Kap Tscheljuskin

Kap Tscheljuskin
77.722694444444104.25355555556
Kap Tscheljuskin (Russland)
Kap Tscheljuskin
Kap Tscheljuskin
Klimadiagramm von Kap Tscheljuskin[1]

Das Kap Tscheljuskin (russisch Челюскин) ist nicht nur der nördlichste Punkt der Taimyr-Halbinsel, des sibirischen Festlandes und Asiens, sondern es stellt auch die nördlichste kontinentale Festlandstelle der Erde dar, nicht aber deren nördlichste Landstelle; dieser Status ist zwischen der Kaffeklubben-Insel, ATOW1996 und anderen Kleinst-Inseln nördlich von Grönland umstritten. Das Kap ist nach dem russischen Polarforscher Semjon Iwanowitsch Tscheljuskin benannt.

Das Kap liegt als Teil der nur an wenigen Flüssen äußerst schwach besiedelte Großregion der Tundra rund 1.300 km jenseits des nördlichen Polarkreises und leitet die dort flache sibirische Landmasse über die Wilkizkistraße zur Inselgruppe Sewernaja Semlja hinüber, das mit seinen drei Inseln bis auf 81° nördlicher Breite ragt (Länge 90° bis 106° Ost). Südlich des Kaps verläuft das Byrrangagebirge, das nordöstlich des Taimyrsees 1.125 m Höhe erreicht.

Das Kap Tscheljuskin wurde Anfang des 17. Jahrhunderts von russischen Robbenjägern und Händlern entdeckt. Andere schwierige Küstenpassagen wurden teilweise erst 1733/34 bei Vitus Berings Zweiter Kamtschatkaexpedition erforscht. Das Kap stellt den Wendepunkt der sogenannten Nordostpassage dar – den seit Jahrhunderten gesuchten, möglichst eisfreien Seeweg von den Nordküsten Europas bis zur Beringstraße. Auf diesem Mittelteil der 6.500 km langen Route, deren komplette Durchfahrung erst Adolf Erik Nordenskiöld in den Sommern 1878 und 1879 schaffte, treffen verschiedenste Strömungsverhältnisse durch die großen Ströme Sibiriens zusammen (Ob, Jenissej und Lena). Daher waren die Eisverhältnisse früher nur schwer vorherzusagen. Seit dem 20. Jahrhundert werden diese Seewege systematisch ausgebaut und in der Übergangszeit durch schwere Eisbrecher freigehalten.

Klima, Winde und Meeresströmungen werden durch das nahe, fast ständig eisbedeckte Nordpolarmeer (etwa 18 Mio. km²) geprägt. Die Winter sind lang und mit einem Januarmittel von −31,1 °C[1] extrem kalt, die Sommer sind kurz, kühl, oft nebelreich und mit einem Julimittel von 0,8 °C[1] sehr kalt. Jährlich fallen durchschnittlich rund 244 mm Niederschlag[1].

Quellen

  1. a b c d Geoklima 2.1 auf hanisch.de

Weblinks

Siehe auch


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