Berliner Zeitung und des Berliner Kuriers untersucht.[8][9]
Publikationen
- Johannes Weberling, Andreas Wittkowsky: Medienvielfalt in Ost-, Südosteuropa – Stand, Notwendigkeit und Perspektiven: 25.–26. November 2009, Europa-Universität Viadrina, Frankfurt (Oder) / 8. Frankfurter Medienrechtstage 2009. Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2010, ISBN 978-3-8305-1785-6 (Osteuropa-Recht. Beilage zu Heft 1/2010).
- Verantwortliche beim Namen nennen – Täter haben ein Gesicht: Symposium der Arbeitsgruppe "Aufarbeitung und Recht" im Studien- und Forschungsschwerpunkt Medienrecht der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) in Zusammenarbeit mit dem Forschungsverbund SED-Staat der Freien Universität Berlin. Nomos, Baden-Baden 2009, ISBN 978-3-8329-4844-3.
- Johannes Weberling, Andreas Wittkowsky: 7. Frankfurter Medienrechtstage 2008: Die Stellung des Journalisten in Deutschland und in Ost-/Südosteuropa. Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2009, ISBN 978-3-8305-1692-7 (Osteuropa-Recht. Beilage zu Heft 2/2009).
- Johannes Weberling, Katrin Raabe, Jacek Wojtas: Das Pressegesetz der Republik Polen: deutsch/Polnisch. Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2008, ISBN 978-3-8305-1492-3 (Osteuropa-Recht. Beilage zu Heft 6/2007).
- Johannes Weberling, Giselher Spitzer: Virtuelle Rekonstruktion „vorvernichteter“ Stasi-Unterlagen – Technische Machbarkeit und Finanzierbarkeit: Folgerungen für Wissenschaft, Kriminaltechnik und Publizistik. Berlin 2006, ISBN 978-3-934085-23-7 (Schriftenreihe des Berliner Landesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR. Band 21, PDF).
- Stasiunterlagengesetz: Kommentar. Heymann, Köln 1993, ISBN 3-452-22515-1.
- Für Freiheit und Menschenrechte: Der Ring Christlich Demokratischer Studenten 1945–1986. Düsseldorf 1990, ISBN 3-7919-0333-0.
Weblinks
- Literatur von und über Johannes Weberling im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Johannes Weberling in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Presserecht.de - ein Projekt der Rechtsanwaltskanzlei Dr. Johannes Weberling
- "Täternamen werden wir nennen". Johannes Weberling, Leiter einer Forschungsgruppe zum Einfluss der Stasi auf die Berliner Zeitung, über Zweck und Ziel der Studie
- Studien- und Forschungsschwerpunkt Medienrecht an der Viadrina
Einzelnachweise
- ↑ Verband der Historiker Deutschlands; Verband Österreicherischer Historiker und Geschichtsvereine; Allgemeine Geschichtforschende Gesellschaft der Schweiz: Vademekum der Geschichtswissenschaften. F. Steiner: 2000, ISBN 3515076727, ISBN 9783515076722, S. 610.
- ↑ http://www.frankfurter-verbindungen.de/korporierte/index.html?p=81 frankfurter-verbindungen.de
- ↑ http://www.havemann-gesellschaft.de/fileadmin/Redaktion/Aktuelles_und_Diskussion/Weberling_Stellungn.251006.pdf
- ↑ jto/ddp: Gericht erklärt Telefonüberprüfung für rechtswidrig. In: Der Spiegel. 2. März 2006, archiviert vom Original am 6. Oktober 2010, abgerufen am 6. Oktober 2010.
- ↑ http://web.archive.org/web/20071112133219/http://www.juve.de/cgi-bin/juve/dhb_eintrag.cgi?id=3094&year=2005&kapitel=Presse+und+Verlage
- ↑ Rolf Schälike: Pressekammer des Landgerichts Hamburg: Anwälte (Rechtsanwälte) und Kanzleien. In: Buskeismus. Archiviert vom Original am 6. Oktober 2010, abgerufen am 6. Oktober 2010.
- ↑ http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/zapp/film_fernsehen_radio/jauch125.html
- ↑ Roß und Reiter. Die Berliner Zeitung lässt Stasi-Verstrickung von unabhängiger Kommission untersuchen
- ↑ http://www.sueddeutsche.de/kultur/stasi-verwicklungen-bei-der-berliner-zeitung-niemand-wird-vergessen-1.609268
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