- Josef Hromádka
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Josef Lukl Hromádka (* 8. Juni 1889 in Hodslavice, Mähren; † 26. Dezember 1969) war ein führender evangelisch-lutherischer Theologe in der Tschechoslowakei.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Er wurde 1912 als evangelisch-lutherischer Pfarrer ordiniert und war nach dem Zusammenschluss von tschechischen Reformierten und Lutheranern Ende 1918 Mitglied der Evangelischen Kirche der Böhmischen Brüder, deren Theologie er prägend beeinflusste. Hromádka war seit den 1920er Jahren in der Ökumene engagiert, unterstützte in den 1930er Jahren die Bekennende Kirche und bejahte in der Nachkriegszeit den Realsozialismus als Chance für die Kirche, sich von ihren Bindungen an das Bürgertum zu befreien und den Antikommunismus zu überwinden. Seit 1920 wirkte er, durch seine durch die deutsche Okkupation bedingte Exilzeit 1939 bis 1947 unterbrochen, als Theologieprofessor in Prag, im Exil nahm er eine Gastprofessur an der Princeton University wahr. Er gründete 1958 die Christliche Friedenskonferenz als erste blockübergreifende Friedensinitiative gegen die Atomwaffen in Ost und West und war bis 1968 Mitglied im Weltkirchenrat. Nach dem Einmarsch der Warschauer-Pakt-Staaten in der CSSR, den er als "die größte Tragödie meines Lebens" bezeichnete, erhielt er anschließend in der Christlichen Friedenskonferenz keine Unterstützung mehr und trat im November 1968 vom Präsidentenamt zurück.[1] Hromádka gilt als bedeutender theologischer Interpret des Marxismus, Sozialismus und Kommunismus.
Siehe auch
Literatur
- Josef Hromádka. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL).
- Susanne Höser, Theologisches Nachdenken und politisches Handeln Josef L. Hromádkas (1947 - 1969), Diss. Rostock 1989.
Weblinks
Commons: Josef Hromádka – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienEinzelnachweise
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