Joseph Panholzer

Joseph Panholzer

Joseph Panholzer, auch Josef (* 21. März 1895 in Weilheim, Oberbayern; † 29. März 1973 in München) war ein deutscher Jurist und Politiker (BP, BSP).

Leben

Nach dem Abitur 1914 am Humanistischen Gymnasium des Kloster Ettal studierte Panholzer Philosophie und Rechtswissenschaften. Nach dem Ersten Weltkrieg arbeitete er als Rechtsanwalt und war Vorsitzender des „Friedensbundes deutscher Katholiken. Von den Nationalsozialisten wurde er 1937 aus der Anwaltschaft ausgeschlossen und im KZ Dachau inhaftiert, konnte jedoch 1939 nach Frankreich emigrieren.

Ab 1946 arbeitete Panholzer wieder als Rechtsanwalt und war Generalbevollmächtigter der Benediktiner-Abtei Ettal sowie Rechtsberater des französischen Generalkonsulats und der Landesärztekammer. Ursprünglich Mitglied der CSU wechselte er Ende der 1940er Jahre zur Bayernpartei. 1954 bis 1957 war er Staatssekretär im bayerischen Finanzministerium. 1958 bis 1966 war er Landtagsabgeordneter für die Bayernpartei, deren Vorsitzender er vom 22. Februar 1959 bis zum 28. Oktober 1963 war. 1962 bis 1966 war er Fraktionsvorsitzender im Landtag.

1967 gründete Panholzer mit Helmut Kalkbrenner die Bayerische Staatspartei (BSP), deren Gründungsvorsitzender er vom 25. September bis zum 3. Dezember 1967 war.

Panholzer entsprach nicht dem Klischee des „krachledernern Barockbajuwaren“, sondern galt als feinsinnig-diplomatische Persönlichkeit. Am 3. Juli 1959 wurde er mit dem Bayerischen Verdienstorden ausgezeichnet.

Literatur

  • Stefanie Harrecker: Degradierte Doktoren  : die Aberkennung der Doktorwürde an der Ludwig-Maximilians-Universität München während der Zeit des Nationalsozialismus, München  : Utz, 2007 ISBN 978-3-8316-0691-7. Kurzbio und Bild S. 335-336

Weblinks


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