- Justus Amadeus Lecerf
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Justus Amadeus Lecerf (* Juni 1789 in Bofendorf/Weißenfels; † 28. März 1868 in Dresden) war ein deutscher Komponist, Musiklehrer und städtischer Musikdirektor in Aachen.
Inhaltsverzeichnis
Leben und Wirken
Noch während seiner Schulzeit erhielt Lecerf durch den bekannten Thomaskantor August Eberhard Müller seinen ersten Klavierunterricht und machte erstmalig in den Jahren 1803/04 durch Klavierkonzerte von Mozart und Beethoven auf sich aufmerksam. Allerdings durchlief er nach seiner Schulzeit zunächst ein Studium der Rechtswissenschaften und schloss dieses mit der Zulassung zum Rechtsanwalt ab. Während dieser Zeit blieb aber seine Neigung zur Musik stets lebendig und so entschloss er sich ab dem Jahr 1815 eine Ausbildung zum Pianisten an der Kreuzschule in Dresden bei Christian Theodor Weinlig und anschließend in Paris bei Anton Reicha zu absolvieren, der ihn darüber hinaus in die Theorie des Kontrapunktes einwies. Nach dieser Zeit übernahm Lecerf im Jahr 1817 als Privatlehrer den Klavier- und Gesangsunterricht für die Prinzessinnen des polnischen Adelshauses Schoenaich-Carolath, ging aber bereits drei Jahr später zurück nach Paris, wo er in gleicher Funktion tätig war. Wiederum drei Jahre später siedelte er aus familiären Gründen zunächst nach Dresden über, bevor er im Jahr 1824 einem Ruf nach Aachen folgte, wo er bis 1829 als städtischer Musikdirektor für das Sinfonieorchester Aachen am dortigen Theater Aachen zuständig war.
Nach dieser Aachener Zeit wechselte Lecerf nach Berlin, um am dortigen Realgymnasium und an mehreren Privatschulen Gesangsunterricht zu geben. Schließlich zog es ihn 1943 wiederum aus familiären Gründen zurück nach Dresden, wo er nun bis zu seinem Ableben im Jahr 1868 privaten Gesang- und Klavierunterricht erteilte. Hier kam 1848 sein neu vertontes Singspiel nach Texten von Johann Wolfgang von Goethes „jerry und bätely“ mit einer von Goethe eigens für Lecerf hinzugefügten Schlussszene am Dresdner Hoftheater zur Aufführung. Darüber hinaus vertonte er unter anderem neun Gesänge zu Goethes Faust, eine Trauermotette zum Tod Friedrich Wilhelms III., komponierte zahlreiche Lieder, Balladen und zwei Klaviersonaten und gab Gesangsübungen für die Jugend heraus.
Werke (Auswahl)
- Neun Gesänge zu Goethes Faust, ca. 1835
- Gesänge und Gesangsübungen für die Jugend, Erstes Heft, 1835
- Trauermotette zum Tod Friedrich Wilhelm III., 1840
- Jery und Bately, Singspiel 1848
Literatur und Quellen
- Moritz Fürstenau: Lecerf, Justus Amadeus. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 18, Duncker & Humblot, Leipzig 1883, S. 104 f.
- Literatur von und über Justus Amadeus Lecerf im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
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