Justus Haucap

Justus Haucap

Justus Haucap (* 24. März 1969 in Quakenbrück) ist ein deutscher Ökonom, Professor für Volkswirtschaftslehre an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Gründungsdirektor des Düsseldorf Institute for Competition Economics (DICE) und Vorsitzender der Monopolkommission.

Justus Haucap

Inhaltsverzeichnis

Leben

Justus Haucap studierte Volkswirtschaftslehre an der Universität des Saarlandes und am Department of Economics an der University of Michigan, Ann Arbor, USA. Er promovierte 1997 bei Rudolf Richter in Saarbrücken zum Thema Werbung und Marktorganisation: Die ökonomische Theorie der Werbung betrachtet aus Perspektive der Neuen Institutionenökonomik. Während seines Promotionsstudiums war er Visiting Scholar bei Oliver Williamson am Institute for Management, Innovation and Organization, Haas School of Business, University of California, Berkeley, USA. Anschließend ging er zur New Zealand Treasury Wellington und war dort hauptverantwortlich für die Bereiche Telekommunikation, Wasserwirtschaft, Post, Funkfrequenzen und wettbewerbspolitische Grundsatzfragen. Justus Haucap habilitierte sich im November 2003 mit einer kumulierten Habilitationsschrift zum Thema Acht Aufsätze zur Wirtschaftspolitik: Wettbewerb, Regulierung und Institutionen bei Jörn Kruse an der Helmut-Schmidt-Universität Hamburg. Zwischen Februar 2004 und September 2007 war er Inhaber des Lehrstuhls für Wirtschaftspolitik insb. Wettbwerbstheorie und -politik an der Ruhr-Universität Bochum, sowie zwischen Wintersemester 2007/2008 und Sommersemester 2009 Inhaber des Lehrstuhls für Wirtschaftspolitik an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Zum Wintersemester 2009/10 wechselte er auf den Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre, insb. Wettbewerbstheorie und -politik (Schwarz-Schütte-Stiftungsprofessur) an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf und ist Gründungsdirektor des Düsseldorf Institute for Competition Economics (DICE). Im Juli 2008 wurde Justus Haucap zum Vorsitzenden der Monopolkommission gewählt. Haucap ist nicht zuletzt in dieser Funktion häufig in der Presse präsent, unter anderem zu den Themen Post-Mindestlöhne und Abwrackprämie als entschiedener Gegner von Lohnuntergrenzen aber auch als Kritiker des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG). Zitat aus NWZonline.de vom 2. November 2010: "Aus ökonomischer Perspektive halte ich dies für ziemlichen Unsinn. Mit viel Geld wird relativ wenig bewirkt".[1] Justus Haucap ist verheiratet und hat einen Sohn und eine Tochter.

Forschungsschwerpunkte

Berufungen und Auszeichnungen

  • Ruf auf einen Lehrstuhl (C4) für Mikroökonomie an der Universität Marburg (abgelehnt) (2003)
  • Ruf auf den Lehrstuhl (C4) für Wirtschaftspolitik insb. Wettbewerbstheorie und -politik an der Ruhr-Universität Bochum (angenommen, 2004)
  • Ruf auf den Lehrstuhl (W3) für Wirtschaftspolitik an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (angenommen, 2006)
  • Ruf auf den Lehrstuhl (W3) für VWL, insb. Wettbewerbstheorie und -politik und als Gründungsdirektor des Düsseldorf Institute for Competition Economics (angenommen, 2009)
  • Ernennung zum Mitglied der Monopolkommission im Juli 2006, Wahl zum Vorsitzenden im Juli 2008
  • Mitglied im wissenschaftlichen Beirats des Wissenschaftlichen Instituts für Infrastruktur und Kommunikationsdienste (WIK)
  • Mitglied im wirtschaftspolitischen und im industrieökonomischen Ausschuss des Vereins für Socialpolitik
  • Mitglied im Forschungsbeirat des RWI Essen
  • Forschungsprofessor am DIW Berlin
  • Mitglied im Redaktionsbeirat der MedienWirtschaft: Zeitschrift für Medienmanagement und Kommunikationsökonomie
  • Wahl zum Lehrstuhl des Jahres 2005 an der Fakultät für Wirtschaftswissenschaft der Ruhr-Universität Bochum
  • Mitglied im wissenschaftlichen Beirat der Deutschen Zentralbibliothek für Wirtschaftswissenschaften – Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft
  • Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat des Forschungsinstituts für Wirtschaftsverfasssung und Wettbewerb (FIW), Köln

Mitgliedschaften

  • American Economic Association, Arbeitskreis Kartellrecht, European Association for Law and Economics, European Association for Research in Industrial Economics, European Economic Association, International Network for Economic Research, Royal Economic Society, Verein für Socialpolitik
  • Präsident von „Econwatch – Gesellschaft für Politikanalyse“[2]

Schriften

  • mit U. Pauly, C. Wey: A Cartel Analysis of the German Labor Institutions and Its Implications for Labor Market Reforms. In: Journal of Institutional and Theoretical Economics. (JITE) 163, 2007.
  • mit R. Dewenter: Demand Elasticities for Mobile Telecommunications in Austria. In Jahrbücher für Nationalökonomie und Statistik. 228, 2008.
  • The More Economic Approach to State Aid Control: A New Institutional Economics Perspective. In: D. Schmidtchen, M. Albert, S. Voigt (Hrsg.): The More Economic Approach to European Competition Law – Conferences on New Political Economy. Band 24. Mohr Siebeck, Tübingen 2007.
  • Asymmetric Regulation of Mobile Termination Rates? In: L. Benzoni, P. Geoffron (Hrsg.): Competition and Regulation with Asymmetries in Mobile Markets. Quantifica, Paris 2007, S. 56–63.
  • mit P. Rötzel: Die geplante Anreizregulierung in der deutschen Elektrizitätswirtschaft: Einige ökonomische Anmerkungen. In: F. J. Säcker, W. Busse von Colbe (Hrsg.): Wettbewerbsfördernde Anreizregulierung. Lang, Frankfurt am Main 2007. S. 53–73.
  • mit P. Baake, J. Kühling, S. Loetz, C. Wey: Effiziente Regulierung dynamischer Märkte, Law and Economics of International Telecommunications. Band 57, Nomos, Baden-Baden 2007.
  • mit R. Dewenter (Hrsg.): Access Pricing: Theory and Practice. Elsevier, Amsterdam 2006.
  • mit S. Bühler: Strategic Outsourcing Revisited. In: Journal of Economic Behavior and Organization. 61, 2006, S. 325–338.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. NWZonline: „Öko-Umlage ist ökonomischer Unsinn“; abgerufen am 13. November 2010.
  2. Website von Econwatch

Wikimedia Foundation.

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