- KHM 7
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Der gute Handel ist ein Märchen (Typ 1610, 1642 nach Aarne und Thompson). Es ist in den Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm an Stelle 7 enthalten (KHM 7).
Inhaltsverzeichnis
Inhalt
Ein Bauer verkauft seine Kuh für 7 Taler. Auf dem Heimweg vom Markt hört er bei einem Teich Frösche quaken, und missversteht deren „ak“ als „Acht“. Er wirft daraufhin seine Taler in den Teich um die Frösche zu belehren das es sieben waren, und nicht einer mehr. An seinem nächsten Marktbesuch will er eine Fuhre Fleisch verkaufen, doch wird er vor der Stadt von einem Rudel Hunde aufgehalten. Anhand deren Bellen („Was, was“) deutet er, das sie „was“ vom Fleisch haben wollen. Da das Alphatier dem Metzger gehört, überlässt er die Ladung den Hunden, um nach drei Tagen zum Fleischer zurückzukehren und dort sein Geld abzuholen. Da der Fleischer ihn natürlich nicht entschädigt und sogar mit dem Besenstiel hinausjagt, fühlt der Bauer sich ungerecht behandelt und geht mit seinen Klagen vor den König. Der hatt zwar kein Verständnis für den Bauer, er bietet ihm aber trotzdem seine Tochter als Frau an, da die Geschichte sie zum ersten Mal in ihrem Leben zum lachen gebracht hat. Als der Bauer ablehnt weil ihm schon eine Frau zuviel ist, wird der König wütend und verspricht dem Bauer einen anderen Lohn, nämlich dass ihm drei Tage später die fünfhundert vollgezählt werden. Vor der Tür erzählt er einer Schildwache von seinem Glück, welche ihn um einen Teil seines Gewinns bittet. Der Bauer verspricht ihr zweihundert. Ein Jude (in früheren Ausgaben ein Kaufmann) hat das Gespräch mitgehört und unterbreitet ihm ein Angebot, wo er in drei Tagen die restlichen dreihundert einkassieren würde, diese aber dem Bauern in schlechten Groschen auszahlt, wo drei so viel wert sind wie zwei gute. Der Landwirt nimmt das Angebot an und erhält das Geld. Als die drei Tage vorüber sind erscheinen sie vor dem König. Es stellt sich heraus, dass es sich nicht um fünfhundert Taler sondern fünfhundert Schläge handelt, von denen sich der Bauer gerettet hat. Der König lacht über den Bauern, und da sein Zorn verflogen war, läßt er ihn sich an der Schatzkammer bedienen. Nachdem der Bauer das Geld nachzählt bereut er es, sich nicht einen festen Betrag vom König selber auszahlen zu lassen, da er dann wüsste was er hat. Er bezeichnet den Monarchen als „Spitzbuben“. Der ihm nachgeschlichene Jude hörte dies, und zeigt den Bauern dafür beim König an. Beide sollen erneut vor den König treten, doch als der Jude dem Bauern die Nachricht erteilt, will sich dieser erst fein machen und sich einen neuen Rock schneidern lassen. Um die Sache zu beschleunigen, leiht ihm der Kaufmann aus vorgetäuschter Freundschaft seinen eigenen. Als der Bauer vor dem König schließlich die Anklage hört, unterstellt er dem Juden, es würden nur Lügen aus seinem Mund kommen. Als Beispiel nennt er den Rock, den er anhat. Als der Jude die Wahrheit sagt und betont, dass er dem Bauer den Rock aus bloßer Freundschaft geliehen hat, gerät er in eine Zwickmühle, da der König erkennt, dass er auf jeden Fall mindestens eine Person betrogen hat. Daraufhin belohnt er den Bauern mit noch mehr Geld, sodass dieser mit feinem Rock und ohne finanzielle Sorgen heimgehen kann.
Herkunft
Der Text aus dem Paderbörnischen ist in den Kinder- und Hausmärchen seit der Zweitauflage (1819) enthalten. Es verdrängte damit Der gestohlene Heller von Nr. 7 auf Nr. 154.
Vergleiche
- Zum Lachen bringen der Königstochter: KHM 64 Die goldene Gans
- Rolle des Juden: KHM 110 Der Jude im Dorn
Literatur
- Grimm, Brüder: Kinder- und Hausmärchen. Vollständige Ausgabe. Mit 184 Illustrationen zeitgenössischer Künstler und einem Nachwort von Heinz Rölleke. S. 73-77. 19. Auflage, Artemis & Winkler Verlag, Patmos Verlag, Düsseldorf und Zürich 1999, ISBN 3-538-06943-3)
- Grimm, Brüder: Kinder- und Hausmärchen. Ausgabe letzter Hand mit den Originalanmerkungen der Brüder Grimm. Mit einem Anhang sämtlicher, nicht in allen Auflagen veröffentlichter Märchen und Herkunftsnachweisen herausgegeben von Heinz Rölleke. Band 3: Originalanmerkungen, Herkunftsnachweise, Nachwort. S. 31, S. 445. Durchgesehene und bibliographisch ergänzte Ausgabe, Reclam-Verlag, Stuttgart 1994, ISBN 3-15-003193-1)
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