- Kaiser-Friedrich-Museum (Magdeburg)
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Das Kulturhistorische Museum Magdeburg ist ein Museum in Magdeburg, welches im Jahre 1906 gegründet wurde und in den Jahren 2001 und 2006 Europaratsausstellungen zeigte.
Inhaltsverzeichnis
Ständige Ausstellungen
- Archäologie: 400.000 Funde aus der Region Magdeburg und dem nördlichen Sachsen-Anhalt sowie Frankreich, der Rhein-Mosel-Region, aus Ungarn, Mähren und Italien aus 200.000 Jahren Menschheitsgeschichte, u. a. Faustkeil von Hundisburg (Alter: 200.000 Jahre)
- Mittelalter: Objekte aus der Region Magdeburg, u. a. Pilgerzeichen mit den Heiligen Drei Königen, Magdeburger Schöffensprüche, Löwen-Aquamanile.
- Stadtgeschichte: 10.000 Objekte aus Magdeburg, die nicht in eine der anderen Ausstellungen passen, u. a. Lumpenpuppe, Abstammungsbescheid, Judenstern (Davidstern), Pokal (Theaterausstellung 1927).
- Münzen, Medaillen: 11.000 Münzen, 2.400 Medaillen, u. a. Otto-von-Guericke-Plakette, Eineinviertel Schautaler (1692), Bronzemedaille der Weltausstellung in Chicago 1893, Moritzpfennig (2. Hälfte 12. Jahrhundert), Goldabschlag auf die Gründung der Stadt Magdeburg (1599).
- Militaria: 1.400 Objekte, darunter Hellebarde (2. Hälfte 16. Jahrhundert), Handgranate (17. Jahrhundert), Schwere Wallbüchse (um 1600), Festungskanone (Mitte 17. Jahrhundert), Sturmhaube (Ende 16. Jahrhundert).
- Möbel: 800 Objekte
- Gemälde: 1.100 Objekte, u. a. Der Kyffhäuser, Das Welken, Magdeburger Dom mit Trümmern.
- Grafik: 4.500 Handzeichnungen, 30.000 Druckgraphiken, 10.000 Exlibris
- Kunsthandwerk: 5.000 Objekte
- Textilien: 1.250 Objekte
- Schulgeschichte: Größtenteils Objekte der DDR-Schulen, u. a. Riesenkaleidoskop (um 1900), Schaukasten Synthetische Treibstoffe, Im Zirkus (von Carolin Frey, 1. Klasse), Rollbild (30er Jahre)
- Bibliothek: 58.000 Objekte für wissenschaftliche Arbeit sowie zeitweise Ausstellung. Ansonsten nur mit Ausnahmegenehmigung einsehbar; u. a. Der Stadt Magdeburg Gerichtsordnung (1625), Streitschrift gegen die Wiedereinführung der Heiligen Messe durch das Interim und gegen den protestantischen Theologen Agricola (1549), Die zweite Verteidigungsschrift des Magdeburger Rates wegen der Absetzung und Ausweisung Tilemann Heßhusens (1563)
Nichtständige Ausstellungen
- 1992/1993: Erzbischof Wichmann (1152-1192)
- 1995: Dann färbte sich der Himmel blutrot... - Ausstellung zur Zerstörung Magdeburgs am 16. Januar 1945
- 1996: Hanse - Städte - Bünde - Die sächsischen Städte zwischen Elbe und Weser um 1500
- 1998/1999: ...gantz verheeret! - Magdeburg und der Dreißigjährige Krieg
- 2001: Otto der Große - Magdeburg und Europa (27. Ausstellung des Europarates und Landesausstellung Sachsen-Anhalt)
- 2002/2003: Otto von Guericke - Die Welt im leeren Raum
- 2003: Andreas Kuhnlein: Macht und Vergänglichkeit: Otto der Große und seine Zeit - Holzskulpturen
- 2003: Picasso Lebensfreude - Lithographie und Keramik
- 2003: Carl Hasenpflug (1802-1858) - Wahrheit und Vision
- 2003/2004: HUNDERTWASSER-Architekturausstellung - GEHASST – GEBAUT – GELIEBT
- 2004: Das germanische Fürstengrab von Gommern; Gold für die Ewigkeit
- 2005: Magdeburg 1200 – Mittelalterliche Metropole, Preußische Festung, Landeshauptstadt - Die Geschichte der Stadt von 805 bis 2005
- 2006: Heiliges Römisches Reich Deutscher Nation (29. Ausstellung des Europarates und Landesausstellung Sachsen-Anhalt zusammen mit dem Deutschen Historischen Museum Berlin)
Megedeborch
Megedeborch ist ein museumspädagogisches Schauspiel mit Schülern, Studenten und anderen Personen, die historische Ereignisse aus Magdeburg spielen.
Bisherige Schauspiele (Liste nicht vollständig):
- 10. Mai bis 30. September 2006: Megedeborch – Zwischen Stadtherrschaft und Reichsfreiheit (14./15.Jh.)
- 2003: Die löbliche und feste Stadt ... im 16. Jahrhundert oder der Anfang vom Ende
- 1999: 17. Jahrhundert
Gebäude
Das Museumsgebäude befindet sich in der Otto-von-Guericke-Str. 68-73, nur wenige Meter vom Magdeburger Dom entfernt. Es wurde von 1901 bis 1906 erbaut und beherbergt seitdem das Kulturhistorische Museum. Besonders erwähnenswert ist der Kaiser-Otto-Saal, in dem die Originalstatue des Magdeburger Reiters, das Wandgemälde von Arthur Kampf und die ottonische Gruft, welche 2005 entdeckt worden ist, ausgestellt sind.
Geschichte
Nach verschiedenen Vorgängern wurde 1906 das Kulturhistorische Museum Magdeburg gegründet. Nach zahlreichen privaten Gaben und Ankäufen aus Europa waren die Nationalsozialisten ab 1933 bemüht, unliebsame Objekte zu entfernen, bevor es 1945 zu weiteren Bestandsverlusten sowie Zerstörungen kam. Durch Neufunde gab es wieder viele Neuzugänge. Auch das im Zweiten Weltkrieg stark zerstörte Museumsgebäude wurde inzwischen zum großen Teil wieder aufgebaut und umfangreich restauriert. Zu den Höhepunkten gehören die Europaratsausstellungen Otto der Große - Magdeburg und Europa und Heiliges Römisches Reich Deutscher Nation sowie die Ausstellung "Magdeburg 1200 - Mittelalterliche Metropole, Preußische Festung, Landeshauptstadt".
Mitarbeiter
Das Kulturhistorische Museum beschäftigt 27 Mitarbeiter. Geleitet wird es von Prof. Dr. Matthias Puhle, der gleichzeitig Leiter der Magdeburger Museen ist. Für die 29. Ausstellung des Europarates und Landesausstellung "Heiliges Römisches Reich Deutscher Nation" waren unter anderem Dr. Claus-Peter Hasse (Projektleitung und wissenschaftliche Konzeption), Dr. Cecilie Hollberg (Redaktion Essays), Dr. Gabriele Köster (Leihverkehr und wissenschaftliche Konzeption), Dipl.Rest. Tilman Krause (konservatorische Betreuung), Dr. Heike Pöppelmann (Katalogredaktion), Thilo Reichelt (Marketing und Museumspädagogik) und Dr. Alexander Schubert (Pressesprecher und wissenschaftliche Konzeption) verantwortlich.
Museumsladen
Das Kulturhistorische Museum betreibt einen Museumsladen sowie einen Onlineshop. Skulpturen, Bücher, Prospekte, Kataloge und Hefte sowie Repliken können erstanden werden. Eine Besonderheit stellt dabei der Magdeburger Reiter von Playmobil dar, mit dem der bekannte Spielzeughersteller das erste Mal ein Kunstwerk nachbaute und damit auch für eine Stadt wirbt.
Weblinks
- 29. Ausstellung des Europarates “Heiliges Römisches Reich Deutscher Nation 962-1806”
- Kulturhistorisches Museum Magdeburg
52.1255611.62946Koordinaten: 52° 7′ 32″ N, 11° 37′ 46″ O
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