- Jokehnen (Fernsehserie)
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Seriendaten Deutscher Titel Jokehnen Produktionsland Deutschland Originalsprache Deutsch Produktionsjahr 1986 Länge Eine Episode ca. 90 Minuten Episoden 3 Genre Drama Musik Hans Posegga Deutschsprachige
Erstausstrahlung21.6.1987 auf ZDF Besetzung - Armin Mueller-Stahl: Karl Steputat
- Ursela Monn: Martha Steputat
- Christian Müller-Stahl, Gregor Reisch, Jona Mues: Hermann Steputat
- Günter Lüdke: Heinrich
- Wanja Mues, Robin Hummer: Peter Aschmoneit
- Beate Finckh: Ilse Aschmoneit
- Else Quecke: Oma Aschmoneit
- Stephan Schwartz: Fritz Behrend
- Magdalena Ritter: Else Behrend
- Henryk Nolewajka: Alex
- Franz-Josef Steffens: Major
- Monica Bleibtreu: Majorin
- Benjamin Völz: Joachim
- Silke Dornow: Christine
- Herbert Steinmetz: Karlchen
- Dietmar Mues: Blonski
- Roland Momme-Jantz: Melker August
- Nina Hoger: Anna
- Michael Grimm: Onkel Franz
- Irmgard Riessen: Tante Hedwig
- Manfred Günther: Chausseewärter Schubgilla
- Ulrike Bliefert: Margarete Schubgilla
- Brigitte Janner: Wittkuhnsche
- Ruth Hoffmann: Mutter Markowski
- Wolfgang Bathke: Lehrer Klose
- Wolfgang Kaven: Ortsgruppenleiter Krause
- Martin Rosenstiel: Samuel Mathern
- Anke Sevenich: Erika Wenk
- Jörg Pleva: Stabsgefreiter Jäger
- Wolf-Dietrich Berg: Stabsarzt
- Ferdinand Dux: Veterinär
- Karin Rasenack: Ulla Petersen
- Isabelle Hein: Bärbel Petersen
- Falck Schweikhardt: Aljoscha
- Krischa Brenzis: Rotarmistin
- Hans Daniel: Erzähler
Jokehnen – Oder wie lange fährt man von Ostpreußen nach Deutschland? – ist eine dreiteilige deutsche Fernsehserie. Die Serie wurde vom ZDF produziert und entstand, nach dem gleichnamigen Roman von Arno Surminski. Regie führte Michael Lähn, das Drehbuch schrieb Claus Hubalek.
Inhaltsverzeichnis
Handlung
Erzählt wird die Geschichte von Hermann Steputat, der am 2. August 1934 in Jokehnen, einem fiktiven ostpreußischen Dorf zur Welt kommt - ausgerechnet an jenem Tag, an dem Reichspräsident Paul von Hindenburg verstirbt und Adolf Hitler endgültig zum uneingeschränkten Diktator in Deutschland aufsteigt.
Hermanns Vater, Karl Steputat, führt ein kleines Geschäft. Er ist Schneider vom Beruf und gleichzeitig Bürgermeister von Jokehnen. Ein angesehener Mann im Dorf, der in die NSDAP eintritt und der neuen Regierung die Treue hält. Seine ersten Kindheitsjahre verbringt Hermann unbeschwert, er kommt in die Jokehner Dorfschule, wird, wie alle Jungen in seinem Alter, in die Hitler-Jugend geschickt und findet in Peter Aschmoneit einen guten Freund. Probleme gibt es zu Anfang keine, auch nicht als der 2. Weltkrieg ausbricht; die Wehrmacht eilt von Sieg zu Sieg und Karl Steputat kann wegen einer Verwundung aus dem 1. Weltkrieg nicht eingezogen werden, sondern zählt fortan zur „letzten Reserve“, die vorläufig nicht benötigt wird. Doch allmählich machen sich Krieg und Rassenpolitik der Nazis in Jokehnen bemerkbar. Samuel Mathern, ein jüdischer Tuchhändler, der oft im Hause Steputat einkehrt, wird eines Tages aus Deutschland ausgewiesen, sein Besitz soll zudem beschlagnahmt, „arisiert“ werden. Verzweifelt bittet er Karl Steputat um Hilfe, der daraufhin versucht, mit einem Brief Einfluss auf die Behörden zu nehmen. Jedoch ohne Erfolg, Mathern verschwindet kurze Zeit später und wird ins KZ eingeliefert. Nach Jokehnen kommen zunehmend Kriegsgefangene aus den besetzten Ländern Polen und der Sowjetunion, außerdem Familien aus Großstädten wie z.B. Hamburg, die in Ostpreußen Schutz vor den immer stärker werdenden Luftangriffen der Alliierten suchen. Der Russland-Feldzug ist in vollem Gange und es gibt die ersten gefallenen Dorfbewohner, so zum Beispiel der Vater von Peter Aschmoneit. 1944 taucht die Gestapo in Jokehnen auf und verhaftet den Sohn des Majors, einem wohlhabenden Gutsbesitzer. Er hatte zu dem Kreis von Wehrmachtsoffizieren gezählt, die Hitler stürzen wollten und das Attentat gegen den "Führer" planten. Ende 1944 steht dann die Rote Armee vor Ostpreußen. Im eiskalten Winter 1945 schließlich bricht sie am Masurischen Kanal durch und marschiert auch in Jokehnen ein. Das ganze Dorf versucht in letzter Minute zu flüchten, doch der Treck wird von den heranrückenden Sowjets gestoppt. Die männlichen Dorfbewohner sollen nach Sibirien verfrachtet werden, alle anderen dürfen ins zerstörte Jokehnen vorerst zurückkehren. Kurze Zeit später kommt auch Karl Steputat nach Jokehnen zurück, wird aber anschließend von der sowjetischen Militärkommandantur festgenommen, genau wie wenig später seine Frau, die ebenfalls in die Sowjetunion verschleppt wird. Für Hermann bricht eine Welt zusammen. Der Krieg ist inzwischen vorbei, die Sowjets ziehen aus Jokehnen ab und übergeben es an eine polnische Verwaltung, die umgehend die sofortige Räumung des Dorfes anordnet. Alle Deutschen müssen Jokehnen binnen zwei Stunden verlassen und sich auf eine lange Zugreise in Güterwaggons nach Westen, nach Deutschland machen. Auf dieser Reise stirbt Hermanns Freund Peter an Typhus.
Alleine, ohne Eltern oder Freunde, muss er seinen Weg fortsetzen, doch da nimmt ihn die Schubgillasche zu sich.Im Abspann berichtet der Erzähler, welches Schicksal die Bewohner von Jokehnen ereilt hat, darunter Verschleppung, Vergewaltigung und häufig ein gewaltsamer Tod.
Sonstiges
Die Dreharbeiten für die Außenaufnahmen fanden überwiegend in der Gemeinde Witzeeze im Kreis Herzogtum Lauenburg (Schleswig-Holstein) statt. Noch während dem Dreh 1986 verstarb der Schauspieler Herbert Steinmetz im Alter von 78 Jahren an Herzversagen.
Literatur
- Arno Surminski: Jokehnen, Oder wie lange fährt man von Ostpreußen nach Deutschland? ISBN 978-3-548-25522-4.
DVD
- Jokehnen, Oder wie lange fährt man von Ostpreußen nach Deutschland?
Weblinks
- Jokehnen in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Jokehnen auf fernsehserien.de
Kategorie:- Fernsehserie (Deutschland)
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