- Justin Gatlin
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Justin Gatlin (* 10. Februar 1982 in Brooklyn, New York City) ist ein US-amerikanischer Leichtathlet. Gatlin ist Olympiasieger über 100 Meter und ehemaliger Weltmeister über 100 und 200 Meter, sowie ehemaliger Weltrekordhalter über 100 Meter (9,77 s). Seit 2001 wurde er mehrfach des Dopings überführt, und er erhielt deswegen 2006 eine achtjährige Wettkampfsperre bis 2014. Anfang 2008 hat ein Schiedsgericht mit 2:1-Richterstimmen die ursprüngliche Acht-Jahres-Sperre halbiert, so dass die Sperre seit August 2010 aufgehoben ist.[1]
Inhaltsverzeichnis
Sportlerkarriere
Justin Gatlin ist seit 2003 in der internationalen Sprintszene bekannt. Über 100 m lief er beim Meeting Weltklasse Zürich 2003 9,97 s. Als er sich 2004 bei den US-Trials in Sacramento über 100 m für die Olympischen Spiele in Athen qualifizierte, zählte er nicht zu den Favoriten auf die Goldmedaille. Deshalb war es eine Überraschung, als er in Athen in 9,85 s Olympiasieger über 100 m wurde. Er selbst sagt, dass seine Lieblingsstrecke allerdings die 200 m seien. Im Finale über 200 m in Athen musste er sich dann jedoch seinen Trainingskollegen Shawn Crawford und Bernard Williams geschlagen geben und sich mit der Bronzemedaille begnügen.
Bei den Weltmeisterschaften 2005 in Helsinki wurde er mit einer Zeit von 9,88 s und einem deutlichen Vorsprung Weltmeister im 100-m-Lauf vor Michael Frater und Kim Collins. Einziger Wermutstropfen blieb, dass er sich in diesem Finale nicht mit dem Weltrekordler Asafa Powell messen konnte, der verletzungsbedingt die Weltmeisterschaft absagen musste. Ein paar Tage später wurde er in 20,04 s auch über die 200-Meter-Strecke Weltmeister, vor seinen US-amerikanischen Landsleuten Wallace Spearmon und John Capel. Bei der IAAF Super Tour in Doha am 12. Mai 2006 lief Justin Gatlin die 100 Meter in 9,766 s, die später auf 9,77 s aufgerundet wurden und stellte damit den Weltrekord von Asafa Powell ein. Powell verbesserte diesen allerdings erneut am 9. September 2007 auf 9,74 s. Bei seinem Comeback nach seiner Dopingsperre siegte Gatlin im estnischen Rakvera über 100 Meter in 10,24 s. Er strebt eine Rückkehr in die Weltelite an.[2] Bei dem Diamond League Meeting am 4. Juni 2011 Oregon lief er mit 9,97 s auf den 6. Platz.
Justin Gatlin hat bei einer Größe von 1,85 m ein Wettkampfgewicht von 79 kg.
Doping
Am 29. Juli 2006 gab Gatlin selbst eine positive A-Probe auf Testosteron bekannt. Der positive Dopingbefund wurde bei einem Staffelrennen am 22. April 2006 in Kansas festgestellt. Die A-Probe wurde von der B-Probe bestätigt. Gatlin wurde bereits während der Junior National Championships 2001 positiv auf Amphetamine getestet. Die daraufhin verhängte zweijährige Wettkampfsperre wurde vom Leichtathletik-Weltverband IAAF nachträglich auf ein Jahr reduziert[3], da er geltend machte, dass die Einnahme von Medikamenten zur Behandlung eines Aufmerksamkeitsdefizits als Kind das positive Testergebnis verursacht hätte. Somit hätte ihm als Wiederholungstäter eine lebenslange Sperre gedroht. Er einigte sich jedoch mit der United States Anti-Doping Agency darauf, zur Aufklärung des Falles beizutragen und insbesondere als Kronzeuge gegen seinen schon länger als verdächtig geltenden Trainer Trevor Graham auszusagen, woraufhin die Sperre am 22. August 2006 auf acht Jahre (bis einschließlich 24. Juli 2014) reduziert wurde. Außerdem wurden sämtliche Wettkampfergebnisse Gatlins seit der positiven Dopingprobe annulliert, so dass er auch den Weltrekord über 100 Meter verlor. Gatlin erwirkte eine Halbierung seiner Wettkampfsperre auf vier Jahre bis Juli 2010.
Weblinks
- Athletenporträt von Justin Gatlin bei der IAAF (englisch)
Fußnoten
- ↑ Iaaf.org: Liste der gesperrten Athleten
- ↑ leichtathletik.de: Justin Gatlin siegt bei Comeback
- ↑ USATF: Doping Disqualifications and Public Warnings, 18. November 2005
Olympiasieger im 100-Meter-Lauf1896: Thomas Burke | 1900: Frank Jarvis | 1904: Archie Hahn | Zwischenspiele 1906: Archie Hahn | 1908: Reggie Walker | 1912: Ralph Craig | 1920: Charles Paddock | 1924: Harold Abrahams | 1928: Percy Williams | 1932: Eddie Tolan | 1936: Jesse Owens | 1948: Harrison Dillard | 1952: Lindy Remigino | 1956: Bobby Morrow | 1960: Armin Hary | 1964: Bob Hayes | 1968: Jim Hines | 1972: Walerij Borsow | 1976: Hasely Crawford | 1980: Allan Wells | 1984: Carl Lewis | 1988: Carl Lewis | 1992: Linford Christie | 1996: Donovan Bailey | 2000: Maurice Greene | 2004: Justin Gatlin | 2008: Usain Bolt
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