Justizanstalt Hirtenberg

Justizanstalt Hirtenberg
Frontansicht der Justizanstalt Hirtenberg

Die Justizanstalt Hirtenberg ist eine Strafvollzugsanstalt in Hirtenberg in Niederösterreich. Konzipiert ist die Justizanstalt für die Unterbringung von Straftätern, die eine Haftstrafe mit einer Gesamtdauer von über 18 Monaten bis zu 6 Jahren zu verbüßen haben. Damit ist das Gefängnis in Hirtenberg zuständig für den Vollzug von Freiheitsstrafen für mittelschwere bis leichte Straftaten. Entsprechend liegt auch der Schwerpunkt der Anstalt im Arbeitsdienst und der Resozialisierung der Gefangenen.

Gemeinsam mit einer Außenstelle in Münchendorf (Außenstelle Münchendorf I, nicht zu verwechseln mit der Außenstelle Münchendorf II, die der Justizanstalt Wien Favoriten zugehörig ist), in der bis zu 48 Häftlinge im gelockerten Vollzug untergebracht werden können, verfügt die Justizanstalt über eine Kapazität von 423 Haftplätzen, von denen am Stichtag 30. August 2007 419 belegt waren. Die Anstalt gehört damit zu den größeren Justizanstalten in Österreich und ist mit einer Auslastung von 99,05 % etwa durchschnittlich belegt.

Geschichte

Das Gebäude der Justizanstalt Hirtenberg wurde Anfang des 18. Jahrhunderts aus mehreren kleinen Betrieben zu einem Schloss umgebaut. Dieses Schloss befand sich bis ins Jahr 1854 im Besitz der Fürstin Odeskalchi, einer Schwägerin Fürst Metternichs. Anschließend wurde der Besitz verstaatlicht und in eine Fabrik zur Produktion von Schießbaumwolle umgewandelt. Erst Ende des 19. Jahrhunderts wurde das heute noch genutzte Hauptgebäude errichtet und darin von 1900 bis 1918 ein Offizierswaiseninstitut untergebracht.

Im Jahr 1920 entstand auf dem Gelände ein Staatswaisenhaus, welches aber bereits 1929 in eine Bundesanstalt für erziehungsbedürftige Mädchen umgewandelt wurde. Mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten in Österreich wurde diese Bundesanstalt 1938 in ein Anhaltelager für Frauen umgebaut.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurden in dem Gebäude russische Besatzungssoldaten untergebracht, in den Jahren von 1957 bis 1962 auch jugendliche Ungarnflüchtlinge.

Ab 1962 wurde das Gebäude erstmals als Gefängnis genutzt. Es diente als eine Außenstelle der Gefangenenhäuser I und II in Wien. Erst am 1. Januar 1974 wurde die Justizanstalt Hirtenberg zu einer selbstständigen Strafvollzugseinrichtung. Noch im selben Jahr wurde ihr die Außenstelle Münchendorf (I) als organisatorische Außenstelle angegliedert.

Im Dezember 2006 wurde eine eigene Betriebsfeuerwehr gegründet, um die schwierige Situation eingesperrter Personen im Brandfall besser handhaben zu können.

Weblinks


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