- Maurice Greene (Leichtathlet)
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Medaillenspiegel
Greene bei den Olympischen Spielen 2000Sprint Vereinigte Staaten Olympische Spiele Gold 2000 Sydney 100 Meter Gold 2000 Sydney 4x 100 Meter Bronze 2004 Athen 100 Meter Silber 2004 Athen 4x 100 Meter Weltmeisterschaften Gold 1997 Athen 100 Meter Gold 1999 Sevilla 100 Meter Gold 1999 Sevilla 200 Meter Gold 1999 Sevilla 4x 100 Meter Gold 2001 Edmonton 100 Meter Hallenweltmeisterschaften Gold 1999 Maebashi 60 Meter Maurice Greene (* 23. Juli 1974 in Kansas City, Kansas) ist ein ehemaliger US-amerikanischer Leichtathlet und Olympiasieger. Er war bis 2005 Weltrekordhalter im 100-Meter-Lauf.
Während seiner Schulzeit war Greene sowohl Leichtathlet als auch American-Football-Spieler. Doch es zeigte sich bald, dass seine Leistungen im Sprint besser waren.
1995 nahm Greene erstmals an einem großen internationalen Wettkampf teil, den Weltmeisterschaften in Göteborg; allerdings kam er dort im 100-Meter-Lauf nicht über den Viertelfinallauf hinaus. Seine nächste Saison verlief ebenfalls enttäuschend: Er schaffte die Qualifikation für die Olympischen Sommerspiele 1996 in Atlanta nicht. Allerdings ließ er es sich nicht entgehen, das olympische Finale live von den Zuschauerrängen mitzuverfolgen. Dies gab ihm Anstoß für den weiteren Verlauf seiner Karriere.
1997 kam jedoch endlich der Durchbruch. Bei den Weltmeisterschaften in Athen gewann er das 100-m-Rennen. In den folgenden Jahren dominierte er diese Disziplin und verteidigte 1999 und 2001 seinen Weltmeistertitel. 1998 stellte er überdies in Madrid einen neuen Weltrekord im 60-Meter-Lauf auf (6,39 s), welchen er 2001 in Atlanta mit derselben Zeit noch einmal bestätigte. 1999 egalisierte er Donovan Baileys 50-Meter-Weltrekord mit 5,56 s. Bei den Weltmeisterschaften 1999 verteidigte er nicht nur seinen Titel über 100 m, sondern gewann außerdem das Rennen über 200 m. Er war damit der Erste, der beide Sprintdistanzen bei Weltmeisterschaften für sich entscheiden konnte. Am 16. Juni 1999 stellte er an einem Meeting in Athen einen weiteren Weltrekord auf; er lief die 100 Meter in 9,79 s.
Greenes bislang wichtigster Erfolg war der Sieg im 100-Meter-Rennen bei den Olympischen Sommerspielen 2000 in Sydney. 2002 verlor Greene seinen Weltrekord an seinen Landsmann Tim Montgomery, der die alte Bestmarke um eine Hundertstelsekunde unterbot. Greene war damals verletzt und musste das Rennen von der Tribüne aus mitverfolgen. Montgomerys Zeit wurde allerdings aus den Ergebnislisten gelöscht, da er wegen Dopingmissbrauches suspendiert wurde. Greene hielt somit den Weltrekord von 1999 bis 2005, als Asafa Powell eine neue Bestmarke aufstellte. Bei den Weltmeisterschaften 2001 verteidigte er seinen Titel über 100 m.
Greenes großes Ziel war die Titelverteidigung der olympischen Goldmedaille von Sydney bei den Olympischen Spielen 2004 in Athen. Er wollte damit die Leistung von Carl Lewis von 1984 und 1988 wiederholen. Dies gelang jedoch nicht. Er gewann dennoch die Bronzemedaille. 2005, bei den Weltmeisterschaften in Helsinki, wurde er nur bei der 4x100-Meter-Staffel eingesetzt, da er sich bei den US-Trials verletzt hatte und so die Qualifikation für die 100 m nicht schaffen konnte. Zu einem Start im Finale kam es dann jedoch nicht, da die US-amerikanische Staffel im Halbfinale disqualifiziert wurde.
Am 4. Februar 2008 gab Greene seinen Rücktritt als Leichtathlet bekannt. Er begründet seine Entscheidung damit, dass er nach seinen vielen Blessuren nicht mehr die mentale Kraft habe, um zurückzukommen. „Es kostet eine Menge Kraft, es zieht dich runter und macht dich depressiv.“[1]
Im April 2008 berichtete die New York Times, dass Greene dem Mexikaner Angel Guillermo Heredia 10.000 USD für Dopingmittel gegeben habe. Greene gab die Zahlung zu, behauptet aber, er habe für andere Mitglieder seiner Trainingsgruppe gezahlt.[2]. Heredia wirft Greene als Kronzeuge der US-Justiz vor, Greene mit den Dopingmitteln IGF-1, IGF-2, EPO und ATP versorgt zu haben[3]. Greene war wie andere ertappte Dopingsünder Mitglied der Trainingsgruppe von John Smith.
Maurice Greene hat bei einer Größe von 1,75 m ein Wettkampfgewicht von 75 kg.
Statistiken
100-Meter-Zeiten unter 10 Sekunden
Zeit Wind Datum Ort 9,79 0,1 Juni 1999 16.Athen 9,80 0,2 Aug. 1999 22.Sevilla 9,82 −0,2 Aug. 2001 5.Edmonton 9,85 0,8 Juli 1999 7.Rom 9,86 0,2 Aug. 1997 3.Athen 9,86 −0,2 Sep. 2000 1.Berlin 9,87 0,6 Juli 1999 30.Stockholm 9,87 −0,3 Sep. 2000 23.Sydney 9,87 0,6 Aug. 2004 22.Athen 9,89 0,9 Juli 2002 12.Rom 9,90 0,2 Juni 1997 13.Indianapolis 9,90 1,0 Juli 1997 2.Lausanne 9,90 1,3 Aug. 1997 2.Athen 9,90 0,5 Aug. 1997 3.Athen 9,90 0,3 Aug. 1998 5.Stockholm 9,90 0,3 Juni 2001 21.Eugene 9,90 1,1 Juli 2001 4.Lausanne 9,91 −0,2 Aug. 1999 21.Sevilla 9,91 −0,4 Mai 2000 13.Osaka 9,91 −0,3 Juni 2001 11.Athen 9,91 0,0 Juli 2004 11.Sacramento 9,92 0,2 Aug. 1997 22.Brüssel 9,92 −0,3 Aug. 1998 25.Lausanne 9,93 0,4 Juli 1999 2.Lausanne 9,93 0,3 Juli 2000 14.Sacramento 9,93 1,8 Juni 2004 19.Eugene 9,93 −0,2 Aug. 2004 21.Athen 9,94 −0,3 Aug. 1998 28.Brüssel 9,94 0,1 Sep. 1998 1.Berlin 9,94 −1,0 Aug. 2000 11.Zürich 9,94 1,4 Juni 2003 1.Carson 9,94 −0,5 Aug. 2004 6.Zürich 9,96 1,5 Juni 1997 12.Indianapolis 9,96 0,6 Juni 1998 19.New Orleans 9,96 0,2 Juli 1998 9.Oslo 9,96 −1,0 Juli 1998 21.Uniondale 9,96 −0,7 Aug. 1999 22.Sevilla 9,96 −0,1 Mai 2001 12.Osaka 9,96 −0,4 Juli 2001 6.Saint-Denis 9,97 −0,6 Aug. 1999 7.London 9,97 0,7 Juni 2000 30.Rom 9,97 −0,2 Juni 2002 10.Athen 9,97 0,1 Juli 2002 19.Monaco 9,97 −0,3 Juli 2004 30.London 9,97 0,2 Aug. 2004 22.Athen 9,98 −0,8 Juli 2001 22.London 9,98 −0,2 Juli 2004 30.London 9,99 −0,7 Aug. 1997 13.Zürich 9,99 −0,5 Feb. 1998 28.Sydney 9,99 −0,7 Aug. 1999 11.Zürich 9,99 0,7 Juni 2002 21.Palo Alto 9,99 0,4 Juli 2002 5.Saint-Denis Bestzeiten
Disziplin Zeit Wind Datum Ort 50m 5,56 (WR) – Feb. 1999 13.Los Angeles 60m 6,39 – Feb. 1998 3.Atlanta Mär. 2001 3.Madrid 100m 9,79 0,1 Juni 1999 16.Athen 200m 19,86 1,6 Juli 1997 7.Stockholm Weblinks
- Athletenporträt von Maurice Green bei der IAAF (englisch)
- Athletenporträt auf USA Track & Field
Fußnoten
- ↑ ARD: „Schon ein bisschen traurig“ – Maurice Greene beendet seine Karriere, 4. Februar 2008
- ↑ http://www.nytimes.com/2008/04/17/sports/othersports/17track.html?ref=othersports IAAF Seeks an Explanation From Greene About Drug Allegations
- ↑ SPIEGEL: | Der Dealer Olympias | Teil 3
Olympiasieger im 100-Meter-Lauf1896: Thomas Burke | 1900: Frank Jarvis | 1904: Archie Hahn | Zwischenspiele 1906: Archie Hahn | 1908: Reggie Walker | 1912: Ralph Craig | 1920: Charles Paddock | 1924: Harold Abrahams | 1928: Percy Williams | 1932: Eddie Tolan | 1936: Jesse Owens | 1948: Harrison Dillard | 1952: Lindy Remigino | 1956: Bobby Morrow | 1960: Armin Hary | 1964: Bob Hayes | 1968: Jim Hines | 1972: Walerij Borsow | 1976: Hasely Crawford | 1980: Allan Wells | 1984: Carl Lewis | 1988: Carl Lewis | 1992: Linford Christie | 1996: Donovan Bailey | 2000: Maurice Greene | 2004: Justin Gatlin | 2008: Usain Bolt
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