- K.R.Ä.T.Z.Ä.
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Krätzä (auch K.R.Ä.T.Z.Ä.) steht für KinderRÄchTsZÄnker und ist ein Kinderrechtsprojekt aus Berlin. Es wurde 1992 gegründet und hat etwa 15 aktive Mitglieder und ein Büro am Helmholtzplatz.
Krätzä tritt für Gleichberechtigung zwischen Kindern und Erwachsenen ein und setzt sich ein für
- die Ersetzung der Schulpflicht durch ein staatlich garantiertes Recht auf Bildung,
- die Einführung des Kinderwahlrechts,
- den gleichberechtigten Umgang in der Familie nach den Thesen der Antipädagogik.
Inhaltsverzeichnis
Schule
In den letzten Jahren hat Krätzä mehrere Demokratische Schulen besucht, darunter Summerhill und die Democratic School in Hadera. Daraus entstand unter anderem der Film Pretty Cool System - Leben und lernen an der Demokratischen Schule in Hadera.
Die 13. International Democratic Education Conference (IDEC) 2005 wurde hauptsächlich von Krätzä organisiert. Im April 2006 wurde der auf dieser Konferenz gedrehte und von Krätzä mitproduzierte Film „Demokratische Schulen“ veröffentlicht.
Kinderwahlrecht
Eine Verfassungsbeschwerde eines 13- und eines 16-jährigen Krätzä-Mitglieds (2 BvR 1917/95) gegen die Altersgrenze im Wahlrecht scheiterte 1995/1996 mit der Begründung, dass gegen das Wahlgesetz nur binnen eines Jahres nach seinem Inkrafttreten hätte vorgegangen werden können. Danach gab es weitere Versuche, gegen den Ausschluss von Kindern bei der Wahl vorzugehen, bis hin zur Anfechtung des Ergebnisses der Bundestagswahl 1998. Die Wahlprüfungsbeschwerde wurde 2000 vom Bundesverfassungsgericht (2 BvC 2/99) verworfen. Das Gericht schloss sich den Gründen an, die sein Berichterstatter vorab dargelegt hatte. Darin heißt es, es sei „von jeher aus zwingenden Gründen als mit dem Grundsatz der Allgemeinheit der Wahl verträglich angesehen worden, dass die Ausübung des Wahlrechts an die Erreichung eines Mindestalters geknüpft wird“.
Krätzä unterstützte aktiv die Petitions-Kampagne „Ich will wählen“, die mit in einen interfraktionellen Antrag „Mehr Demokratie wagen durch ein Wahlrecht von Geburt an“ einfloss, der im Juni 2005 vom Bundestag abgelehnt wurde.
Zusammenarbeit
Krätzä ist mit anderen Organisationen, die ähnliche Ziele und Absichten verfolgen, vernetzt, wie etwa den Natras (Bewegung der arbeitenden Kinder und Jugendlichen in Nicaragua) und mit alternativen Schulen in verschiedenen Ländern. Sie beteiligten sich an Kongressen und Anhörungen im In- und Ausland und wurden dazu im März 2001 als einzige ausländische Gäste nach Japan zum einem großen Jugend-Kongress eingeladen.
Öffentlichkeitsarbeit
Die Organisation ist in Presse, Radio und Fernsehen wahrgenommen worden (japanische Tageszeitung Asahi Shimbun, Radio Fritz, WDR). Darüber hinaus wurden Diskussionen mit namhaften Politikern geführt (Antje Vollmer, Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, Christine Bergmann).
Veröffentlichungen
Krätzä hat Broschüren, Plakate, Berichte, Grundsatztexte, Aufkleber und Filme produziert. Diese werden im Internet und über Büchertische auf Veranstaltungen publiziert. Seit 2001 laufen in Berliner Kinos zwei Werbekurzfilme nach Ideen von Krätzä. Der eine vergleicht Schulpflicht mit einer Essenspflicht, der andere setzt das Publikum typischen Eltern-Sprüchen aus.
Krätzä veranstaltet immer wieder Seminare und Informationstage.
Die Jugend- und Familienstiftung des Landes Berlin zeichnete 1998 Krätzä mit einem geteilten ersten Preis aus.
Siehe auch
Weblinks
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