- Juri Zolakowitsch Oganessian
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Juri Zolakowitsch Oganessian (russisch Юрий Цолакович Оганесян, wiss. Transliteration Jurij Colakovič Oganesjan; * 14. April 1933 in Rostow am Don) ist ein russischer Kernphysiker. Er ist wissenschaftlicher Leiter des Vereinigten Instituts für Kernforschung (FLNR) in Dubna, dessen Direktor er auch von 1989 bis 1997 war.
Inhaltsverzeichnis
Leben und Werk
Oganessian studierte von 1951 bis 1956 Kernphysik am Moskauer Institut für Physikingenieurwesen und begann anschließend seine wissenschaftliche Laufbahn am Moskauer Kurtschatow-Institut, wo er seit 1958 im Labor für Kernreaktionen tätig war. 1969 erlangte er den akademischen Grad des Doktors auf dem Gebiet der Kernspaltung. Er war neben Georgi Fljorow schon seit 1965 maßgeblich an den Arbeiten beteiligt, die zur Entdeckung der kurzlebigen Elemente mit Ordnungszahlen von 102 und höher führten.
Oganessian gilt heute als einer der führenden Wissenschaftler auf dem Gebiet der Schwerionenforschung. Zu seinen Arbeitsschwerpunkten zählen neben der Synthese und Beschreibung der schweren Elemente die Entwicklung von Ionenbeschleunigern und Methoden zur Erforschung von Reaktionen bei Kernspaltung, radioaktive Ionenstrahlung und der Strahlung geladener Teilchen. Ebenso betreibt er Grundlagenforschung zur Anwendung der Erkenntnisse in modernen technologischen Verfahren, z.B. in der Medizin.
Er entwickelte neue Ideen zur Herstellung der Elemente 102 bis 118 und setzte diese erfolgreich bei der Entdeckung der Elemente Rutherfordium, Dubnium, Seaborgium, Bohrium, Ununtrium, Ununquadium und Ununhexium um. Die Entdeckung dieser Elemente kann oft nicht eindeutig seiner Forschergruppe zugeschrieben werden, wesentlich ist jedoch die Schaffung der theoretischen Grundlagen. Zu seinen Erfolgen trug auch die internationale Zusammenarbeit, vor allem mit den Instituten in Berkeley und Livermore, CERN in Genf und GSI in Darmstadt bei.
Zuletzt konnte im Oktober 2006 das Element Ununoctium durch seine Forschergruppe nachgewiesen werden.
Von Juri Oganessian sind insgesamt über 250 Veröffentlichungen erschienen.
Ehrungen und Mitgliedschaften (Auswahl)
- Staatspreis der UdSSR 1975
- Humboldt-Forschungspreis (Deutschland) 1995
- Erster Preisträger des im Jahr 2000 erstmals vergebenen Lise-Meitner-Preises der European Physical Society für seine bis dato geleisteten Arbeiten (gemeinsam mit Peter Armbruster und Gottfried Münzenberg von der GSI)[1]
- Ehrendoktorat der Universität Messina (Italien) 2002
- Ehrendoktorat der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main (Deutschland) 2002
- Seit dem 22. Mai 2003 Vollmitglied der Russischen Akademie der Wissenschaften
Einzelnachweise
Weblinks
- Literatur von und über Juri Zolakowitsch Oganessian im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek und auf anderen Websites
- Infos zur Person auf der Webseite des Flerow-Kernforschungszentrums (englisch)
- Artikel zum 60. Geburtstag Oganessians (russisch)
- Eintrag über Oganessian auf der Webseite der Universität Dubna (russisch)
- Kurzbiografie mit Foto auf der Webseite der Russischen Akademie der Wissenschaften (russisch)
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