- John Wolf Brennan
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John Wolf Brennan (* 13. Februar 1954 in Dublin) ist ein irisch-schweizerischer Jazzmusiker (Klavier, Orgel, Melodica) und Komponist.
Inhaltsverzeichnis
Leben und Wirken
Brennan, der einer Musikerfamilie entstammt, wuchs in der Schweiz auf und studierte von 1975 bis 1979 Germanistik, Musikwissenschaften und Film an der Universität Freiburg. Anschließend studierte bis 1984 Klavier bei Eva Serman am Luzerner Konservatorium sowie Musikpädagogik an der dortigen Akademie für Schul- und Kirchenmusik. Ergänzend besuchte er die Swiss Jazz School und Workshops bei Karl Berger am Creative Music Studio in Woodstock und bei James Wilson an der Royal Irish Academy of Music in Dublin. Außerdem nahm er an Kompositions-Meisterkursen bei Klaus Huber, Edison Denissow, Hanspeter Kyburz, Ennio Morricone und Heinz Holliger teil.
Seit 1980 ist er als Klavierlehrer und seit 1989 als Professor in Immensee tätig. Heute ist er als Klavierlehrer in Küssnacht tätig und unterrichtet talentierte Schülerinnen und Schüler. Internationale Aufmerksamkeit erzielte er als Duopartner von Urs Leimgruber, mit dem er mehrere Alben einspielte (das Duo wurde schließlich um Norma Winstone erweitert). Daneben arbeitete er mit Julie Tippetts, Lindsay Cooper, Corin Curschellas, Christy Doran, Gabriele Hasler oder Hans Kennel. Seit 1988 tritt Brennan zunehmend in Solokonzerten auf (mit bisher sieben Soloprogrammen). Einen weiteren Schwerpunkt bildet seine Arbeit mit der Gruppe „Pago Libre“, zu der Arkady Shilkloper (vormals Lars Lindvall), Tscho Theissing (vormals Steve Goodman) und Achim Tang (vormals Georg Breinschmid und Daniele Patumi) gehören. Mit dem „Pago Libre Sextett“, zu dem auch die Sängerin Agnes Heginger gehört, trat er 2009 am Jazz Festival Willisau auf. Er arbeitet auch in den Ensembles "Melos Montis" mit Franziska Wigger und Hanspeter Wigger, “MOMENTUM“ mit Gene Coleman, Thomas K.J.Mejer und Marc Unternährer, “Triangulation“ mit Christy Doran, Patrice Héral und Bruno Amstad, “Broken Dreams“ mit Alexandra Prusa und Peter Gossweiler, „Shooting Stars & Traffic Lights“ mit Alex Cline, "Sculpted Sound“ mit Magda Vogel, mit dem Klarinettisten Dani Häusler und dem Flötisten Robert Dick.
Neben zahlreichen Kompositionen für verschiedene Ensembles schreibt Brennan auch Theater-, Vokal- und Kammermusik, unter anderem für Trio Animae, Yang Jing, Nadja Räss, James Galway, Marcel Worms und Evelyn Glennie; auch verfasste er die Opern “Güdelmäntig“ (UA 2004 Aarau) nach Thomas Hürlimann und “Night.Shift“ (UA 2007 St.Gallen, u.a. mit Noëmi Nadelmann nach „The Age of Anxiety“ von W. H. Auden. Er ist Mitglied der Komponistengruppe Groupe Lacroix.
Privates
Brennan ist mit den Sängerinnen Enya und Moya Brennan verwandt. Er lebt mit Béatrice Wolf und ihren drei Töchtern Moreen, Enya und Jayne in Weggis am Vierwaldstättersee.
Auszeichnungen
Brennan wurde für zwölf CDs in Folge (1997–2002) mit „Sélections“ (Swiss Grammys) von Schweizer Radios International ausgezeichnet. Für sein „innovatives Schaffen als Komponist“ erhielt er den „Prix de la Fondation SUISA 2002“ und den Anerkennungspreis der UBS Kulturstiftung 2008. Sein Hörbuch "platzDADA!" mit dem Pago Libre Sextett wurde 2009 mit dem Preis der deutschen Schallplattenkritik ausgezeichnet.
Diskographie (Auswahl)
- Beauty of Fractals solopiano (Creative Works Records, 1989)
- Willisau live and more (Creative Works Records, 1993) mit dem Creative Works Orchestra
- pago libre (Bellaphon Records, 1996) mit Pago Libre mit Arkady Shilkloper, Tscho Theissing, Daniele Patumi
- HeXtet: Through the Ear of a Raindrop (Leo Records, 1998) mit Julie Driscoll, Evan Parker, Paul Rutherford, Chris Cutler und Peter Whyman
- The Well-Prepared Clavier solopiano (Creative Works Records, 1998) mit Marianne Schroeder
- Pipelines (Leo Records, 2000) mit Hans Kennel
- Glockenspiel (Altrisuoni-Records, 2003)
- Groupe Lacroix: 8 Pieces on Paul Klee, Ensemble Sortisatio (2003)
- Pictures in a Gallery solopiano (2006)
- platzDADA! (Merian, 2008) mit Pago Libre Sextett mit Agnes Heginger, Arkady Shilkloper, Tscho Theissing, Georg Breinschmid und Patrice Héral
- Fake Folk (Zappel Music, 2009) mit Pago Libre mit Arkady Shilkloper, Tscho Theissing und Georg Breinschmid
- The Speed of Dark (Leo Records, 2009) solopiano
- Whirligigs (Leo Records, 2010) mit Triangulation mit Christy Doran, Bruno Amstad und Patrice Héral
Bücher
- Sonic Roots/Wurzelklänge. Bd. 1. 24 kurze Stücke für Klavier. Pan-Verlag 2010
Lexigraphische Einträge
- Simon Adams: Oxford Music/Grove Music online, London 2002
- Richard Cook & Brian Morton: Penguin Guide to Jazz, London 2006 (8. Auflage)
- Martin Kunzler: Jazz-Lexikon Bd. 1. Reinbek 2002, ISBN 3-499-16512-0
- Fondation SUISA/Claude Delley (Hrsg.): Schweizer Komponisten unserer Zeit, Winterthur 1993 (Amadeus)
Weblinks
- Werke von und über John Wolf Brennan im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- John Wolf Brennan bei Discogs (englisch)
- Webpräsenz mit Werkverzeichnis und Diskographie (englisch)
- Homepage von Pago Libre
- John Wolf Brennan beim Contemporary Music Centre, Ireland (englisch)
- Biographie, Werkliste und Diskographie von John Wolf Brennan bei Musinfo
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