Josef Hromádka

Josef Hromádka
Josef Hromádka am 14. April 1951 beim Besuch des Hauptvorstands der Christlich-Demokratischen Union Deutschlands (DDR)

Josef Lukl Hromádka (* 8. Juni 1889 in Hodslavice, Mähren; † 26. Dezember 1969) war ein führender evangelisch-lutherischer Theologe in der Tschechoslowakei.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Er wurde 1912 als evangelisch-lutherischer Pfarrer ordiniert und war nach dem Zusammenschluss von tschechischen Reformierten und Lutheranern Ende 1918 Mitglied der Evangelischen Kirche der Böhmischen Brüder, deren Theologie er prägend beeinflusste. Hromádka war seit den 1920er Jahren in der Ökumene engagiert, unterstützte in den 1930er Jahren die Bekennende Kirche und bejahte in der Nachkriegszeit den Realsozialismus als Chance für die Kirche, sich von ihren Bindungen an das Bürgertum zu befreien und den Antikommunismus zu überwinden. Seit 1920 wirkte er, durch seine durch die deutsche Okkupation bedingte Exilzeit 1939 bis 1947 unterbrochen, als Theologieprofessor in Prag, im Exil nahm er eine Gastprofessur an der Princeton University wahr. Er gründete 1958 die Christliche Friedenskonferenz als erste blockübergreifende Friedensinitiative gegen die Atomwaffen in Ost und West und war bis 1968 Mitglied im Weltkirchenrat. Nach dem Einmarsch der Warschauer-Pakt-Staaten in der CSSR, den er als "die größte Tragödie meines Lebens" bezeichnete, erhielt er anschließend in der Christlichen Friedenskonferenz keine Unterstützung mehr und trat im November 1968 vom Präsidentenamt zurück.[1] Hromádka gilt als bedeutender theologischer Interpret des Marxismus, Sozialismus und Kommunismus.

Siehe auch

Literatur

Weblinks

 Commons: Josef Hromádka – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-45226241.html

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Josef Lukl Hromádka — (* 8. Juni 1889 in Hodslavice, Mähren; † 26. Dezember 1969) war ein führender evangelisch lutherischer Theologe in Tschechien. Leben Er wurde 1912 als evangelisch lutherischer Pfarrer ordiniert und war nach dem Zusammenschluss von tschechischen… …   Deutsch Wikipedia

  • Hromádka — Josef Lukl Hromádka (* 8. Juni 1889 in Hodslavice, Mähren; † 26. Dezember 1969) war ein führender evangelisch lutherischer Theologe in Tschechien. Leben Er wurde 1912 als evangelisch lutherischer Pfarrer ordiniert und war nach dem Zusammenschluss …   Deutsch Wikipedia

  • Hromadka — ist ein tschechischer Familienname und der Name von: Josef Hromádka (1889 1969), tschechischer lutherischer Theologe Wolfgang Hromadka (* 1937), deutscher Jurist Diese Seite ist eine Begriffsklärung zur Unterscheidung mehr …   Deutsch Wikipedia

  • Hromádka —   [ hrɔmaːtka], Josef Lukl, tschechischer evangelischer Theologe, * Hodslavice (bei Jitschin) 8. 6. 1889, ✝ Prag 26. 12. 1969; war 1920 39 und ab 1947 Professor für systematische Theologie in Prag; 1939 Flucht in die USA, Dozent in Princeton;… …   Universal-Lexikon

  • Joseph Hromadka — Josef Lukl Hromádka (* 8. Juni 1889 in Hodslavice, Mähren; † 26. Dezember 1969) war ein führender evangelisch lutherischer Theologe in Tschechien. Leben Er wurde 1912 als evangelisch lutherischer Pfarrer ordiniert und war nach dem Zusammenschluss …   Deutsch Wikipedia

  • Allchristliche Friedensversammlung — Die Allchristlichen Friedensversammlungen wurden von der Christlichen Friedenskonferenz (CFK) durchgeführt. Inhaltsverzeichnis 1 Überblick 2 Vorkonferenzen 2.1 1. Christliche Friedenskonferenz unter dem Motto Aufgabe und Zeugnis …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Hr — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Eiserner Vorhang (Politik) — Europa zur Zeit des Eisernen Vorhangs. Warschauer Pakt Staaten …   Deutsch Wikipedia

  • Hotzendorf — Hodslavice …   Deutsch Wikipedia

  • Iwand — (2. v. l.) 1956 in Wuppertal Hans Joachim Iwand (* 11. Juli 1899 in Schreibendorf, Kreis Strehlen, Schlesien; † 2. Mai 1960 in Bonn) war ein deutscher evangelischer Theologe …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”