- Karel Swoboda
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Karel Svoboda (* 19. Dezember 1938 in Prag; † 28. Januar 2007 in Jevany) war ein tschechischer Komponist.
Svoboda studierte zunächst Zahnmedizin und wurde in den 1950er-Jahren Mitglied der populären tschechischen Rockband Mefisto. Er komponierte Filmmusiken, Stücke für die Laterna Magica in Prag und Titel für viele populäre tschechische Sänger, darunter Schlager für Karel Gott, Václav Neckář, Helena Vondráčková oder Marta Kubišová. In Deutschland wurde er vor allem bekannt mit dem für Karel Gott geschriebenen Lied der Biene Maja, dem Titellied der gleichnamigen Zeichentrickserie.
Karel Svoboda erhielt in Tschechien die diamantene Schallplatte für insgesamt mehr als zehn Millionen verkaufte Tonträger.
Er hatte wiederholt mit Schicksalsschlägen zu kämpfen: 1992 starb Svobodas erste Ehefrau Hana Bohatová, die er 1969 geheiratet hatte, an Krebs, und im Jahr 2000 seine damals vierjährige Tochter Klara aus zweiter Ehe an Leukämie. Svoboda selbst überlebte 2002 nur knapp einen Verkehrsunfall.
Am 28. Januar 2007 wurde der zu diesem Zeitpunkt 68-jährige Svoboda im Garten seines Hauses von seiner zweiten Frau Vendula tot aufgefunden. Wie die Polizei später bekanntgab, hatte er sich selbst erschossen. Er hinterließ neben seiner Frau seinen knapp zweijährigen Sohn Jakub sowie zwei erwachsene Kinder aus erster Ehe.
Filmografie (Auswahl)
Svoboda komponierte die Musik zu ca. 900 Filmen und Fernsehserien, darunter:
- Every young man (Každý mladý muž), 1965
- Noc na Karlštejně, 1973
- Wickie und die starken Männer (Chiisana Baikingu Bikke), 1974
- Drei Haselnüsse für Aschenbrödel (Tři oříšky pro Popelku), 1974 (tschechisch/deutscher Märchenfilm)
- Die Biene Maja (Mitsubachi Maya no bōken), 1975
- Pinocchio (Pikorīo no bōken), 1976
- Wie man Dornröschen wachküsst (Jak se budí princezny), 1977 (tschechischer Märchenfilm)
- Nils Holgersson (Nils no fushigi na tabi), 1980
- Aber Doktor!, 1980
- Luzie, der Schrecken der Straße, 1980
- Sing, Cowboy, Sing (Spievaj kovboj), 1981
- Ein Engel im Taxi, 1981
- Die Besucher (Návštěvníci), 1981–1983, Regie: Jindřich Polák, Buch: Ota Hofman
- Unterwegs nach Atlantis, 1982, Buch: Ota Hofman
- Der Salzprinz (Sol nad zlato), 1982
- Der fliegende Ferdinand (Létající Čestmír), 1982
- Tao Tao (Taotao ehonkan sekai dōbutsu-banashi), 1983
- Zirkus Humberto, 1988
- Jack Clementi – Anruf genügt (Professore), 1988, Regie: Steno, mit Bud Spencer
- Katja und die Gespenster, 1993
- Flash – Der Fotoreporter, 1993
- Und keiner weint mir nach, 1996, Regie: Joseph Vilsmaier, mit Nina Hoss (Marilli Kosemund)
- Teuflisches Glück, 1999
- Rumpelstilzchen – Auf Wache im Märchenwald, 2006 (Fernsehfilm)
- Zwerg Nase – 4 Fäuste für ein Zauberkraut, 2006 (Fernsehfilm), Regie: Cyrill Boss, Philipp Stennert
- Rapunzel oder Mord ist ihr Hobby, 2006 (Fernsehfilm), mit Karl Markovics als Dr. Däumling
- Rotkäppchen – Wege zum Glück, 2006 (Fernsehfilm), Regie: Tommy Krappweis, mit Christian Tramitz als Sebastian Wolf
Musicals
- „Noc na Karlstejne“ (dt. „Nacht auf Karlstein“)
- „Dracula“, 1995, Deutsch von Michael Kunze, Uraufführung: Freitag, 13. Oktober 1995 in Prag, Deutschsprachige Erstaufführung: 30. April 2004, Musicaltheater Basel
- „Monte Christo“, 2000
- „Golem“, 2006, Buch: Zdeněk Zelenka
Weblinks
- Karel Svoboda in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Offizielle Homepage von Karel Svoboda (tschechisch)
- Berliner Zeitung: Und diese Biene, die ich meine
- Karel Svoboda Ausführlicher Artikel mit Hintergrundinformationen zum Tode des Komponisten
- Gott und eine Biene brachten den Erfolg Zwei Absätze aus einem Artikel in der Prager Zeitung vom 11. Januar 2007
- Tschechien Online
Personendaten NAME Svoboda, Karel KURZBESCHREIBUNG tschechischer Schlagerkomponist GEBURTSDATUM 19. Dezember 1938 GEBURTSORT Prag, Tschechien STERBEDATUM 28. Januar 2007 STERBEORT Jevany, Tschechien
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