- Kaarel Robert Pusta
-
Kaarel Robert Pusta (* 1. März 1883 in Narva; † 4. Mai 1964 in Madrid) war ein estnischer Jurist, Diplomat und Politiker. Er war 1920 und 1924/25 Außenminister der Republik Estland.
Inhaltsverzeichnis
Jugend und Exil
Kaarel Robert Pusta engagierte sich früh gegen die zaristische Herrschaft Nikolaus' II. in Russland. 1903 wurde er deswegen verhaftet. 1904 gelang ihm die Flucht ins Exil. Es folgten Aufenthalte in Deutschland, Frankreich und der Schweiz. Er nutzte die Zeit in Paris und Bern für sein Studium. 1906 ging er nach Estland zurück und betätigte sich als Journalist. Bis 1908 war er Redakteur der Zeitung Virulane und von 1910 bis 1914 in der Redaktion von Päevaleht. Von 1915 bis 1917 nahm er am Ersten Weltkrieg teil.
Diplomatie
Mit der Ausrufung der Republik Estland begann die diplomatische Karriere Kaarel Robert Pustas. 1918/19 war er einer der außenpolitischen Wegbereiter der Anerkennung des neuen Staates durch Frankreich und Belgien. 1919 nahm er an der Pariser Friedenskonferenz teil. Er vertrat Estland anschließend unter anderem in der Vollversammlung des Völkerbundes und im Völkerbundsrat. Von 1921 bis 1923 war er estnischer Gesandter in Rom. Weitere diplomatische Spitzenposten führten ihn als Gesandten nach Spanien (1928-1932), Polen (1932-1934) und Schweden (1935).
Politik
1920 war Kaarel Robert Pusta für wenige Tage estnischer Außenminister (28.-31. Juli). Es folgte vom 6. Juni 1923 bis 23. Oktober 1924 eine erneute Amtszeit als Außenminister. Kaarel Robert Pusta war Gründer der Paneuropäische Bewegung in Estland. Er war einer der herausragendsten und international anerkanntesten Völkerrechtler seines Landes.
Nach einem Putschversuch vom Dezember 1935 wurde er aus Schweden zurückgerufen, da ihn die estnische Regierung (wohl zu unrecht) der Sympathie für die Putschisten bezichtigte. Bis 1936 saß er in Untersuchungshaft, wurde jedoch in einem Gerichtsprozess freigesprochen. Von 1939 bis zur Besetzung Estlands durch die Sowjetunion war er an der estnischen Gesandtschaft in Paris als Referent beschäftigt.
Danach gelang ihm ein Leben im spanischen Exil, wo er heute begraben liegt.
Veröffentlichungen (Auswahl)
- L’idée de l’union européenne devant les gouvernements et la Société des Nations (1931)
- Les probèmes de la Baltique (1934)
- Le Statut juridique de la Mer Baltique à partir de XIX siècle (1936)
- Kehra metsast maailma (Erinnerungen, 1936)
- Saadiku päevik (Erinnerungen, 1964)
- Kirjad kinnisest majast (posthum, 1966)
Weblinks
- Literatur von und über Kaarel Robert Pusta im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek und auf anderen Websites
- Biographie des estnischen Außenministeriums (estnisch)
Außenminister EstlandsJaan Poska | Ants Piip | Aadu Birk | Kaarel Robert Pusta | Otto August Strandman | Ants Piip | Aleksander Hellat | Friedrich Karl Akel | Otto August Strandman | Kaarel Robert Pusta | Ants Piip | Friedrich Karl Akel | Aleksander Hellat | Hans Rebane | Jaan Lattik | Jaan Tõnisson | Mihkel Pung | August Rei | Ants Piip | Julius Seljamaa | Friedrich Karl Akel | Karl Selter | Ants Piip
Im Exil: August Rei | Aleksander Warma | August Koern | Elmar Lipping | Olev Olesk
Lennart Meri | Jaan Manitski | Trivimi Velliste | Jüri Luik | Riivo Sinijärv | Siim Kallas | Toomas Hendrik Ilves | Raul Mälk | Toomas Hendrik Ilves | Kristiina Ojuland | Rein Lang | Urmas Paet
Wikimedia Foundation.