Jon Cryer

Jon Cryer
Jon Cryer (September 2011)

Jonathan Niven „Jon“ Cryer (* 16. April 1965 in New York City, New York) ist ein US-amerikanischer Schauspieler, Drehbuchautor und Komiker.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Wirken

Frühe Jahre

Jonathan Cryer kam 1965 als Sohn der Broadway-Schauspieler und -Sänger Donald David Cryer und Gretchen Cryer zur Welt. Im Alter von 12 Jahren entschied er sich, selbst eine Karriere als Schauspieler zu verfolgen. Bereits in seiner Schulzeit besuchte Cryer während den Ferien Schauspielkurse am Theatercamp Stagedoor Manor. 1983 machte er seinen Highschoolabschluss an der Bronx High School of Science, im folgenden Jahr begann er ein Studium an der Royal Academy of Dramatic Art in London.[1]

Jon Cryer bei der Premiere von Fluch der Karibik am 28. Juni 2003

Karriere

Im Jahre 1984 spielte Jon Cryer seine erste Rolle als Protagonist in Jerry Schatzbergs Spielfilm Eine starke Nummer an der Seite von Demi Moore. In den folgenden Jahren hatte er hauptsächlich Auftritte in Komödien und Brat Pack-Filmen wie etwa als „Duckie“ Dale in Pretty in Pink (1986) durch den er seinen Bekanntheitsgrad weiter steigern konnte. Außerdem war Cryer 1987 als Hauptdarsteller in Dudes – Halt mich fest, die Wüste bebt! und in Superman IV – Die Welt am Abgrund als Gegenspieler von Christopher Reeve zu sehen. Der Slapstick-Fliegerfilm Hot Shots! – Die Mutter aller Filme von 1991 brachte ihn erstmals mit Charlie Sheen und Ryan Stiles zusammen ins Kino.

In den 1990er Jahren spielte Cryer Hauptrollen in diversen Sitcoms wie The Famous Teddy Z, Getting Personal oder The Trouble with Normal, die jedoch alle wegen ihres geringen Erfolg relativ früh eingestellt wurden. Außerdem trat er in London im Theater auf. Eine Bewerbung für eine später von Matthew Perry übernommene Hauptrolle in der erfolgreichen Fernsehserie Friends scheiterte, da das per Post verschickte Castingvideo zu spät am Zielort eintraf.[2] Für die Filme Die Sache mit den Frauen (1986) und Went to Coney Island on a Mission from God.... Be back at five (1998) fungierte er jeweils als Hauptdarsteller und Drehbuchschreiber.[1]

Der Durchbruch als Fernsehdarsteller gelang Cryer ab 2003 mit der Sitcom Two and a Half Men, für die er erneut mit Charlie Sheen und Ryan Stiles aber auch mit Ashton Kutcher und Angus T. Jones vor der Kamera steht. Die Rolle des konservativen Tollpatsches Alan Jerome Harper brachte ihm in den Jahren 2006 bis 2008 drei Emmy-Nominierungen in Folge ein. Bei der Verleihung von 2009 konnte er dann den Emmy als bester Nebendarsteller in einer Comedy-Serie gewinnen. Mit einem Verdienst von 550.000 US-Dollar pro Folge ist Cryer zudem einer der bestbezahlten Comedy-Stars im US-Fernsehen.[3] Am 19. September 2011 erhielt er einen Stern auf dem Hollywood Walk of Fame in der Kategorie Fernsehen. Es handelt sich um die insgesamt 2449. Plakette.

Privatleben

Von 1999 bis 2004 war Jon Cryer mit der britischen Schauspielerin Sarah Trigger verheiratet. Aus der Ehe ging sein Sohn Charlie Austin (* 27. Juni 2000) hervor.[4] Im Juni 2007 heiratete Cryer schließlich die Journalistin und Fernsehmoderatorin Lisa Joyner; das Paar hat eine gemeinsame Adoptivtochter namens Daisy (* 11. August 2009).[4]

Verhältnis zu Charlie Sheen

Mit dem US-amerikanischen Schauspieler Charlie Sheen (bürgerlich Carlos Estévez) ist Jon Cryer seit den 1980er Jahren befreundet, als beide in Brat Pack-Kreisen verkehrten. Zu ersten gemeinsamen Filmszenen kam es jedoch erst im Jahr 1991 in der Kriegsparodie Hot Shots! – Die Mutter aller Filme. Von 2003 bis 2011 waren schließlich beide zusammen in der erfolgreichen CBS-Sitcom Two and a Half Men zu sehen, in welcher sie die ungleichen Brüder Charlie und Alan Harper verkörperten. Nachdem die achte Staffel der Serie im Februar 2011 wegen Drogenproblemen Sheens bereits unterbrochen und verkürzt wurde kam es zu öffentlichen Beleidigungen durch Charlie Sheen an den Produzenten Chuck Lorre.[5] Im Folgenden wurde Sheen von Warner Brothers aus der Sitcom gefeuert.[6] Am 9. März 2011 kritisierte er Cryer in den Medien und beschimpfte ihn als Verräter und „Troll“. Cryer habe sich nach der Entlassung nicht bei seinem Kollegen gemeldet.[7][8]

Jon Cryer reagierte auf die Beleidigung mit einem Auftritt in der Show des Komikers Conan O’Brien, wobei er sich humoristisch als Troll outete und eine entsprechende Lebensgeschichte erzählte.[9] Sheen wiederum entschuldigte sich kurz darauf bei Cryer: „Ich entschuldige mich jetzt bei Jon. Ich war schlecht drauf und hab es an jemand anderem ausgelassen.“[10]

Am 8. Juni 2011 bezeichnete Cryer seinen ehemaligen Serienbruder in der Late Show with David Letterman als „großartigen Freund“ und ließ zudem verlauten: „Wir wünschen uns wirklich nur das Beste für ihn […] Ich wünsche mir, dass er gesund wird, dass er sauber bleibt und dass er sich wieder mit seiner Familie vereint – das wäre wirklich das Beste. Ich liebe diesen Kerl.“[11]

Filmografie

Jon Cryer mit seiner Ehefrau Lisa Joyner (September 2011)
  • 1984: Eine starke Nummer (No Small Affair)
  • 1985: In der Mittagsglut (Noon Wine) - (Fernsehfilm)
  • 1985: Black Cats/ Cool und abgefahren (O.C. and Stiggs)
  • 1986: Pretty in Pink
  • 1986: Unglaubliche Geschichten (Steven Spielberg's Amazing Stories) (Fernsehserie)
  • 1987: Morgan räumt auf (Morgan Stewart’s Coming Home)
  • 1987: Superman IV – Die Welt am Abgrund (Superman IV: The Quest for Peace)
  • 1987: Dudes – Halt mich fest, die Wüste bebt! (Dudes)
  • 1987: Inkognito (Hiding Out)
  • 1988: Rap Master Ronnie: A Report Card
  • 1989: Todes-Show (Penn & Teller Get Killed)
  • 1989–90: Teddy Z (The Famous Teddy Z) (Fernsehserie)
  • 1991: Hot Shots! – Die Mutter aller Filme
  • 1993: Mein täglicher Mord (Heads) - (Fernsehfilm)
  • 1993: The Waiter
  • 1995–96: Partners (Fernsehserie)
  • 1996: Outer Limits – Die unbekannte Dimension (Fernsehserie)
  • 1996: Die Sache mit den Frauen (The Pompatus of Love)
  • 1997: Glam
  • 1997: It’s Good to Be King (Fernsehserie)
  • 1997: Plan B - Für besondere Fälle
  • 1997: Dharma & Greg (Fernsehserie)
  • 1998: Went to Coney Island on a Mission from God … Be Back by Five
  • 1998: Alles rein persönlich (Getting Personal) (Fernsehserie, 17 Episoden)
  • 1998: Der Guru (Holy Man)
  • 1998: Mr. Show with Bob and David (Fernsehserie)
  • 1998: Ein Trio zum Anbeissen (Two Guys, a Girl and a Pizza Place) (Fernsehserie)
  • 2000-2001: Der Club der nicht ganz Dichten (Fernsehserie)
  • 2000: Clayton (Kurzfilm)
  • 2000: Der Club der nicht ganz Dichten (Fernsehserie)
  • 2000: Family Guy (Fernsehserie, Stimme)
  • 2002: Die Welt und Andy Richter (Andy Richter Controls the Universe) (Fernsehserie)
  • 2002: Practice – Die Anwälte (Fernsehserie)
  • 2003: Hey Joel (Fernsehserie)
  • 2003: Becker (Fernsehserie)
  • seit 2003: Two and a Half Men (Fernsehserie)
  • 2003-2004: Stripperella (Fernsehserie, 3 Episoden)
  • 2004: The Metro Chase (Fernsehfilm)
  • 2005-2006: Danny Phantom (Fernsehserie, Stimme)
  • 2006-2009: American Dad (Fernsehserie, Stimme)
  • 2008: Unstable Fables: 3 Pigs & a Baby (nur Stimme)
  • 2008: Tortured
  • 2009: Weather Girl
  • 2009: Stay Cool
  • 2009: Das Geheimnis des Regenbogensteins (Shorts)
  • 2010: Hannah Montana (Fernsehserie, 2 Folgen)
  • 2010: Stichtag (Due Date)
  • 2011: L.A. Noire (Videospiel)
  • 2011: Company
  • 2011: Ass Backwards

Auszeichnungen

Emmy
  • 2006: Nominiert in der Kategorie „Bester Nebendarsteller in einer Comedyserie“ als „Alan Harper“ in Two and a Half Men
  • 2007: Nominiert in der Kategorie „Bester Nebendarsteller in einer Comedyserie“ als „Alan Harper“ in Two and a Half Men
  • 2008: Nominiert in der Kategorie „Bester Nebendarsteller in einer Comedyserie“ als „Alan Harper“ in Two and a Half Men
  • 2009: Sieger in der Kategorie „Bester Nebendarsteller in einer Comedyserie“ als „Alan Harper“ in Two and a Half Men
  • 2010: Nominiert in der Kategorie „Bester Nebendarsteller in einer Comedyserie“ als „Alan Harper“ in Two and a Half Men
  • 2011: Nominiert in der Kategorie „Bester Nebendarsteller in einer Comedyserie“ als „Alan Harper“ in Two and a Half Men
Austin Film Festival
  • 1998: Sieger in der Kategorie „Spezialpreis“ in Went to Coney Island on a Mission from God … Be Back by Five
WorldFest Flagstaff
  • 2000: Sieger in der Kategorie „Golden Award“ in Went to Coney Island on a Mission from God … Be Back by Five
TV Land Awards
  • 2009: Sieger in der Kategorie „Future Classic Award“ in Two and a Half Men (mit dem restlichem Cast)
Walk of Fame
  • 2011: Stern auf dem Walk of Fame

Sonstiges

  • Seine deutsche Synchronstimme leiht ihm Viktor Neumann.
  • Jon Cryer wird, da eine gewisse äußerliche Ähnlichkeit besteht, des Öfteren mit Matthew Broderick verwechselt. Dies wird in einer Two-and-a-Half-Men-Folge parodiert, in der er sich zweimal als Broderick ausgibt.[12][13]
  • Jon Cryer hat eine Nebenrolle in dem Videospiel L.A.Noire

Weblinks

Einzelnachweis

  1. a b Jon Cryer (Biografie im Starguide auf Prisma.de)
  2. Porträt Jon Cryer: Glückskeks und Unglücksrabe (Porträt bei Serienjunkies.ch)
  3. Who Are TV's Top Earners? aus TvGuide.com
  4. a b Jon Cryer Biography IMDb.com, abgerufen am 11. Oktober 2011. (englisch)
  5. Two and a half Men: Charlie Sheen beleidigt Chuck Lorre
  6. Charlie Sheen verklagt Warner Brothers
  7. Charlie Sheen - Jon Cryer ist ein Troll
  8. Charlie Sheen beleidigt seine Kollegen: Jon Cryer ein „Verräter“?
  9. Jon Cryer nach Charlie Sheen-Aussetzer: Ja ich bin ein Troll!
  10. Charlie Sheen entschuldigt sich bei Jon Cryer
  11. Jon Cryer wünscht "großartigem Freund" Charlie Sheen nur das Beste
  12. peoplewholooklikepeople.com: Matthew Broderick + Jon Cryer
  13. Folge 88 [4.16]: vor einer Disco (Spielzeit 10:30min.) + im Krankenhaus (Spielzeit 15:46min.)

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