Hans Kennel

Hans Kennel

Hans Kennel (* 30. April 1939 in Schwyz) ist ein Schweizer Jazzmusiker (Trompete, Flügelhorn, Alphorn).

Leben und Wirken

Kennel lernte in einer Jugendmusikgruppe Trompete und studierte anschliessend an den Konservatorien in Freiburg im Üechtland und Zürich. Bereits in dieser Zeit trat er mit der Band von Bruno Spoerri, aber auch mit Oscar Pettiford auf. Anfang der 1960er galt er als der führende Hardbop-Trompeter der Schweiz und arbeitete europaweit; zwischen 1962 und 1969 trat er mit Kenny Clarke, Mal Waldron, Albert Mangelsdorff, Waldi Heidepriem, Abdullah Ibrahim, George Gruntz, Remo Rau, Irène Schweizer, Alex Bally und Pierre Favre auf. Dann gründete er mit Spoerri die „Jazz Rock Experience“. Nach einer Unterbrechung spielte er Mitte der 1970er Jahre mit Paul Haag, Klaus Koenig und Peter Schmidlin in der Fusionjazz-Gruppe „MAGOG“, mit der er auf internationalen Festivals auftrat. Ab 1977 leitete er die Gruppe „Jazz Community“; 1982 gründete er mit Jürg Solothurnmann die „Alpine Jazz Herd“. Anschliessend arbeitete er mit Urs Blöchlinger und Carla Bley, bevor er die Ethno-Jazz-Band „Habarigani“ gründete, mit der er zwischen 1987 und 1996 (auch in den USA) auftrat und mehrere Platten einspielte. Daneben spielte er seit 1990 in seinem Alphornquartett „Mytha“, das auch mit der Sängerin Betty Legler auftritt. Seit 1992 arbeitete er in verschiedenen Projekten mit Steve Lacy. Sein Septett „Alpine Experience“, das an das Konzept der „Alpine Jazz Herd“ anknüpfte, gastierte 1999 auf dem Jazz Festival Montreux. Kennel trat auch mit Glenn Ferris, Art Lande, John Tchicai, Mathias Rüegg, Hans Koch, John Wolf Brennan oder Wolfgang Muthspiel auf.

Daneben schreibt Kennel auch Filmmusik (etwa für Dokumentarfilme von Erich Langjahr) und Chormusik. 1998 wurde er für seine „pionierhafte und engagierte Auseinandersetzung mit Elementen alpiner Musik in den Grenzbereichen von Volksmusik, Jazz und Klassik“ mit dem Innerschweizer Kulturpreis geehrt.

Lexigraphischer Eintrag

  • Bruno Spoerri (Hrsg.): Biografisches Lexikon des Schweizer Jazz. CD-Beilage zu: Bruno Spoerri (Hrsg.): Jazz in der Schweiz. Geschichte und Geschichten. Chronos-Verlag, Zürich 2005, ISBN 3-0340-0739-6.
  • Martin Kunzler, Jazz-Lexikon Bd. 1. Rowohlt, Reinbek 2002, ISBN 3-499-16512-0

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Kennel — oder von Kennel ist der Familienname folgender Personen: Beat Kennel (* 1945), Schweizer Illustrator und Jazzmusiker Charles Kennel (*1939), US amerikanischer Physiker Gunter Kennel (* 1961), deutscher Kirchenmusiker Hans Kennel (* 1939),… …   Deutsch Wikipedia

  • Kennel Club — (dt. wörtlich Zwinger Verein, Abkürzung KC) ist eine Bezeichnung für Dachverbände der Hundezucht im englischsprachigen Raum. Ohne weitere Benennung ist mit Kennel Club meist der britische KC gemeint.[1] Inhaltsverzeichnis 1 Verwendung der… …   Deutsch Wikipedia

  • Hans-Ulrich Rudel — durant la Seconde Guerre Mondiale. Naissance 2 juillet 1916 Konradswaldau …   Wikipédia en Français

  • Hans-Valentin Hube — Tombe de Hans Valentin Hube au Cimetière des Invalides de Berlin Surnom Der Mensch …   Wikipédia en Français

  • Hans-Joachim Kahler — Naissance 28 mars 1908 Morhange (Moselle) Décès 14 janvier 2000 Hamburg Origine …   Wikipédia en Français

  • Hans Gollnick — Naissance 22 mai 1892 Gut Gursen Décès 15 février 1970 (à 77 ans) Schönau am Königssee Origine Allemand Allégeance …   Wikipédia en Français

  • Hans Mikosch — Naissance 7 janvier 1898 Kattowitz Décès 18 janvier 1993 (à 95 ans) Reichshof Origine Allemand Allégeance …   Wikipédia en Français

  • Hans-Jörg Frey — (* 1952 in Baden) ist ein Schweizer Schauspieler. Inhaltsverzeichnis 1 Werdegang 1.1 Bühnenauftritte (Auswahl) 1.2 Fernsehen (Auswahl) …   Deutsch Wikipedia

  • Hans-Joachim Marseille — Pour les articles homonymes, voir Marseille (homonymie). Hans Joachim Marseille …   Wikipédia en Français

  • Hans Dorr — Pour les articles homonymes, voir Dorr. Hans Dorr Naissance 7 avril 1912 Sontheim Bade Wurtemberg Décès 17 avril 1945 (à 85 ans) Judenburg Autriche Origine …   Wikipédia en Français

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”