Julius von Waldthausen

Julius von Waldthausen

Julius Freiherr von Waldthausen (* 30. Juni 1858 in Essen; † 24. August 1935 auf Grönland[1]) war ein deutscher Diplomat.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Wirken

Waldthausen wurde 1858 als Spross der westfälischen Patrizierfamilie Waldthausen in Essen geboren. Nach dem Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Göttingen, das er mit der Promotion zum Dr. jur. abschloss, ging er in den 1880er Jahren in den diplomatischen Dienst des Deutschen Kaiserreiches, in dem er es bis zum Geheimrat und Gesandten brachte. Laut einer biographischen Skizze seines Sohnes aus dem Jahr 1935 bereiste von Waldthausen zu seinen Lebzeiten sämtliche Kontinente, sowie sämtliche zu seiner Zeit existierende Staaten.[1]

Als Diplomat war Waldthausen in Madrid, Marokko und Petersburg tätig. Dann nacheinander Geschäftsträger an der Gesandtschaft am Heiligen Stuhl, Botschaftsrat in Petersburg, Geschäftsträger in Tokio und Generalkonsul in Kalkutta. Er unternahm von dort Reisen in die Südsee, nach Australien, Afrika und Amerika und wurde 1902 Gesandter in Buenos Aires. Als Gesandter für die La-Plata-Staaten bereiste er Südamerika und, so sein Sohn, „förderte das Deutschtum“.[1]

Später war Waldthausen Gesandter in Kopenhagen (mindestens noch bis Juni 1912) und Bukarest (spätestens ab Oktober 1912), bevor er 1914 in den Ruhestand trat, den er in seinem Schloss Bassenheim bei Koblenz verbrachte. Darüber hinaus ging er weiterhin auf zahlreiche Reisen, während der er auch häufig halb- bis volloffizielle Aufgaben wahrnahm. Er besuchte wiederholt Skandinavien, Mittel- und Südeuropa und Nordafrika.

1930 vertrat er das Deutsche Reich als außerordentlicher Botschafter bei der Krönung des Kaisers von Abessinien. 1932 wurde er von Reichspräsident Paul von Hindenburg in besonderer Mission nach Japan entsandt, von wo er Indochina, Australien und Amerika besuchte.

Im August 1935 starb Julius Freiherr von Waldthausen unerwartet während einer Reise auf Grönland.

Die Stadt Essen bewahrt das Andenken an ihn in der Julius-von-Waldthausen-Stiftung, eingerichtet zur Förderung von medizinischen Heilberufen.

Familie

Aus Waldthausens Ehe mit Elinor Boecking ging der im Juni 1912 in Kopenhagen geborene Sohn Helmuth hervor.[2]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c Lebensdaten nach: Mitteilungen der Deutschen Dendrologischen Gesellschaft Nr. 45, 1935, S. xvi.
  2. Helmuth von Waldthausen: Die heutige Stellung des Präsidenten der Vereinigten Staaten, 1937, S. 110.

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